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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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Vorgehen ist Geschmackssache, die che- mische Reaktion dieselbe. Auch die Gummiringe zum Verschließen der Einkochgläser sollten mit heißem Wasser abgekocht, danach tro- cken getupft und auf den oberen Glasrand gelegt werden. Nun wird der Glasdeckel geschlossen und mit einer Einweckklammer befestigt. Während des Vorbereitungsprozesses wird ein Einkochtopf auf 80 Grad vorgeheizt. Wenn alle Gläser im Topf sind, erhöht man auf 100 Grad. Die Dauer des Einkochens richtet sich nach dem Alter der Möhren: Älteren, geschnittenen Exemplaren reichen 90 Minuten, junge Möhren am Stück benötigen 120 Minuten. Eingekochte Wild- möhren sind viele Monate haltbar. Es hat sich bewährt, sie im Ein- Jahres-Rhythmus jeweils frisch einzukochen und das Eingekochte in- nerhalb dieser Zeit zu verbrauchen.

    Wilde Rauke (Rucola)
    Die Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia), auch schmalblättrige Dop- pelsame genannt, gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Bras- sicaceae). Si e wird unter dem Namen »Rucola« gehandelt und als Sa- lat oder Gewürz verwendet. Die Pflanze bildet verkehrt eiförmige, löwenzahnähnliche gezackte oder glatte, tiefgrüne Blätter. Die Wilde Rauke ist etwas stärker gezackt als die Salatrauke. Sie wächst sehr schnell, erreicht dabei etwa 75 Zentimeter Wuchshöhe. An den Spit- zen der harten Stile bilden sich im Sommer gelbe Blüten. Die Blätter haben einen herb-würzigen Geschmack. Die Wilde Rauke sollte nur gelegentlich und auch dann nur in Maßen gegessen werden, denn die
Wildform der Pflanze enthält die bitter schmeckende und in einer Konzentration von mehr als fünf Prozent giftige Erucasäure. Bei Zuchtformen ist der Gehalt etwas niedriger. Nach der Verordnung über den Höchstgehalt an Erucasäure in Lebensmitteln vom 24. Mai
    1977 (BGBl I 1977, S. 782) dürfen Speiseöle, Speisefette und ihre Mi-
    schungen, die als solche an den Verbraucher abgegeben werden, oder Lebensmittel, die diese enthalten, nicht mehr als fünf Prozent Eruca- säure enthalten. Denn diese führt zu pathologischen Veränderungen des Herzmuskels, Herzverfettung und verursachen Wachstumsver- zögerungen im Tierversuch.

    Essbare Bäume

    Jeder Europäer weiß, dass man die Äpfel eines Apfelbaumes essen kann. Aber die meisten Menschen wissen heute nicht (mehr), dass neben den Früchten von Obstbäumen noch weitaus mehr Teile von Bäumen essbar sind. Schon die frühen Vorfahren des Menschen hat- ten beispielsweise Appetit auf Baumrinden: Auf dem Speiseplan des Australopithecus sediba standen neben den für Vor- und Frühmen- schen üblichen Früchten und Gräsern auch Baumrinde und Holz- stückchen. Das zeigen versteinerte Überreste dieser Pflanzen in zwei Millionen Jahre altem Zahnstein, den ein internationales Forscher- team 2012 an den Zähnen zweier Vertreter dieser Vormenschenart entdeckt hat. Auch die Abnutzungsspuren an den Zähnen bestätigen dieses Ergebnis. Die Forscher untersuchten die Oberflächen der Zäh- ne auf mikroskopisch feine Abnutzungsspuren, bestimmten die Zu- sammensetzung des Zahnsteins und analysierten, welche Kohlen- stoffisotopen im Zahnschmelz eingelagert worden waren. Letzteres gibt Auskunft über Pflanzengruppen, die die Basis der Ernährung ei- nes Lebewesens bilden. Insgesamt deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass der Australopithecus sediba seine Nahrung vor allem in Wäldern und kleinen Gehölzen fand. Im Zahnstein fanden sich zu- dem sogenannte Phytolithen, winzige versteinerte Pflanzenfragmen- te, die ebenfalls dieses Szenario stützten: Sie gehörten zu Blättern, Früchten, einigen Gräsern und Palmen. Daneben scheinen die Vor- menschen Baumrinde und holzige Stücke von Pflanzen verzehrt zu haben. Das erkläre auch das ungewöhnliche Abnutzungsmuster der Zähne, schreiben die Forscher.

    Das Chlorophyll der Baumblätter ist dem Hämoglobin des menschli- chen Blutes ähnlich. Der Saft der Blätter ist demnach wertvoll für den Menschen. Denn in den Blättern sind auch sogenannte Pflanzenbe gleitstoffe enthalten, die gut für unseren Stoffwechsel sind. Folgende Blätter sind essbar, wobei sie im frühen Sommer am schmackhaftes- ten sind und im Herbst bitter werden: Ahorn, Apfelbaum, Buche, Bir- ne, Eiche, Esche, Haselnuss, Kirsche, Linde, Pappel, Ulme, Vogelbee- re und Weide. Auch die Blätter von Erdbeere, Himbeere, Heidelbeere, Johannisbeere, Preiselbeere, Stachelbeere, Weißdorn, Brombeere, Weinrebe und Walderdbeere sind essbar. Man kann Salate und Tees aus ihnen zubereiten. In

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