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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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frisch ausgetriebenen Blätter sind eines der ersten Gemüse im Frühling. Sie erinnern an Gänsefüße. Guter Heinrich ist ein altes wil- des Blattgemüse mit hohem Vitamin-C- und Mineralstoffgehalt. Zu den Inhaltsstoffen gehören auch Eisen und wertvolle Proteine. Lei- der enthält der Gute Heinrich wie alle spinatartigen Gemüse auch Oxalsäure und besitzt die Neigung zur Nitratanreicherung in den Blättern. Junge, noch nicht blühende Pflanzen lassen sich wie Spinat zubereiten, als Spinatersatz ist der Gute Heinrich mindestens so gut wie die Brennnessel. Ältere Blätter reichern zunehmend Oxalsäure an und sollten nicht mehr verzehrt werden. Blütenstände, solange sie noch knospig sind, nimmt man als Ersatz für Brokkoli (einfach in Butter oder Öl andünsten und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen). Die Stängel der Pflanze kann man wie Spargel zubereiten. Früchte werden in reichlich Salzwasser gar gekocht, abgeseiht und gewürzt. Die Wurzeln schmecken kandiert wie Erdnussbutter. Guter Heinrich sollte nicht getrocknet werden, wirksam ist nur die frische Pflanze.
                                   Wilder Spinat, Feldspinat, Feldsalat
                                   und Kohlkraut sind nur einige Na-
                                   men, die auf den Geschmack hin-
                                   deuten. Geschmacklich lässt er sich
                                   gut mit Dill, Liebstöckel, Majoran,
                                   Borretsch und Kresse kombinieren.
                                   Guter Heinrich hat einen interes-
                                   santen herb-würzigen Geschmack.
                                   Er kann das ganze Jahr über geern-
                                   tet werden und gilt im Anbau als
                                   unkompliziert. Seine Blätter wel-
                                   ken aber rasch und müssen bald
                                   nach der Ernte verarbeitet werden.
                                   Dies ist vermutlich der Grund, wes-
                                   halb er im vergangenen Jahrhun-
                                   dert fast völlig vom Spinat ver-
                                   drängt wurde.
    Zubereitungstipp: Die Blätter waschen, klein schneiden und kurz blanchieren, dann wie Spinat anrichten. Die fleischigen jungen Trie- be schälen und in wenigen Minuten in Salzwasser gar kochen. Mit zerlassener Butter servieren.

    Der Gute Heinrich erreicht Wuchshöhen von etwa zehn bis 80 Zenti- meter. Er besitzt meist mehrere aufsteigende bis aufrechte, unver- zweigte Stängel und riecht unauffällig. Die Blätter sind sehr groß. Die unteren Blätter werden elf Zentimeter lang und bis zu neun Zentime- ter breit. Sie sind dreieckig bis spießförmig. Die oberen Blätter sind dagegen kleiner und kürzer gestielt. Die Blütezeit reicht von April bis Oktober.
       Im Gegensatz zum Spinat ist der Gute Heinrich mehrjährig und winterhart. Er liebt stickstoffreiche, feuchte, humose Böden, am bes- ten an sonnigen oder halbschattigen Standorten, ist aber derart an- spruchslos, dass er nahezu überall gedeiht. Die Pflanze ist sehr wider- standsfähig. Guter Heinrich kann nach der Ernte aus einer dicken, rübenartigen Wurzel wieder austreiben. Als Kulturfolger kam der Gute Heinrich früher in Siedlungsnähe sehr häufig vor und wurde wild gesammelt, aber kaum planmäßig angebaut. In den immer mehr städtisch geprägten Dörfern von heute ist die Art eher selten gewor- den. Der Gute Heinrich kann als Färbepflanze verwendet werden, wobei gold-grüne Farbtöne erzielt werden.
       Früher war der Gute Heinrich ein bekanntes Wundheilmittel. Man machte heiße Aufgüsse und Umschläge aus den Blättern gegen chro- nische Entzündungen, Abszesse, Furunkel und Hautverletzungen. Auch heute noch wird er von Heilpraktikern genutzt.

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