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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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Futter von Küken, Ferkeln und Kälbern, damit diese schneller wachsen. Hausschweine bekommen Brennnesseln in der biologischen Land- wirtschaft als Beifutter.

    Vorsicht: Brennnesseln nicht an viel befahrenen Straßen (wegen der Schadstoffbelastung) oder an Geh-, Wander- und Feldwegen ernten, an denen viele Hundebesitzer ihre Tiere Gassi führen.
    Distel
    Viele Leser werden sich wundern, die stacheligen Disteln in diesem Buch als essbare Pflanze aufgelistet zu finden. Doch Disteln kann man (natürlich mit Ausnahme der Stacheln!) durchaus essen. Dazu gehören etwa die bekanntesten Kratzdisteln (Cirsium): die Acker- Kratzdistel und die gewöhnliche Kratzdistel. Die Blütenköpfchen der Acker-Kratzdistel sind mit zwei Zentimetern im Durchmesser nur halb so groß wie die der Gewöhnlichen Kratzdistel. Beide Arten wachsen in stickstoffreichen Unkrautfluren und auf Schutt, die Acker-Kratzdistel auch auf Feldern.

    Die hochgewachsene Pflanze, deren Pflanzenstiel wie Spargel zube- reitet und gegessen werden kann, liefert ein vorzügliches und gesun- des Gemüse. Die sie bewehrenden Dornen am Stiel lassen sich leicht mit einem Tuch abstreifen, wenn man zuvor die Blätter entfernt hat. Mit etwas Übung kann man es vermeiden, sich beim Abschälen der Blätter zu stechen. Zum Verzehr eignet sich der geschälte Pflanzen-

    stängel, solange der Pflanzenstiel bequem und ohne Faserbildung ab- zubrechen geht. Früher aßen Kinder den Stiel der Kratzdistel auch roh.
       Am besten schmeckt die Kratzdistel vor der Blüte, also vor Juni. Von April an werden die noch weichen jungen Stängel und auch die dann noch kaum gestachelten Blätter geerntet und wie Spinat oder Spargel zubereitet. Eventuelle störende Stacheln schneidet man ein- fach ab. Die meisten Disteln schmecken wie Sellerie. Auch noch nicht aufgeblühte Knospen und die tief in den Boden reichenden Pfahl- wurzeln können als Gemüse gekocht oder gedünstet werden. Die Blüten kann man auch zu Salaten reichen. Wer es immer noch nicht glauben mag: Auch die Artischocke ist nichts anderes als eine Distel, die im Morgenland kultiviert wurde. Wir essen sie heute wie selbst- verständlich und importieren sie in großen Mengen, die heimischen Disteln dagegen betrachten wir als »unnützes Unkraut«. Ob als Anti- pasti, als Beilage oder als Hauptgericht, gekocht, gebraten, gebacken oder eingelegt - Artischocken lassen sich auf viele Arten zubereiten. Nicht anders ist es mit unseren heimischen Disteln. Zudem sind sie ein Genuss mit angenehmen Nebeneffekten. Sie fördern den Stoff- wechsel, reduzieren den Cholesterinspiegel und beugen Arterienver- kalkung vor.
       Aus der Asche der verbrannten heimischen Kratzdisteln wurde früher edles weißes Glas hergestellt und der Samen lieferte früher den Malern das Öl für ihre Ölfarben.

Gänseblümchen
    Das Gänseblümchen (Bellis perennis) wird auch Tausendschön ge- nannt und gehört zur Familie der Korbblütler (A steraceae). Es wächst auf fast jeder Rasenfläche und zählt wohl zu den bekanntesten Pflan- zen Mitteleuropas. Das Gänseblümchen wird auch heute noch als Futterpflanze genutzt. Die Blüten können gut im Salat verwendet werden. In den letzten Jahren fanden sie Eingang in die Küche teurer Edelrestaurants. Am besten schmecken die jungen Blättchen aus dem Inneren der Rosette. Auch die Blüten sind ganzjährig essbar. Ein bis vor wenigen Jahren im ländlichen deutschsprachigen Raum weithin bekanntes Gericht ist Kartoffelsuppe mit Gänseblümchenblüten. Frittiert sind die Blüten außerdem als Ersatz für Croûtons eine ausge- fallene Beilage.
    Gänseblümchen enthalten viel Vitamin C und wertvolle Mineralstof- fe wie Kalium, Kalzium und Magnesium. Die Blüten schmecken leicht scharf und waren früher auf dem Land ein ganz normaler Belag auf dem Butterbrot. Die Knospen und die nur halb geöffneten Blüten schmecken nussartig, die geöffneten Blüten dagegen leicht bitter, wo- durch sie sich vorrangig als Salatbeigabe eignen. Sauer eingelegt wer-
                                   den Knospen als Kapernersatz ver-
                                   wendet. Ein Tee aus den Blättern
                                   des Gänseblümchens regt Appetit
                                   und Stoffwechsel an, fördert die
                                   Verdauung und kann durch

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