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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten
Autoren: Udo Ulfkotte
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Salatbeilage ist beispielsweise die heimische Vogelmiere »eine wahre Vitaminbombe«. 100 Gramm enthalten 115 Milligramm Vitamin C. Zum Vergleich: 100 Gramm Kopfsalat enthalten nur 13 Milligramm Vitamin C. Wenn man die Vogelmiere klein hackt, eignet sie sich hervorragend als Salat. Und sie schmeckt nicht nur gut, sondern wirkt auch stärkend bei und nach Krankheiten. Unsere Vorfahren haben das noch gewusst.

    In der Tabelle unten stehen nur die Vitamin-C-Werte, die Nährstoff- dichte ist noch viel höher, in Wildgemüse und Wildpflanzen sind die Mineral- und Nährstoffe dicht gepackt. Ein naturnahes Gericht mit Gänsefingerkraut enthält somit vierzig Mal mehr an Vitamin C als der vermeintlich so gesunde Endiviensalat. Vitamin C stärkt unser Immunsystem und beugt nicht nur der Frühjahrsmüdigkeit vor. Hin-

    Vitamin-C- Gehalt von Kultur- oder Wildgemüse
    in Milligramm pro 100 Gramm essbaren Anteils Kopfsalat Endiviensalat Gänseblümchen Chicorée Huflattich Vogelmiere
    grüne Bohnen 20 Wiesenkerbel 179 Löwenzahn Spargel Sauerampfer Erbsen Franzosenkraut Lauch

    13 Scharbockskraut 131 Spinat 52

    10 Feldsalat 35 Wiesenbärenklau 291

    87 Gartenmelde 157 Gartenkresse 59

    10 Chinakohl 36 Winterkresse 314

    104 wilde Malve 178 Blumenkohl 70

    115 Mangold 39 Brennnessel

    333

    115 Wirsing 45 Grünkohl 105 21 Guter Heinrich 184 Weidenröschen 351 117 Weißkohl 46 Broccoli 114 25 Giersch 201 Großer Wiesenknopf 360 125 Rotkohl 50 Rosenkohl 114 30 Weißer Gänsefuß 236 Gänsefingerkraut 402

    zu kommen sogenannte Flavonoide (bioaktive Pflanzenstoffe) mit antimikrobieller und antiviraler Wirkung, die zum Geschmack und zur Farbe der Pflanzen beitragen. Und die enthaltenen ätherischen Öle sorgen für einen noch besseren Geschmack und regen die Ver- dauung an.
       Fast alle essbaren Wildpflanzen haben eines gemeinsam: die Stoff- wechsel anregende Wirkung. Sie regen die Herz- und Kreislauftätig- keit an, fördern die Verdauung, beruhigen oder wirken entzündungs- hemmend. Wildpflanzen sind extrem gesund. Und sie haben auch noch ganz andere Eigenschaften: Gänseblümchen schmeicheln mit ihrer entwässernden Wirkung der Figur, sie entschlacken. Frische Brennnesseln sind reich an Vitamin A und Enzymen, sie wirken blut- reinigend und harntreibend und sind somit für eine entschlackende Frühjahrskur bestens geeignet. Brennnesselspinat übertrifft mit sei- nem hohen Vitamin-C-Gehalt sogar die vitaminreichen Paprika. Brennnesseln enthalten außerdem zwölf Mal so viel Eisen, dreimal so viele Ballaststoffe und zweimal so viel Kalium wie Tomaten.
       Vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst sprießen wilde Kräuter wie Ackersenf, Brennnessel oder Löwenzahn in Hülle und Fülle. Wer aufmerksam ist, der kann in Wald und Wiese viele essbare Wildpflanzen entdecken und damit nicht nur in Krisenzeiten seinen Speiseplan bereichern. Frisch als Salat oder Gewürz, gegart als Ge- müse oder Suppe lassen sich die Gaben der Natur vielseitig in der Kü- che einsetzen. Auch für sommerliche Gelees, Bowlen, Kräuteröle und aromatische Essige oder Tees können die wild wachsenden Delikates- sen verwendet werden.
    Ob Vogelmiere, Bärlauch oder Giersch, Löwenzahn oder junge Brennnesseln, Schafgarbe oder Sauerampfer: Die Wiese um die Ecke oder der nahe Wald bieten eine Fülle an essbaren Wildpflanzen. Der große Vorteil: Die meisten von ihnen enthalten - verglichen mit Kul- turgemüse - ein Vielfaches an Vitaminen, Eiweiß und Mineralstoffen
wie Kalzium, Eisen und Magnesium. Brennnesselblätter bieten bei- spielsweise 25 Mal mehr Vitamin C als Kopfsalat. Eine Handvoll Wildpflanzen ersetzt locker eine ganze Schüssel voller Salat, wie man ihn sonst kennt, und man sorgt zudem dafür, dass die Wildkräuter sinnvoll verwertet werden.

    »Unkraut« einfach aufessen

    Denken Sie bitte einmal kurz nach: Finden Sie es wirklich »normal«, dass Sie mitten in Europa exotische Früchte wie Papaya und Ananas leichter im Lebensmittelhandel bekommen als beispielsweise Wie- senbocksbart? Und mindestens neun von zehn Lesern werden jetzt nicht einmal wissen, was Wiesenbocksbart ist: eine bis zu 70 Zenti- meter hohe Wildpflanze, die in allen Teilen essbar ist. Wir kennen Pflanzen wie den Wiesenbocksbart nicht, nennen ihn beim Anblick heute verächtlich »Unkraut«. In den Zeiten des Überflusses und Wohlstands haben wir uns daran gewöhnt, natürliche Nahrung, die es kostenlos in der Natur gibt, abzuwerten.
    Doch wenn eine schwere Krise kommt und
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