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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten
Autoren: Udo Ulfkotte
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Rabattenblume
    •Wasserschierling (Cicuta virosa): sehr giftige Pflanze und Giftstau- de
    •Rote/Rotfrüchtige Zaunrübe (Bry onia dioica): Kl etterpflanze
    •Weiße Zaunrübe (Bry onia alba): sehr giftige Kletterpflanze
    •Winterling (Eranthis hyemalis): sehr giftige Winterblume und Knol- lenblume

    • Wolfsmilch (Euphorbia): giftig, ätzender Milchsaft über Hautkon- takt, sehr giftig ist z. B. die Zypressen-Wolfsmilch (E uphorbia cypa- rissias)

    Nachfolgend befassen wir uns mit den ungiftigen und wohlschme- ckenden »Unkräutern«.

    Wohlschmeckende »Unkräuter«

    Brennnessel
    Die Brennnessel ist eines der bekanntesten lästigen »Unkräuter« im Garten. Kaum jemand beachtet die Brennnessel als Nahrungspflanze, obwohl sie früher - vor allem in Notzeiten - als Blattgemüse oder als Spinatersatz hoch geschätzt wurde. Bekannt und unbeliebt sind die Brennnesseln wegen der schmerzhaften Quaddeln (Schwellungen), die auf der Haut nach Berührung der Brennhaare entstehen. Je nach Brennnesselart unterscheiden sich die Folgen. So ist beispielsweise die Brennflüssigkeit der Kleinen Brennnessel (Urtica urens) wesent- lich schmerzhafter als die der Großen Brennnessel (Urtica dioica). Die Brennnessel ist das Wildgemüse für Einsteiger: leicht zu er- kennen, einfach und überall zu ernten und schnell zuzubereiten. Brennnesseln können von April bis September geerntet werden, am besten schmecken sie jedoch im Frühling. Gummihandschuhe schüt- zen beim Ernten vor den lästigen Brennhaaren. Brennnesseln werden wie Spinat zubereitet, gesundheitlich schneiden sie aber weitaus bes- ser ab als der Spinat. Sie enthalten mehr Ballaststoffe, weniger Nitrat, mehr Eisen und 600 Prozent mehr Vitamin C.
    Besonders geschätzt sind Brennnesselgerichte in Notzeiten, in de- nen Blattgemüse wie Spinat oder Gartensalat zugunsten nahrhafterer Pflanzen kaum angebaut werden, und bei der armen Bevölkerung, weil Brennnesseln auf Brachflächen und in lichten Wäldern reichlich gesammelt werden können. Inzwischen ist ihre einst wichtige Rolle in der Ernährung weitgehend in Vergessenheit geraten: Die Pflanze enthält viel Vitamin C, A und B, Eisen, Kalium, Natrium, Kalzium, Kieselsäure, Schwefel und Phosphor. Sie hat einen hohen Gehalt an Chlorophyll, ist blutreinigend, verdauungsfördernd und regt Blasen- und Nierentätigkeit an.
       Die Samen der Brennnessel sind wahre Kraftpakete, die geröstet einen wohlschmeckenden Belag für das Butterbrot ergeben. Eine ge- nussvolle Variante in karger Zeit ist ein wohlschmeckender Spinat aus junger Brennnessel gemischt mit Giersch, dazu Sahne, etwa Mus- kat und geröstete Pinienkerne.

    Die Brennnessel ist die Wildpflanze mit dem höchsten Proteingehalt in unseren Breiten. Im Frühling sind die ersten zarten Blätter eine de- likate und vitaminreiche Beigabe für den Salat. Im Mai, wenn die Pflanzen üppiger wachsen, eignet sich die Brennnessel hervorragend

    für eine Heilkräuterkur mit frisch gepresstem Saft, in dem die gesam- te Kraft der Pflanze enthalten ist. Essbar sind die grünen Pflanzentei- le und auch die Samen. Als Frühjahrsgemüse werden die jungen Brennnesseltriebe seit Jahrtausenden geschätzt wegen ihres hohen Gehalts an Flavonoiden, an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium und Silizium, an Vitamin A und C (die Brennnessel enthält sieben Mal mehr Vitamin C als eine Orange), an Eisen - aber auch wegen ihres hohen Eiweißgehalts: Die Brennnessel hat in der Trockenmasse etwa 40 Prozent Eiweißanteil (das ist prozentual gesehen weit mehr als in der Sojabohne).
       Eine weitere alte Zubereitungsart ist die Nesselsuppe. Den besten Geschmack haben die ersten, etwa zwanzig Zentimeter langen Pflan- zen im Frühjahr (bei größeren Pflanzen nur die Triebspitzen). Der un- angenehmen Wirkung der Nesselhaare kann man entgegenwirken, wenn man die Triebe in ein Tuch wickelt und stark wringt, sie kurz blanchiert oder ihnen eine kräftige Wasserdusche verabreicht. Auch im getrockneten Zustand verliert die Pflanze ihre Reizwirkung.
       Die Blätter können auch getrocknet und als Tee zubereitet werden. Butter, Fisch und Fleisch werden in Brennnesselblätter gewickelt, um sie im Keller länger frisch zu halten. Die Wirkstoffe der Brennnessel verhindern die Vermehrung vieler Bakterien. In den Niederlanden, in Luxemburg, Österreich und Deutschland werden Brennnesseln auch als Zutat für Brennnesselkäse verwendet. Und Bauern geben ganze oder gehackte Brennnesseln als Vitaminträger in das
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