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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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Löwenzahn wird auch Kuhblume oder Pusteblume genannt. Er gehört zur Klasse der Zwei- keimblättrigen ( Dicotyledones). Die Pflanze ist im deutschsprachigen Raum häufig. In gemäßigtem Klima sind überall auf den Wiesen sehr früh Löwenzahnblätter zu sehen. Die enorme Lebensenergie des Lö- wenzahns kann selbst Beton sprengen. Seine unverwüstliche Wuchs- kraft hat sicher nicht nur Gärtner zur Verzweiflung gebracht: Löwen- zahn keimt praktisch überall, wo sein Samen niederfällt (jede Pflanze produziert pro Jahr etwa fünftausend Samen) und selbst kleinste Res- te der Wurzel treiben wieder aus. Und genau diese Kraft steckt auch im Löwenzahn als Heilmittel und Nahrungsmittel.

    Die Schutt- und Wiesenpflanze ist ein wahres Powergewächs. Zu den Bestandteilen/Inhaltsstoffen gehören etwa: Kalium, Kalzium, Man- gan, Natrium, Schwefel, Kieselsäure, Cholin, Bitterstoffe, Stärke als Inulin (etwa 15 Prozent im Frühjahr, im Herbst bis zu 40 Prozent), Fette, Enzyme, Wachs, Schleim, Kautschuk, Zuckerstoffe (4,5 Pro- zent), Lävulin und Taraxin. Der genaue Gehalt der einzelnen Stoffe schwankt je nach Jahreszeit und Bodenbeschaffenheit, ist also auch abhängig vom Zeitpunkt der Ernte. Im Frühjahr ist der Bitterstoff- gehalt am höchsten. Im August ist der Inulingehalt am höchsten und im September der Taraxingehalt.
    Von unseren Vorfahren wurde der milchige Saft des Löwenzahns zur Behandlung von Augenkrankheiten verwendet. Heute wird er zur Blutreinigung bei rheumatischen Erkrankungen, bei Gicht, Ekze- men und Lebererkrankungen eingesetzt. Auch kleine junge Warzen können mit dem Saft des Löwenzahns wirksam behandelt werden. Der Saft in Blättern und Wurzeln regt zudem den Stoffwechsel und die Bildung von Magen- und Gallensaft an. Auch die Ausscheidung
    über Leber und Nieren wird durch
den Löwenzahnsaft gefördert. Ein
Tee aus Wurzelscheiben und Blät-
tern wirkt auch verdauungsför-
dernd, schweiß- und harntreibend
sowie belebend. Obwohl Löwen-
zahn fast ausschließlich als Unkraut
bekannt ist, besitzt er dennoch er-
staunliche therapeutische Fähigkei-
    ten. Doch Vorsicht: Bei übermäßi-
    gem Genuss des Milchsaftes (etwa
wenn Kinder den Stängel aussau-
gen) kann es zu Übelkeit und Erbre-
    chen kommen!
    Die gelben Blüten eignen sich zur
Herstellung eines wohlschmecken-
den, honigähnlichen Sirups oder
    Gelees als Brotaufstrich. Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat verarbeitet werden. Mit einer Speck-Rahm- sauce gilt dieser als Delikatesse.

    Rohrkolben
    Die Rohrkolben (Typha), regional auch als Lampenputzer oder Schlotfeger genannt, gehören zur Familie der Rohrkolbengewächse (Typhaceae). Die Wasser- und Sumpfpflanzen entwickeln in Feucht- gebieten dichte Bestände. Besonderes Kennzeichen der Rohrkolben ist der auffallend zweiteilige Blütenstand aus einem rein weiblichblü- tigen und darüber befindlichen rein männlichblütigen Kolben. Alle Pflanzenteile sind essbar. Besonders die stärkereichen Rhizome (also das unterirdische Sprossachsensystem) können wie Gemüse gekocht werden. Die jungen Triebe sammelt man im Frühjahr, ebenso die
Herzen der jungen Blätter. Blüten und Blütenstiele verwendet man in der Küche im Sommer, die Wurzel von September bis in den Winter. Die jungen Triebe schmecken ebenso wie die Rhizome bambusspros- senähnlich und sind sehr saftig. In der Heilkunde werden alle Teile des Rohrkolbens genutzt. Die Wirkung wird als adstringierend, beru- higend, blutstillend, kühlend, menstruationsfördernd, milchsekreti- onsfördernd und wundheilend beschrieben. In Asien werden die Pol- len als Heilmittel genutzt. Er wirkt entwässernd und wird bei Nierensteinen verwendet. Auch gegen Durchfall sollen gekochte Rhi- zome helfen. 100 Gramm Rohrkolben enthalten: 0 Gramm Fett, 5,14 Gramm Kohlehydrate, 1,18 Gramm Proteine, 4,5 Gramm Bal- laststoffe, 0,22 Gramm Zucker, 92,65 Gramm Wasser und haben 25 Kalorien.

    Sauerampfer
    Es gibt mehrere Arten des Sauerampfers, die sich in Größe und Stand- ortvorlieben unterscheiden. Sie sind grundsätzlich alle genießbar, so- dass keine Gefahr für Vergiftungen besteht. Der Sauerampfer fügt sich nahtlos in die Reihe der Frühlingskräuter ein, die alle genau das bie- ten, was man im Frühjahr am meisten braucht: eine kräftige Vitamin- zufuhr mit viel Vitamin C. Der Wiesen-Sauerampfer (Ru mex acetosa) wird auch Großer Sauerampfer oder schlicht Sauerampfer genannt. Er gehört zu den Knöterichgewächsen und ist ein

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