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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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sollte etwa einen halben Zentimeter nicht überschreiten. In dieses Loch schiebt man ein Röhrchen, beispielsweise aus Glas, oder den hohlen Holunderzweig. Unter das Ende der Röhre stellt man ein Ge- fäß, vorzugsweise aus Glas und keinesfalls aus Metall.
       Von einem Baum darf man höchstens drei Liter entnehmen; mehr würde dem Baum schaden. Wenn diese Menge ausgeflossen ist, muss man das Loch mit Baumwachs verschließen. Normales Wachs ist nicht geeignet, weil es wieder herausrutschen würde. Dem Baum muss man anschließend mindestens zwei Jahre Ruhe geben, bis man ihn wieder anzapft. Von dem gewonnenen Saft trinkt man täglich zwei bis drei Schnapsgläser, solange der Saft reicht. Bei Hautproble- men kann man den Birkensaft auch äußerlich anwenden. Und zur Förderung des Haarwuchses kann man die Kopfhaut damit einrei- ben. Damit der abgezapfte Saft nicht gärt, muss man ihn im Kühl- schrank aufbewahren. Oder man friert ihn in kleinen Portionen ein oder macht ihn mit Alkohol haltbar. Dazu nimmt man ein Drittel bis
zur Hälfte Alkohol, je nach Prozentgehalt, und mischt ihn mit dem Birkensaft.
       Die Stiele von Kirschen ergeben noch einen guten Heiltee, der ge- gen Bronchitis, Entzündungen der Harnwege, Rheuma und Gicht wirkt. Er ist zudem stark entwässernd. Zubereitung: Eine Handvoll getrockneter Kirschenstiele zehn Minuten lang in einem Viertelliter Wasser aufkochen und dann weitere zehn Minuten ziehen lassen. Anschließend die Stiele absieben und (falls vorhanden) nach Ge- schmack mit Honig süßen.

    Pilze

    Seitdem es in jedem Supermarkt fad schmeckende Champignons oder getrocknete Pilzmischungen gibt, sind die wohlschmeckenden, gesunden heimischen Pilze fast völlig in Vergessenheit geraten. Mit Pilzkulturen kann sie aber auch der Laie sicher anbauen. Und wenn man die Pilzkulturen selbst züchtet, dann kann man aus dem Verkauf der Pilze in Krisenzeiten sogar noch einen einträglichen Nebener- werb machen.

    Pilze sind eine gute zusätzliche Krisennahrung. Sie wachsen kosten- los im Wald oder aufwiesen. Und sie sind sehr schmackhaft. Entwe- der als Pilzsuppe, zum Verfeinern von Soßen oder als Beilage sind sie ein wichtiger Bestandteil der Ernährung im Krisenfall - falls die Su- permärkte längere Zeit geschlossen haben oder es nur noch Grund- nahrungsmittel auf Zuteilung gibt. Doch Vorsicht! Viele Speisepilze haben giftige Doppelgänger. So ähnelt der tödlich giftige Grüne Knollenblätterpilz dem essbaren Grünen Birkentäubling. Diese Ver- wechselungsgefahr machte sich 54 n. Chr. auch Aggripina zunutze: Sie vergiftete ihren Mann, den römischen Kaiser Claudius, mit demGrünen Knollenblätterpilz. Auf diese mörderische Weise machte sie den Thron für ihren Sohn Nero frei.

    Hier die Top Fünf der heimischen Speisepilze und die wichtigsten Merkmale, an denen Sie diese erkennen:

    Pfifferling
    Hut: Durchmesser zwei
bis fünf Zentimeter,
trichterförmig, dotter-
gelb. Lamellen: keine
blattartigen Lamellen,
sondern schmale, dot-
tergelbe Leisten. Stiel:
zwei bis sechs Zentime-
ter lang, dottergelb.
Fleisch: weißlich, fest.

    Birkenpilz Hut: Durchmesser zehn
bis dreißig Zentimeter,
flach ausgebreitet mit
einem Buckel in der
Mitte; cremefarben mit
braunen Schuppen. La-
mellen: weiß, dicht ste-
hend, am Stiel nicht an-
gewachsen. Stiel: 15 bis
40 Zentimeter lang,
    schlank, zur Basis hin keulig verdickt. Fleisch: unveränderlich weiß, Hut weich, Stiel hart.

    Steinpilz Hut: Durchmesser fünf bis 25 Zentimeter, braun, Oberfläche glatt, feucht und etwas schmierig. Röhren: jung weiß, alt olivgrün, um den Stiel ausge- buchtet, vom Hutfleisch leicht lösbar. Stiel: sechs bis 15 Zentimeter lang, kräftig, keulig, grauweißlich bis hellbräunlich. Fleisch: weiß, im Schnitt nicht verfärbend, später schwammig.

    Schirmpilz (Parasol)
    Hut: Durchmesser sechs bis zwölf
Zentimeter, Farbe sehr variabel, von
mausgrau bis rotbraun. Röhren:
jung weißlich, dann hellgrau. Stiel:
acht bis fünfzehn Zentimeter,
schlank, weißlich mit graubraunen
Schüppchen. Fleisch: weiß, jung
fest, später weich und schwammig,
bei Regenwetter sehr wasserhaltig.

    Maronenröhrling
    Hut: Durchmesser fünf bis zwölf
Zentimeter, lederbraun, Oberfläche
erst feinfilzig, später glatt, feucht.
Röhren: jung blassgelb, später gelb-
grün. Stiel: fünf bis zehn Zentime-
ter lang, schlank, meist gleich dick.
Fleisch: gelblichweiß, bei Druck
blau verfärbend, saftig, anfangs fest,
später schwammig.

    Viele Menschen lieben

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