Was sich kusst das liebt sich
ist.«
» Das vielleicht nicht, aber ihr war offenbar klar, wie verletzt du sein würdest, und sie hat sich die Zeit genommen, uns ein paar Zeilen zu schreiben und jemanden loszuschicken, damit er Geschenke für uns besorgt.«
» Worauf willst du hinaus, Neve?« Max’ Stimme klang kalt und Furcht einflößend, aber wenn er ihr wirklich böse gewesen wäre, hätte er ihr wohl kaum eine Haarsträhne hinters Ohr gestrichen.
» Darauf, dass es ihr offensichtlich sehr gegen den Strich ging, dich wieder ausladen zu müssen, und dass du nicht bloß ein Zahnrad in der McIntyre’schen Unterhaltungsmaschinerie bist.« Neve bedachte ihn mit ihrem unnachgiebigsten Blick, mit dem sie Celia sogar dazu brachte, den Abwasch zu erledigen. » Du solltest sie anrufen und ihr sagen, dass du es ihr nicht übel nimmst. Dann wirst du dich selbst auch gleich viel besser fühle n.«
» Im Augenblick dürfte sie damit beschäftigt sein, den Kuchen anzuschneiden oder Darren dabei zuzuhören, wie er sich durch seine Rede stottert«, brummte er und zog eine Schnute. Goldig.
» Dann hinterlass ihr eben eine Nachricht.« Sie sah ihn an, ohne zu blinzeln, bis Max seufzend sein Handy aus der Tasche fischte.
» Totale Zeitverschwendung«, murmelte er verhalten, wählte jedoch Mandys Nummer und war total perplex, als sie ranging. » Mandy? Warum zum Teufel gehst du ans Telefon? Ach, ja? Naja, Hochzeitsreden müssen doch langweilig sein, damit man sich mal rausstehlen kann, um eine zu rauchen.«
Neve beschloss, sich ebenfalls rauszustehlen, damit Max ungestört telefonieren konnte. Sie setzte sich mit ihrem Buch ( Lavender Laughs at the Chalet Schoo l ) ins Bad und hatte ein ganzes Kapitel gelesen, bis Max den Kopf zur Tür hereinsteckte.
» Du kannst jetzt rauskommen.« Neve stellte erleichtert fest, dass er lächelte, wenngleich die Schnute fast noch süßer gewesen war. » Mandy und ich haben uns versöhnt.«
» Freut mich zu hören«, sagte Neve, und als sie sich an ihm vorbeischieben wollte, packte er sie bei den Handgelenken und drückte sie an die Wand.
» Danke«, sagte er, und dann küsste er sie in aller Ausführlichkeit. » Das werde ich dir nicht vergessen, Neve. Nichts von all dem hier.«
» Gern geschehen.« Sie erwiderte den Kuss hingebungsvoll. Wie gut, dass sie beschlossen hatten, auf dem Zimmer zu essen. Nach einer Weile versuchte Max, sich von ihr loszumachen und wich ein, zwei Schritte zurück.
» Dafür ist es noch viel zu früh«, sagte er. » Es stehen noch mehrere Programmpunkte auf unserer Liste für heute Abend, bis du über meinen unschuldigen Körper herfallen darfst.«
» Ich dachte, das Übereinanderherfallen wäre als gegenseitige Aktivität geplant.« Neve verschränkte verstimmt die Arme, ließ jedoch den Schmollmund weg. Bei ihr konnte eine vorgeschobene Unterlippe unmöglich genauso süß aussehen wie bei Max. » Willst du noch eine DVD gucken?«
» Nein.« Max ging vor dem Schrank in die Knie und begann in seiner Reisetasche zu kramen. » Du schuldest mir noch eine Revanche.« Damit hielt er eine kleine grüne Schachtel hoch, die Neve sehr bekannt vorkam.
» Ähm, wirf doch mal einen Blick in meine Reisetasche. Du wirst staunen«, prophezeite Neve und wartete ab, bis er daraus eine weitere grüne Schachtel zum Vorschein gebracht hatte. » Bingo!«
» Ich kann nicht fassen, dass du ein Reise- Scrabble mitgebracht hast.«
» Na, du doch auch.«
» Ja, aber ich habe kein Wörterbuch dabei. Ich habe mich schon gefragt, warum deine Tasche so schwer ist.«
Neve fläzte sich aufs Sofa. » Wir nehmen mein Spiel. Dir traue ich nämlich zu, dass du ein paar zusätzliche Joker hineingemischt hast, nur damit du eine Chance gegen meinen unglaublichen Wortschatz hast.«
Max ließ sich ihr gegenüber im Schneidersitz auf dem Boden nieder. » Ich kann mich doch darauf verlassen, dass du meine emotionale Verfassung nicht schamlos ausnutzt?«
» Keine Sorge, mein Kater hat sich auch noch nicht total verflüchtigt. Die Chancen sind also ziemlich ausgeglichen.« Neve schüttelte den Buchstabenbeutel.
Max wartete ab, bis jeder von ihnen einen Spielstein gezogen hatte, um auszulosen, wer beginnen durfte. Er zog ein A, Neve ein R.
» Sollen wir das Spiel vielleicht etwas interessanter gestalten?«, säuselte er mit einem anzüglichen Grinsen.
» Was verstehst du unter interessanter?«
» Wir spielen drei Partien, und wer verliert, muss sich sozusagen freikaufen.« Das Grinsen wurde noch anzüglicher.
» Was
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