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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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und durch loyaler und entschlossener Freund. »Kann ich dir vielleicht helfen? Meine Kollegen und ich könnten uns mal die Verträge ansehen. Womöglich können wir ja bei ein paar der Künstler, die zu Jett gegangen sind, noch irgendetwas retten. Zum Beispiel, weil sie vertragsbrüchig geworden sind. Oder vielleicht gibt es ja irgendwelche Schlupflöcher bei den Verträgen mit Jett.«
    »Zur Hölle mit diesen Typen«, fuhr ihn Lochlin völlig unerwartet an. »Ich will keinen von ihnen wiederhaben, schließlich hat mir jeder einzelne von ihnen höchstpersönlich das Messer in den verdammten Rücken gerammt. Meinetwegen kann Judd diese kleinen Verräter geschenkt haben.« Dann bedachte er mit einem Mal auch seinen alten Freund mit einem argwöhnischen Blick. Er war derart gestresst und körperlich erschöpft, dass er völlig unerwartet von ihm wissen wollte: »Wer hat dich geschickt? War das etwa Tavvy? Gott, ihr alle denkt, ich wäre am Ende, stimmt’s? Ihr denkt, nur weil dieser verfluchte Hurensohn Judd Harrington wieder in England ist, würde ich hier sitzen und langsam, aber sicher vor die Hunde gehen!«
    »Natürlich nicht, niemand denkt, dass du …«

    Wütend sprang Lochlin auf. »Ich wünschte mir nur, ihr würdet mich, verdammt noch mal, alle in Ruhe lassen«, schrie er los. »Ich bin noch lange nicht am Ende und werde ganz bestimmt nicht über die Knüppel stürzen, die mir dieses Arschloch Harrington zwischen die Beine wirft, kapiert?«
    »Sicher.« Leo stand auf und wünschte sich, er wäre nie gekommen. »Hör zu, es war ein Fehler, dass ich einfach so vorbeigekommen bin. Ich sehe ja, dass du beschäftigt bist.«
    »Warte.« Ehe er den Raum verlassen konnte, hielt Lochlin ihn zurück. »Warum siehst du so verdammt unglücklich aus?« Er nahm an, dass Leo den Kopf hängen ließ, da sein Versuch, ihn aufzumuntern, fehlgeschlagen war.
    »Ich?« Leo sah den Freund mit einem freudlosen Lächeln an, während er weiterging. »Nun, wenn du es wissen willst: Lexi hat ein Verhältnis. Aber da ich der Einzige gewesen bin, der dachte, meine Ehe würde halten, hat sie damit wohl nur ein trauriges Klischee erfüllt.« Er sah Lochlin bekümmert an. »Vielleicht gehen wir ja wieder mal zusammen essen, wenn all das vorüber ist.«
    Damit zog er leise die Tür hinter sich zu, und Lochlin rang nach Luft. Armer Leo! Gott, was war er für ein schlechter Freund. Leo hatte ihm nur seine Hilfe angeboten, und zum Dank hatte er ihn angeschrien. Leo war der beste und vertrauenswürdigste Freund, den er sich wünschen konnte, und hatte eine derart schlechte Behandlung sicher nicht verdient. Lochlin wusste, wie sehr es Leo fertigmachen musste, dass ihn seine Frau betrog; denn egal, was alle anderen über Lexi sagten, hatte er wirklich geglaubt, sie liebe ihn genauso wie er sie.
    Von Schuldgefühlen überwältigt ließ er sich wieder in seinen Schreibtischsessel sinken. Offenbar war er im Augenblick niemandem zu irgendetwas nütze. Weshalb
konnte er sich nicht ganz einfach irgendeinem Menschen öffnen, statt die Leute ausgerechnet in der Phase seines Lebens zu vergraulen, in der er sie am meisten brauchte? Niemals vorher hatte er sich so allein gefühlt, erkannte er und starrte blind auf das Porträt seiner Familie an der Wand. Er musste hilflos mit ansehen, wie es mit Shamrock den Bach hinunterging, und mit seiner permanenten schlechten Laune und seinen paranoiden Stimmungsschwankungen entfremdete er sich von seinen Freunden und seiner Familie – vor allem Tavvy – immer mehr.
    Er drehte sich mit seinem Stuhl in Richtung Fenster und starrte hinaus. Seine Ehe war inzwischen ernsthaft in Gefahr, doch sosehr er sich auch Tavvy anvertrauen wollte, wollte er sie ganz einfach nicht ängstigen. Und vor allem, was sollte er schon zu ihr sagen? Dass Shamrock auseinanderfiel, weil er den Druck durch Judd einfach nicht mehr ertrug? Nein. Erst mal wäre es das Beste, die Dinge mit sich selber auszumachen, selbst wenn das bedeutete, sich vor den Menschen zu verschließen, die er mehr liebte als alles andere auf der Welt.
    Er beugte sich vor, las die jüngste Pressemitteilung von Jett, der zufolge die Aktien des Verlages in die Höhe schossen, versuchte, den Schmerz in seiner Brust, den er bereits seit Wochen spürte, zu verdrängen, schenkte sich einen doppelten Whiskey ein und wünschte sich, all seine Probleme lösten sich einfach in Wohlgefallen auf.
     
    Savannah stand am Bühnenrand und genoss es, dass ihr großer Augenblick endlich

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