Was sich liebt das raecht sich - Roman
stieß sie schluchzend aus.
Ace zog sie unglücklich an seine Brust. Es war alles seine Schuld.
Iris rang nach Luft. »Ich habe diesen Auftritt auf dem Friedenskonzert nächste Woche … Pia hat all ihre Beziehungen spielen lassen, damit ich dort singen kann. Doch ich muss auch nach Hause. Was in aller Welt soll ich nur tun?« Sie machte sich von ihm los, sah ihn aus tränennassen Augen an und stellte schmerzlich fest: »Oh, Ace, ich habe alles kaputt gemacht.«
Er blickte sie an und ekelte sich vor sich selbst. Nicht Iris, sondern er hatte alles kaputt gemacht. Und inzwischen steckte er so tief in dem Schlamassel, dass ihn Iris bis ans Lebensende hassen würde, ganz egal, was er jetzt tat.
Schließlich machte sie erschöpft die Augen zu, und mit dem Versprechen, einen Flug für sie zu buchen, ging er runter und erzählte Jerry, was geschehen war.
»Verdammt. Wie hat Iris es aufgenommen?« Jerry öffnete eine Flasche Bier und hielt sie seinem Kumpel hin.
»Ausnehmend schlecht.« Er strich sich die Haare aus der Stirn und lehnte sich müde gegen die Bar. »Sie gibt sich die Schuld an Lochlins Herzinfarkt, aber wenn jemand ihn verursacht hat, dann ich. Schließlich habe ich meinen Vater angelogen und behauptet, dass sie den Vertrag mit seinem Plattenlabel unterschreibt.«
Jerry strich sich nachdenklich mit einer Hand über das fein gemeißelte Kinn. »Doch es war dein Vater, der diese Information an die Presse weitergegeben hat. Er hat dich in diese Position gebracht, deshalb ist auch er es, der die Verantwortung für alles übernehmen muss.«
Ace stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Mein Vater hat noch nie die Verantwortung für irgendetwas übernommen. Und wird es auch jetzt nicht tun.« Er knibbelte das Etikett von seiner Bierflasche. »Wie man es auch dreht und wendet, mein Vater hat mich erst auf Iris angesetzt und jetzt will er, dass ich sie fallen lasse, damit er seine kleinlichen Rachegelüste gegenüber diesem Lochlin ausleben kann. Wenn er krank ist, dann bin ich es auch. Denn ich habe bei der Sache schließlich mitgemacht.«
»Aber du liebst sie«, widersprach ihm sein Freund. Das hatte er bisher nie laut gesagt, und auch jetzt fiel es ihm alles andere als leicht. Doch er riss sich zusammen, denn das Letzte, was Ace jetzt noch brauchte, war eine schluchzende Schwuchtel, die ihm Vorhaltungen machte, weil ihr eigenes Herz gebrochen war. »Du liebst Iris, und das ist das Einzige, was zählt.«
»Wirklich, Jerry? Da bin ich mir nicht so sicher. Wenn die Wahrheit herauskommt, wird sie mich von ganzem Herzen hassen, daran führt kein Weg vorbei.« Er setzte sich seine Flasche an den Mund. »Wie würdest du dich an ihrer Stelle fühlen?«
Jerry dachte kurz darüber nach. »Keine Ahnung. Aber ich denke, dass es am besten ist, wenn sie es von dir selbst erfährt. Aus dem Grund musst du, egal, was auch passiert, so bald wie möglich zu ihr gehen.«
Ace nickte zustimmend. »Ja. Das werde ich. Sag mal, kannst du mir heute Abend noch einen Gefallen tun?«
»Jeden, den du willst.« Das meinte Jerry wirklich ernst.
»Betrink dich mit mir, damit ich diesen verdammten Schlamassel vergessen kann, in den ich da geraten bin.«
»Abgemacht.« Jerry prostete ihm zu und leerte seine Bierflasche in einem Zug.
Draußen in ihrem Wagen saß Allegra und hörte den beiden mit boshaft funkelnden Augen zu. Zum Glück hatte sie vor all den Wochen auf der Party die Wanze hinter der Theke angebracht! Jetzt wusste sie Bescheid. Die Nachricht, dass Ace diese Maguire liebte, war nicht gerade ideal, da Ace schließlich bisher immer allergisch gegen feste Bindungen gewesen war. Zumindest hatte sie sich damit immer getröstet, nur war das vielleicht gar nicht wahr. Aber davon abgesehen war sie abgrundtief erleichtert, seit sie wusste, dass der gute Daddy Harrington Ace angewiesen hatte, Iris zu verführen und sie wieder fallen zu lassen, wenn er den Befehl dazu bekam. Allegra hatte keine Ahnung, was Judd damit bezweckte, doch eins war ihr klar: Keine Frau mit auch nur einem Hauch von Selbstachtung bliebe bei einem Mann, wenn sie erfahren würde, dass er nur auf Geheiß des Vaters mit ihr zusammen war.
Allegra riss sich den Kopfhörer herunter. Sie brauchte jetzt nur noch zu Iris zu gehen und ihr alles zu erzählen. Oder vielleicht sollte sie es nicht »erzählen«, überlegte sie. Aber egal, wie sie es machte, Ace und Iris würden die Bombe niemals überleben, wenn sie jemand anders platzen ließe als er selbst, und
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