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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten
Autoren: Udo Ulfkotte
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Barbara Sasse in der jüngsten Umweltausschuss-Sitzung. Stark erhöhter Salzgehalt, erhöhter Ei- sengehalt, auch Anreicherungen an Keimen und Bakterien sind in vielen dieser Brunnen festzustellen. Barbara Sasse und auch Feuer- wehr-Chef Josef Dehling machten deshalb in der Ausschuss-Sitzung den Vorschlag, eventuell die Zahl der Trinkwassernotbrunnen zu re- duzieren, diese verbleibenden Brunnen dann aber effektiv zu war- ten und mit einem guten Standard zu versehen.

    Der in dem Zeitungsbericht erwähnte Kreis Recklinghausen hatte
    2012 immerhin offiziell rund 627.000 Einwohner. Und für diese be- achtliche Einwohnerzahl gibt es genau einen Notbrunnen mit Trink- wasserqualität. Alle anderen haben Keime, Bakterien und Salze. Und die Behörden wollen die Zahl der Notbrunnen noch reduzieren. Das ist kein Einzelfall, sondern typisch für Städte und Gemeinden, denen das Wasser finanziell bis zum Hals steht.
       Wem jetzt schon mulmig wird, der sollte wissen, was die WAZ- Zeitungsgruppe etwa ein Jahr vor der Veröffentlichung des oben zi- tierten Zeitungsberichts über die Notversorgung mit Trinkwasser im gleichen Gebiet geschrieben hatte. Da hieß es noch, die 29 erwähnten Trinkwassernotbrunnen seien in bester Ordnung und gut gewartet. Lesen Sie selbst, da wurde berichtet:
         Es klingt wie die Story eines zweitklassigen Thrillers: Die Wasserver-
         sorgung Gladbecks fällt aus oder wird vom skrupellosen Bösewicht
         verseucht. Eine Katastrophe bahnt sich an, wäre da nicht der klassi-
         sche Retter in der Not, der es schafft, die städtische Bevölkerung vor
    dem bitteren Ende zu bewahren. Es ist banal, aber auch für diese Situation ist die Stadt Gladbeck offensichtlich gewappnet. Nur sind hier einige Trinkwassernotbrunnen, die die Stadt betreibt, der große Retter. »Wir sind gesetzlich dazu verpflichtet, diese Brunnen zu be- treiben«, sagt Stadtpressesprecher Peter Breßer-Barnebeck. Im Auf- trag der Stadtverwaltung werden die 29 über das gesamte Stadtge- biet verteilten Wasserstellen vom örtlichen THW jährlich gewartet. »Wenn also theoretisch die Wasserversorgung der Stadt gestört oder ausfallen würde, könnten wir das Wasser, das diese Brunnen liefern, aufbereiten und eine Grundversorgung gewährleisten.«

    Ein Jahr später erfuhren die Leser der gleichen Zeitung dann, dass es im Notfall nur noch einen einzigen Trinkwassernotbrunnen gibt, aus dem sie sauberes Wasser zapfen können.
        Alle Berichte über Trinkwassernotbrunnen und das dort im Ernst- fall zu beziehende Wasser verschweigen allerdings einen Hinweis, den ich in einem pharmazeutischen Faltblatt für die Verwendung dieses Wassers gefunden habe: »Das chlorierte Wasser muss inner- halb von 15 Stunden verbraucht werden, da sich sonst möglicherwei- se unerwünschte Verbindungen durch die Anwesenheit von im Was- ser vorhandenen organischen Stoffen bilden.« Wer also im Ernstfall mit Chlortabletten behandeltes Wasser aus einem Trinkwassernot- brunnen bezieht und dieses nicht zügig verbraucht, der lebt ganz si- cher nicht mehr gesund.
    Wie also kommen wir an gutes Wasser, wenn es zwar möglicher- weise einen Trinkwassernotbrunnen in der Nähe gibt, dieser dann aber versalzen oder eine reine Brutstätte für gefährliche Keime ist? In größter Not kann man Regenwasser oder - im Winter - frischen Schnee sammeln, die nächstgelegene Quelle aufsuchen oder selbst ei- nen Brunnen bohren. Niemals jedoch sollte man verschmutztes Was- ser trinken, weil dieses schnell zu schweren Krankheiten führen kann. Um sich in größter Not einen Wasservorrat anzulegen, kann man sich leicht ein provisorisches Auffangbecken für Regenwasser selbst bauen - vorausgesetzt es regnet. Dazu eignet sich jede neue und unbenutzte Plane, die man bei Regen zwischen vier Pfosten auf- spannt. In die Mitte der Plane legt man einen sauberen schweren Ge- genstand; dort sammelt sich dann das Wasser. Regenwasser ist im Notfall trinkbar, man sollte es jedoch in jedem Fall abkochen. Im Notfall kann man auch früh morgens sauberes Tauwasser sammeln. Dazu bindet man sich möglichst saugfähigen sauberen Stoff um die Knöchel und geht damit durch hohes Gras. Den gesammelten Tau muss man dann nur noch zwischendurch immer wieder in ein saube- res Gefäß auswringen. Auch hier reicht es zur Desinfektion, wenn das Wasser am Herd zum Sieden gebracht wird.
       Nur im äußersten Notfall sollte man auf Wasser aus stehenden Ge- wässern (Teichen, Seen,
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