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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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sehr auffallen, und Sex im Unterkleid, das war hocherotisch, das hatte etwas von einer Femme fatale in einem Film noir.
    Neve tastete nach ihrem Reißverschluss und öffnete ihn langsam. Max war aufgestanden und zog im selben Moment den Reißverschluss seiner Hose nach unten, sodass ein Duett von kratzendem Metall erklang. Sie starrten einander mit großen Augen an. Dann bückte sich Max.
    » Ein nackter Mann in Socken ist ein Stimmungskiller«, bemerkte er beiläufig. Neve nützte die Gelegenheit, um hastig aus ihrem Kleid zu schlüpfen, dann legte sie sich wieder hin und drückte die Arme fest an ihren Oberkörper, sodass kein unansehnlich schwabbelndes Fleisch zu sehen war. Ihr schönster Balconette- BH und die schwarze Spitze am Ausschnitt ihres Unterkleids setzten ihre Brüste hervorragend in Szene.
    Max richtete sich auf und stieß einen langen, anerkennenden Pfiff hervor. Einen derart bewundernden Blick hatte Neve noch nie geerntet. » Wow! Du siehst aus wie Liz Taylor in Telefon Butterfield 8«, stieß er begeistert hervor. » Deine Titten sind der Hammer.«
    » Sie sind ganz okay, ja.« Neve nickte verlegen, aber es stimmte, dank des gepolsterten Bügel- BH s wirkte ihr Busen tatsächlich recht eindrucksvoll. Und mehr würde Max davon auch nicht zu Gesicht bekommen.
    Max war lange nicht so schüchtern wie Neve. Er zog den Gürtel aus den Schlaufen, sodass ihm der Bund tief auf der Hüfte saß, dann entledigte er sich rasch seiner Hose, so als könnte er es nicht mehr erwarten, endlich nackt zu sein und zum nächsten Programmpunkt überzugehen. Neve starrte ihn an. Sie konnte nicht anders. Sie hatte noch nie zuvor einen erigierten Penis gesehen– zumindest nicht in echt. Mit dem Philosophiestudenten hatte sich alles unter der Decke und in völliger Dunkelheit abgespielt. Wie versteinert saß sie da und betrachtete mit einer Mischung aus Angst und Faszination Max’ steifen Schwanz. Sah irgendwie schmerzhaft aus. Er war viel größer, als sie vermutet hatte. Der würde doch nie und nimmer in sie hineinpassen. Er sah dermaßen fremd aus, dass Neve ihn am liebsten eine Weile nur angeschaut hätte, bis ihr der Anblick etwas vertrauter vorkam, so wie sie es sonst bei besonders schwierigen Kreuzworträtseln tat.
    Aber das musste sie sich wohl abschminken– Max kam bereits mit einem eingepackten Kondom in der Hand auf sie zu, seinen Penis vor sich hertragend wie eine Wünschelrute aus Fleisch und Blut. Neve tat das Einzige, was sie unter diesen Umständen tun konnte: Sie verschwand unter ihrer Bettdecke.
    » Ist da drin für mich auch noch Platz?«, fragte Max.
    Neve schlug zwei Zentimeter der Decke zurück. » Natürlich«, quiekte sie. Dann nahm sie eines ihrer langen Seitenschläferkissen und warf es auf den Boden. » So. Siehst du? Hier ist jede Menge Platz.«
    Max legte sich neben sie und umarmte sie, und es fühlte sich an wie eine wahre Invasion von warmem, männlichem Fleisch. Es war ein einschneidender Moment. Da war ein nackter Mann in ihrem Bett, der sich an die Kurven ihres Körpers schmiegte! Neve konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal von jemand anderem als Celia in den Arm genommen worden war. Eigentlich ging ihr das alles ein bisschen zu schnell. Es war mindestens so Furcht einflößend wie ein Sprung von einem brennenden Gebäude.
    Max fuhr mit den Fingerspitzen die Linie ihrer Augenbrauen nach. » Ich weiß, ich wiederhole mich, aber du bist wirklich ausgesprochen hübsch.«
    Neve wusste, dass das nicht stimmte. So etwas sagten Jungs, wenn sie Sex wollten, und da sie bereits im Bett lagen, hätte er es sich eigentlich sparen können. Trotzdem taten ihr seine Worte gut. Es war das erste Mal, dass ein Mann so etwas zu ihr gesagt hatte, mit Ausnahme ihres Vaters, und und der zählte nicht, und außerdem wollte sie jetzt wirklich nicht an ihren Dad denken.
    » Du bist auch hübsch«, murmelte sie und berührte seinen gebogenen Nasenrücken. » Du erinnerst mich an das Bild von Caravaggio, auf dem David Goliaths Kopf in der Hand hält.«
    Max verzog mit gespielter Verärgerung das Gesicht. » Solange du nicht Michelangelos David meinst«, sagte er und wölbte die Hüften nach oben, um die Bedeutung seiner Worte zu unte rstr eichen, obwohl Neve auch so völlig klar war, was er meinte.
    » Das hättest du wohl gern«, entgegnete sie trocken, so wie sie sonst Celia neckte oder mit Chloe oder Rose im Archiv redete. Im Grunde so, wie sie normalerweise war, wenn sie nicht wie jetzt einen

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