Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Scheiße nicht ohne Grund.«
Gott, wie er den Hammer vermisste. Niemand sonst konnte mit dem Gesicht an die Bande knallen und die Sache danach philosophisch betrachten wie Rob. »Du klingst wie eine Grußkarte.«
Rob grinste. »Wenn du glaubst, es geht nicht mehr …«
»Hör auf, sonst fang ich noch an zu heulen.«
»Du Weichei.« Rob lachte und schüttelte den Kopf. »Vor deiner Periode warst du schon immer das reinste Nervenbündel. «
»Rob?«
Beide Männer sahen Kate an, deren Augenbrauen zusammengezogen waren, als würde sie ihren Mann nicht wiedererkennen.
Rob blinzelte mehrmals und lief rot an. »Entschuldige, Kate.«
Mark lachte. »Hast du Luc schon gesehen?«
Rob sah sich suchend um. »Martineau? Noch nicht. Aber Fishy hab ich getroffen.«
Mark hatte Bruce Fish nicht mehr gesehen, seit er sich vor ein paar Jahren aus dem aktiven Sport zurückgezogen hatte. Gemeinsam mit den Sutters durchquerte er das Foyer zum Ballsaal, wo eine ganz ordentliche Band zum Tanz aufspielte. Runde Tische mit brennenden Teelichten darauf grenzten die Tanzfläche ein, und zwei Bars versorgten die durstige Menge mit Getränken. Er ließ den Blick durch den dämmerigen Raum schweifen, bis er an einem vertrauten sandfarbenen Kleid hängen blieb. Seine Trägerin stand in einem kleinen Grüppchen und lachte über Sam, als wäre er der König der Komiker.
Mark wandte sich an Kate. »Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen. « Dann schüttelte er Rob die Hand. »Es war schön, dich wiederzusehen.«
»Pass auf dich auf.«
Als Mark sich einen Weg zu Chelsea bahnte, lief er Hugh Miner und seiner Frau Mae in die Arme. Hugh war eine Seattler
Eishockeylegende. Ein Wilder, der für die Chinooks im Tor gestanden hatte, bis er ein Jahr, nachdem sich Mark in Seattle verpflichtet hatte, nach Dallas wechselte.
Als Mark wieder in Chelseas Richtung sah, war sie verschwunden. Er ließ den Blick durch den Saal schweifen und entdeckte sie auf der Tanzfläche, wo sie mit Walker Brooks pimperte. Er beugte sich näher zu Hughs Frau, um sie besser zu verstehen, behielt Chelsea aber im Auge. Okay, vielleicht pimperte sie nicht mit ihm. Nicht so richtig. Allerdings tanzte sie mit den Armen in der Luft und bewegte die Hüften wellenförmig, als wäre sie eine verdammte Bauchtänzerin oder so. Ihre Koordination war nicht besonders, doch sie sah in dem Kleid so geil aus, dass es keine Rolle spielte, dass sie echt nicht tanzen konnte.
Nach dem Gespräch mit Hugh und Mae wurde er von Geschäftsführer Darby Hogue angehalten, der ihn informierte, dass die Stelle als Assistenztrainer noch frei war, und ihn bat, am Montag zu ihm zu kommen, um die Sache mit ihm zu besprechen. Mark sagte zu, war aber mit den Gedanken woanders. Etwa sechs Meter weiter. Während er Darby mit halbem Ohr zuhörte, beobachtete er, wie Chelsea zuerst mit Frankie schwofte, dann mit Sam.
»Vergiss es«, murmelte er und steuerte entschlossen auf die nächste Bar zu. Nachlaufen würde er ihr nicht. Schon gar nicht, da er ihr sowieso nichts zu sagen hatte und auch nicht tanzen wollte.
Eishockeyspieler schlugen sich meist ganz ordentlich auf der Tanzfläche. Rhythmus und Timing lagen ihnen im Blut. Auch wenn Tanzen nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte, war Mark selbst auch nicht schlecht, aber das hieß noch lange nicht, dass er vorhatte, seinen Arsch auf die
Tanzfläche zu bewegen. Er fühlte sich gut heute Abend. So gut, dass er seinen Stock zu Hause gelassen hatte. Er hatte keine Medikamente genommen, und auf einer Skala von eins bis zehn waren seine Schmerzen nur auf drei. Fast nicht vorhanden, doch selbst wenn er ein überwältigendes Bedürfnis gehabt hätte, sie sich zu packen und auf die Tanzfläche zu zerren, konnte ihm niemand garantieren, dass er nicht auf den Arsch fallen würde. Wie an dem Tag in der Küche, als er sie schon fast nackt hatte und seine Hand nur Zentimeter von ihrem Schritt entfernt war. Er war nur läppische fünf Minuten davon entfernt gewesen, sie zu vögeln, und stattdessen auf dem Boden gelandet, wo er vor Schmerzen gekeucht hatte und vor Schmach fast erstickt wäre.
Er trank einen großen Schluck aus einer Flasche Beck’s und beobachtete finster, wie Jules sie jetzt auf die Tanzfläche führte. Jules war jung und gesund und würde nicht auf den Arsch fallen. Jules zog sie an sich, und die Säure in Marks Magen stieg empor und ätzte knapp unter seinem Brustbein.
Er ließ sein Bier sinken und sah, wie sie lächelte. Innerhalb zwei
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