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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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Senf-
                                    ölglykoside und haben ein breites
                                    antibakterielles Wirkspektrum.
                                    Nicht nur in Krisenzeiten schmeckt
                                    das Garten-Schaumkraut ange-
                                    nehm nach Kresse, ohne deren
                                    Strenge zu besitzen. Schon im zeiti-
                                    gen Frühjahr findet sich das Pflänz-
                                    chen auf vegetationsarmen Stellen
                                    im Garten und in Obstplantagen.
                                    Ab Juni beginnt das Garten-
                                    Schaumkraut wieder zu welken und

    die reifen Fruchtschoten springen auseinander, sobald man sie be- rührt. Geerntet wird die Pflanze wie Feldsalat. Man lässt immer ein paar Pflanzen stehen, um den Fortbestand zu sichern.

    Giersch
    Der Giersch (Ae gopodium podagraria) ist ei n Doldenblütler und wird regional auch Geißfuß, Dreiblatt, Ziegenkraut, Ziegenfuß, Zipper- leinskraut, Wiesenholler, Schettele, Zaungiersch und Baumtropf ge- nannt. Aus der Sicht vieler Gärtner ist Giersch ein extrem lästiges »Unkraut«; denn er breitet sich wuchernd aus und lässt sich wegen seiner unterirdischen Triebe nur schwer bekämpfen. Giersch ist so ziemlich das hartnäckigste unter den Unkräutern. Andererseits ist Giersch ein wohlschmeckendes Wildgemüse.
       Die krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 Zentimetern bis einem Meter, die Blütezeit ist im Juni und Juli. Die Pflanze liebt stickstoffreiche Böden und tritt häufig in Gärten, schattig-feuchten Gebüschen und Wäldern auf. Giersch kann als Salat oder Gemüse zu- bereitet werden. Geruch und Geschmack sind dem Spinat und auch Petersilie ähnlich. Giersch enthält viel Vitamin C. Die genauen Be- standteile sind: 201 Milligramm Vitamin C in 100 Gramm Giersch, 0,6845 Milligramm Provitamin A in 100 Gramm, 6,7 Gramm Eiweiß in 100 Gramm, Eisen, Kupfer, Mangan, Titan, Bor, Kalium, Karotin, Saponin, Polyin, Harz und ätherische Öle.
       Giersch soll gegen Rheuma, Gicht und Arthritis, außerdem krampf- lösend, entgiftend und blutreinigend wirken. Für die Heilkraft bei Gicht ist der hohe Kaliumgehalt in der Pflanze verantwortlich, der zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung führt und so die Harnsäu- re vermindert. Dieser Kaliumgehalt kann eventuell auch bei der Vor- beugung gegen Schlaganfälle eine Rolle spielen, die genauen Umstän- de werden derzeit noch untersucht. Giersch ist aber ganz sicher gut gegen Gicht-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Wer den Giersch als Heilkraut nutzen will, der sollte ihn kurz vor der Blüte sammeln und an einem luftigen Ort zum Trocknen aufhängen. Die getrockneten Blätter können dann mit kochendem Wasser übergossen und als Tee getrunken werden. Aber auch frischer Giersch eignet sich zur Teezu- bereitung, dazu nimmt man zwei Esslöffel und gießt mit 1/4 Liter ko- chendem Wasser auf. Fünf Minuten ziehen lassen und davon drei Tas- sen täglich trinken, aber nicht mehr, da er sonst zu stark entwässert.
       Auch können die schmerzende Gelenke mit Umschlägen behan- delt werden. Dazu wird das frische Kraut samt Wurzel zerstampft. Die Umschläge helfen auch abschwellend bei Insektenstichen oder Wunden. Kräuter, die man trocknen und als Tee trinken möchte, brauchen nicht gewaschen zu werden. Das kochende Wasser beim Aufgießen reicht aus, um beispielsweise die Eier des Fuchsband- wurms abzutöten, die gefährlich für den Menschen sind. Wer die Heilkräuter allerdings essen möchte, der sollte immer folgende Grundregel beachten: nie von der Hand in den Mund, sondern im- mer drei Mal mit klarem Wasser abspülen.

    Im Mittelalter, aber auch in neuerer Zeit wurde Giersch sowohl als Gemüse wie auch als Heilpflanze angebaut. Mittelalterliche Quellen belegen, dass er in Kloster- und Bauerngärten eine »natürliche« Nutzpflanze war. Weil Giersch im Gegensatz zu vielen anderen Ge- müsearten über eine lange Zeit im Jahr zur Verfügung steht und nur geringe Ansprüche an Boden, Wasser und

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