Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
mochte, sie ihn aber nicht. »Vielleicht will er ja mehr von dir, als nur mit dir befreundet sein.«
»Warum hat er mich dann nie angerufen und sich mit mir verabredet? Nein. Der will bloß ’ne Nummer schieben.«
Chelsea klappte die Kinnlade herunter. »Du hast mit ihm ’ne Nummer geschoben?«
»Noch nicht, aber ich fürchte bald.« Sie strich sich ihr kurzes Haar hinters Ohr. »Hast du seinen Körper gesehen? Ich weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte, bevor sein megageiler Arsch mich dazu bringt, mich aufzuführen wie in Basic Instinct .«
»Du willst ihn mit einem Eispickel erstechen?«
»Nein. Ihn aufs Bett werfen und mich auf ihn stürzen.«
Sie mochte Jules. »Vielleicht solltest du ihm sagen, was du fühlst.«
»Ich weiß nicht, was ich fühle.« Bo griff in die Kühlbox und zog eine Cola heraus. »Manchmal mag ich ihn nicht mal. Und dann wieder sehr. Aber es spielt auch keine Rolle. Ich könnte sowieso nie was mit Jules anfangen.«
»Warum nicht?«
Bo öffnete die Dose. »Weil wir zusammen arbeiten. Und mit Kollegen darf man nichts anfangen.«
Chelsea verdrehte die Augen, vergaß ihren Kater und zuckte vor Schmerz zusammen. »Das ist doch lächerlich.«
»Nein. Ist es nicht. Es wäre, als würdest du was mit Mark Bressler anfangen.«
»Zwischen mit jemandem zu arbeiten und für jemanden zu arbeiten besteht ein Unterschied.« Sie könnte nie mit ihrem griesgrämigen Arbeitgeber rumknutschen, ganz zu schweigen davon, was mit ihm anzufangen . Er war ein rüpelhafter Kotzbrocken, und das waren noch seine guten Eigenschaften. Der Gedanke an eine Nummer mit Mark war … war …
Nicht so verstörend, wie er sein sollte. Die Vorstellung, wie sie die Hände über seine Muskeln gleiten ließ, sollte sie verstören. Tat sie aus irgendeinem Grund aber nicht.
Stattdessen löste der Gedanke, ihn zu berühren, in ihr den Wunsch aus, Zungenküsse mit ihm auszutauschen. In seine dunkelbraunen Augen zu sehen, während sie ihm mit den Fingern durchs Haar fuhr. Ihre Lippen auf seinen warmen Hals zu drücken und ihre heiße, verschwitzte Haut an seine zu pressen.
Dass diese Gedanken sie nicht verstörten, verstörte sie noch mehr. Klar, er sah gut aus, aber sie hatte noch nie eine Schwäche für große Kerle gehabt. Machotypen, die ihre Körperkraft einsetzten und sich gegenseitig auf den Kopf kloppten. Klar, Eishockeyspieler trugen Helme, aber sie hatte die TV-Clips gesehen, auf denen Mark auf gegnerische Spieler einprügelte und selbst Prügel einstecken musste.
Und sie hatte ganz sicher noch nie eine Schwäche für Stars und Athleten gehabt. Und schon gar nicht für Star-Athleten. Athleten waren die schlimmsten Stars überhaupt. Viele von ihnen ließen es außerhalb der Saison richtig krachen und machten ihrem schlechten Ruf alle Ehre. Über Mark hatte sie zwar noch nichts Schlechtes gelesen, aber wenn sie lange genug suchte, würde sie vermutlich auch fündig. Er war bestimmt kein Engel gewesen.
Dass Mark kein aktiver Eishockey-Profi mehr war, spielte keine Rolle. Wenn er in der Öffentlichkeit auftrat, wurde er noch immer wie ein Star-Athlet behandelt. Ihm wurde die Art Ehrerbietung zuteil, die sie schon immer zum Kotzen gefunden hatte.
Warum also verstörte sie der Gedanke nicht, ihre Hände über seinen steinharten Körper gleiten zu lassen? Sie hatte keine Ahnung. Vielleicht, weil es schon eine Weile her war, seit sie die Hände über jemand anders als sich selbst hatte gleiten lassen. Vielleicht machte ja Bo gerade dasselbe
Dilemma durch. Oder vielleicht übertrug sich Bos sexuelle Frustration auf Chelsea. Es stimmte wirklich, dass sie manchmal die Schmerzen ihrer Schwester fühlen konnte. Als sie noch klein waren, hatte die eine es gespürt, wenn die andere vom Fahrrad gefallen war. In letzter Zeit passierte es zwar nicht mehr so oft, aber letztes Jahr, als Bo sich beim Skifahren das Schlüsselbein gebrochen hatte, hatte Chelsea den Schmerz in ihrer Schulter gespürt, obwohl sie sich damals nicht mal im selben Staat aufhielten. Deshalb war es durchaus möglich, dass ihre Antennen auf Bos heiße, angestaute Lust ausgerichtet waren. Insbesondere, weil sie sich gemeinsam auf derselben Couch fläzten.
Sie drehte den Kopf und sah ihre Schwester an, die ganz unschuldig vor der Glotze saß, sich den letzten Mist reinzog und eine Cola schlürfte. »Du musst dich von einem x-beliebigen Fremden flachlegen lassen.«
Bo deutete auf den Fernseher. »Darf ich noch auf die Werbung warten, oder muss ich’s
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