Was sich liebt das raecht sich - Roman
Middleton, das Weib, das Dad in seiner Firma fickt?«, fragte Savannah und legte sich ins Gras. »Eine echt blöde Kuh.«
Elliot sah sie mit einem schiefen Lächeln an. »Dad stellt uns seine Geliebten nicht vor. Wir wissen nur, dass es sie gibt.«
Savannah stützte sich auf einem Ellenbogen ab. »Kitty ist viel netter. Ich kann es gar nicht fassen, wie freundlich sie mir gegenüber immer ist. Ich frage mich, was er an einer Hyäne wie dieser Darcy findet, obwohl er jemanden wie Kitty hat.«
Das fragte sich Elliot ebenfalls. Savannahs Erscheinen hatte seine Mutter völlig aus dem Gleichgewicht gebracht, aber, typisch Kitty, hatte sie ihr, statt ihr irgendwelche Vorwürfe zu machen, die Eingewöhnung sogar extra leicht gemacht.
Savannah griff nach Elliots Text. »Warum bist du eigentlich derart besessen von diesem Stück?«
»Einfach so«, wich Elliot ihr aus. So gerne er Savannah mochte, war er noch nicht sicher, ob er ihr vertrauen konnte, während sie so oft mit Judd zusammen war.
Endlich gab auch Martha die Gedanken an ein wunderhübsches Kinderzimmer in erlesenen Creme- und Schokoladentönen auf und klinkte sich in die Unterhaltung ein. »Was hast du eigentlich für Hobbys?«, fragte sie Savannah, als sie merkte, dass das Mädchen noch immer fast eine Fremde für sie war. Daher wollte sie ihr das Gefühl geben, dass sie willkommen war. »Ich meine, was hast du für Hobbys in New York gehabt?«
Savannah dachte über Marthas Frage nach. Was hatte sie für Hobbys in New York gehabt? Sie war in irgendwelche Bars und Restaurants gegangen, hatte ständig irgendwelche Partys aufgesucht … Sie blickte Richtung Haus, und dabei kam ihr eine Idee, und sie sah Elliot und Martha fragend an. »He, was haltet ihr davon, wenn wir hier eine Party feiern?«
Elliot schüttelte den Kopf. »Du hast ja keine Ahnung, was Dad mit uns machen würde, wenn er je erführe, dass sein tolles Heim von uns in einen Nachtclub verwandelt worden ist.«
Martha nickte derart heftig, dass ihr die mattbraunen Haare in die Augen fielen. »Wirklich, Savannah, das wäre es nicht wert. Judd dreht völlig durch, wenn sich jemand seinen Wünschen widersetzt.«
Savannah verzog beleidigt das Gesicht. So viel zu ihrer fantastischen Idee. »In Ordnung. Keine Party«, gab sie sich knurrend geschlagen. Dann würde sie stattdessen eben ihren Vater unter Druck setzen, damit sie endlich den Plattenvertrag bekam. Denn mehr Spaß hatte ihr dieser trübsinnige Ort anscheinend nicht zu bieten.
Später saß Savannah in einem exklusiven Restaurant in Mayfair und genoss einen Hummer Thermidor.
»Dein erster Hummer«, meinte Judd, während sie eine Gabel voller zarten Fleischs in einer wunderbar gewürzten Sauce zwischen die Zähne schob.
»Wohl kaum«, gab sie erbost zurück. »Nur, dass dieser noch ein bisschen teurer als die anderen ist. Aber wie dem auch sei, wann bringen wir die erste Scheibe von mir raus?«
Judd gefiel ihre direkte Art. Sie hatte einen durchaus gesunden Appetit, was bei Mädchen ihres Alters eher ungewöhnlich war, doch offenkundig trieb sie so viel Sport, dass ihr egal sein konnte, wenn sie ab und zu ein Übermaß an Kalorien zu sich nahm. Trotzdem beugte er am besten vor und machte sich eine gedankliche Notiz, dass es von jetzt an keine Nachspeisen mehr für sie gab.
In dem hautengen schwarzen Kleid und mit dem offenen dunkelroten Haar sah sie wirklich fantastisch aus. Wahrscheinlich hatte sie bereits regen Gebrauch von seiner Kreditkarte gemacht, aber das war ihm egal. Es machte ihm Spaß, sie zu verwöhnen, und vor allem hatte sie genau dieselbe Vorliebe für jede Form von Prunk wie er. Wenigstens ein Mitglied seiner Familie, das ihm ähnlich
war, ging es ihm grimmig durch den Kopf. Sebastian wirkte schon seit Wochen total abgelenkt, bestimmt wegen des Flittchens, das er endlich aufgerissen hatte, allerdings war das ganz bestimmt kein Grund, um nicht auch bei der Arbeit konzentriert zu sein. Sie hatten diverse Künstler angeworben, die noch auf ihre Verträge warteten, und wenn Sebastian nicht endlich Gas gäbe, sprängen einige der Leute vielleicht wieder ab. Judd beschloss, Sebastian Feuer unter dem Arsch zu machen, und dachte dann an Ace. Er ließ sich gerade noch so kontrollieren, müsste aber noch beweisen, dass er nicht fahnenflüchtig wurde. Dazu trüge die Geschichte mit Iris Maguire, wie er hoffte, bei.
»Nun?« Krachend legte Savannah ihr Besteck auf ihrem Teller ab und sah ihren Vater durchdringend aus ihren
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