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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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dass Sie Vorräte angelegt haben (man wird Sie in der Zeit vor der Krise dafür belächelt haben), je mehr Menschen werden plötzlich wie selbstverständlich davon profi- tieren wollen. Behalten Sie also für sich, ob und welche Vorräte Sie angelegt haben. Sobald sich in den Nachrichten verbreitet, dass die eigene Währung abgewertet oder gar weitgehend wertlos wird, eine Katastrophe oder flächendeckende soziale Unruhen drohen, werden binnen Stunden die Supermärkte leergekauft sein - wenn die Kassen funktionieren. Und dann ist jeder erst einmal auf sich selbst sowie auf seine Freunde und Bekannten angewiesen. Wer sich auf eine Krise vorbereitet und nichts passiert, der hat wenig verloren. Wer sich je- doch nicht auf eine mögliche Krise vorbereitet, der wird im Ernstfall meist alles verlieren.

    Die eigene Parzelle - Selbstversorgung

    Wie kann es sein, dass sich Menschen sehr für ihre Computer und Mobiltelefone interessieren, aber nur wenig für das, was sie essen? Liegt es daran, dass Lebensmittel so günstig sind? Liegt es daran, dass sie keinen direkten Bezug mehr zu dem haben, was sie verspeisen? Haben sie keine Wertschätzung mehr für ihre Nahrung? Beobachten Sie einmal Menschen beim Einkaufen im Supermarkt bei den Früch- ten und Gemüsesorten. Sie nehmen verschiedene in die Hand, ehe sie sich entscheiden. Früchte oder Gemüse auszusortieren, das käme ei- nem niemandem den Sinn, der selbst pflanzt und weiß, wie viel Ar- beit sich hinter der Aufzucht einer Pflanze verbirgt.

    Eigener Gemüseanbau? Das ist alles andere als selbstverständlich und in den Augen vieler Stadtbürger fast schon skurril. Denn die von der Erde entfremdeten Büromenschen ekeln sich vor der Erde mit ih- ren Plastikresten und dem Hundekot. Gartengemüse, das in gefährli- cher Nähe zu leibhaftigen Regenwürmern gewachsen ist, das unge- waschen aus der Erde kommt, ist ihnen nicht geheuer. Solche Überempfindlichkeiten sind Entfremdungszeichen einer Konsumge- sellschaft, die in den letzten Jahrzehnten systematisch daran gehin- dert wurde, sich um das eigene Gemüse selbst zu kümmern. Dort, wo die Verstädterung noch nicht mehrere Generationen her ist, sieht das anders aus. Vier von zehn Italienern pflanzen bereits wieder ihr eige- nes Gemüse an - egal ob im Garten oder auf dem eigenen Balkon -, vor allem Kräuter, Tomaten, Salat, Paprika und Radieschen für die eigene Küche.
       Doch der lange Jahre anhaltende typisch deutsche Trend der ge- ringen Wertschätzung für selbst angebaute Nahrungsmittel ist zu- mindest bei einem Teil der Menschen rückläufig. Seit einigen Jahren suchen vor allem immer mehr Städter die Rückkehr zur Natur, wol len in direkter Nachbarschaft zu einem Bauern auf dem Feld selbst Gemüse anbauen. Weil das Vereinswesen der städtischen Schreber- gärtner nicht jedermanns Sache ist, bitten sie Landwirte, ihnen ein kleines Stück Land zu verpachten. Klar ist: Auch Städter wollen wie- der vermehrt gärtnern. Und zwar nicht in Schrebergärten. Lange Zeit war der Kleingarten für viele vor allem als Erholungsort von Bedeu- tung. Jetzt wird wieder vermehrt angebaut. Vor allem für städtische Familien mit Kindern ist das Selbstgärtnern wieder vermehrt ein Thema. Man will wissen, wo das Gemüse herkommt und einen direk- ten Bezug dazu herstellen, den Kindern ein Bewusstsein dafür mit auf den Weg geben, dass der Salat nicht im Regal des Supermarktes wächst.
       Auf immer mehr Menschen üben die Saatgutständer in Super- märkten und Drogerien im Frühjahr eine magische Anziehungskraft aus. Gärtnereien erleben zugleich einen Run auf junge Gemüse- und Kräuterpflanzen. Darin äußert sich eine neue Lust an der Selbstver- sorgung. Städter pachten Schrebergärten oder ein Stück Ackerscholle beim Bauern, um den Bedarf an frischen Lebensmitteln zumindest teils selbst zu decken. Das ist einfacher, als man denkt. Man kann im Zweifelsfall vor der Wohnung einen Teil des gepflegten Rasens um- brechen, um dort Salat, Kohl, Bohnen und anderes Gemüse anzu- pflanzen. Ein anderer jüngerer Trend ist die Nahrungsmittelproduk- tion auf dem Balkon oder im Hinterhof - dort werden immer öfter Tomaten, Basilikum und Petersilie in Töpfen gezogen. Noch nie galt unter so vielen jungen Städtern die Selbstversorgung als so angesagt wie zurzeit. Das Bewusstsein für den Wert gesunder Nahrung nimmt erkennbar zu. Es liegt daher nahe, die Ernährung mehr in die eigenen Hände zu nehmen - und das ganz praktisch. Das Gärtnern

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