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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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Lichtversorgung stellt, si- cherte er während der Weltkriege vielen Menschen die Vitaminzu- fuhr. Beim Sammeln ist darauf zu achten, eine Verwechselung mit ungenießbaren und sogar giftigen Arten von Doldenblütlern zu ver- meiden (Verwechselungsgefahr besteht vor allem mit dem Gefleck- ten Schierling oder dem Breitblättrigen Merk).
    Als Salat eignen sich wie auch bei anderen Wildpflanzen vor allem die ganz jungen, kaum entfalteten Blätter. Die rohen Blätter können
    auch in Aufstriche und Suppen ge-
    geben werden. Wenn die Pflanze
schon älter ist, sind die Blätter für ei-
nen schmackhaften Salat zu grob.
Sie eignen sich dann aber nach wie
vor zum Kochen, etwa für Aufläufe
oder als Tee. Die Blätter werden
dann wie Blattspinat gekocht oder
gedünstet. Die Gierschstiele können
bitter schmecken und werden besser
vor dem Kochen entfernt. Auch Ka-
ninchen fressen Giersch gerne, so
dass er auch als Kleintierfutter die-
nen kann.
Getrockneter Giersch lässt sich
sehr gut als Gewürz verwenden.
Schmeckt hervorragend als Salatge-
    würz, aber auch an allen anderen Gerichten, zu denen auch Majoran oder Oregano passen würde. Der Geschmack ist angenehm aroma- tisch. Man verwendet Giersch auch in selbst gemachtem Kräutersalz. Und klein geschnitten oder getrocknet passt er auf jede Pizza und in jede selbst gemachte Kräuterbutter.

    Tipp für Gärtner: Wer sich im Garten die Mühe sparen will, die wu- chernden Wurzeln des Giersch mit Grabgabel und Spaten Zentime- ter für Zentimeter sorgfältig zu entfernen, der sollte darüber nach- denken, dort eine Hühnervoliere zu bauen, wo der Giersch am schlimmsten wuchert. Die Hühner übernehmen dann das Ausschar- ren der Gierschwurzeln - und legen als Dank auch noch Eier.
    Gundermann
    Der Gundermann (Glechoma hederacea), auch Gundelrebe genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Gundermann bzw. Gundelrebe ist eine einheimische essbare Wild- pflanze, sie ist ausdauernd und winterhart. Die Verwendung von Gundermann in der Küche - als Blattgemüse und Grünkost - war früher weit verbreitet. Der in Europa weit verbreitete Gundermann wächst vor allem in frischen, nährstoffreichen Wäldern und aufwie- sen. Er bildet lange, niedrige Ausläufer, von denen aufrechte Blüten- sprossen aufsteigen. Die Blüten werden meist durch Hummeln be- stäubt. Aufgrund der ätherischen Öle und der Bitterstoffe wurde der Gundermann früher als Gewürzpflanze verwendet. Vor der Kultivie- rung des Hopfens wurde der Gundermann wegen seiner Bitterstoffe für die Konservierung von Bier genutzt. Im Frühling gesammelte junge Blätter werden als Gemüse gekocht, unter anderem in Grün- donnerstagsgerichten. Auch lassen sich mit Gundermann als Be-

    standteil Frühlingskräutersuppen und Maibowlen herstellen. Geruch und Geschmack sind harzig und lakritzartig. In allen oberirdischen Teilen der Pflanze sind Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine, Mineral- stoffe, Vitamine und ätherische Öle enthalten. Hildegard von Bingen setzte die Gundelrebe bei Appetitlosigkeit, Magenverstimmungen, Durchfall und bei lang anhaltendem Husten ein. Äußerlich kann der Gundermann zur Wundbehandlung und für Spülungen im Mundbe- reich eingesetzt werden. Daneben finden frische Blätter des Krauts Verwendung in Wildkräutersalaten.
       Der Gundermann ist winterhart und krautig. Die Blütezeit liegt in den Monaten April bis Juni. Er liebt nährstoffreichen und feuchten Lehmboden. Stängel und Blattunterseite sind häufig purpurn über- laufen. Die nichtblühenden Sprossachsen kriechen als Ausläufer am Boden, haben einen quadratischen Querschnitt und sind an vielen Knoten bewurzelt. Aufgrund ihres raschen Wachstums und ihrer rei- chen Verzweigung sorgen sie für eine vegetative Vermehrung; der Hauptspross kann bis zu zwei Meter Länge erreichen. Der Gunder- mann ist ein Flachwurzler; die Blütentriebe sind zehn bis 30 Zenti- meter hoch, aufsteigend bis aufrecht, und haben einen quadratischen Querschnitt.

    Guter Heinrich
    Der Gute Heinrich (C henopodium bonus-henricus), auch Wilder Spi- nat genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gänsefüße (Cheno- podium) in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amarantha- ceae). B evor sich der Spinat in unseren Gärten breit machte, war der Gute Heinrich ein gebräuchliches Gemüse. Er wuchs überall wild: hauptsächlich neben Ställen und Misthaufen, entlang von Straßen und Wegen, an Mauern, Zäunen, auch höher gelegenen Krautfluren. Die

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