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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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von ihm wissen: »Zwei Köpfe sind besser als einer, wie es so schön heißt, und was habe ich – oder auch du – schon noch zu verlieren, wenn wir ehrlich sind?«
    Es klang alles durchaus logisch, allerdings stand ihm sein Stolz im Weg. Ehe er Darcy aber eine Abfuhr erteilen konnte, holte er tief Luft. Genau das hatte hinter Lochlins Niedergang gesteckt: sein Unvermögen, anderen Menschen zu vertrauen und Hilfe anzunehmen, auch wenn er allein nicht weiterkam.
    Er wollte nicht denselben Fehler machen, und so meinte er: »Okay. Du kannst mir helfen. Zwei weitere Hände, vor
allem, wenn sie dir gehören, wären sicherlich nicht schlecht. Doch falls ich den Verdacht habe, dass irgendetwas nicht ganz sauber läuft …«
    Aufgeregt fuhr Darcy sich mit beiden Händen durch das zimtfarbene Haar. » … setzt du mich einfach vor die Tür, und ich kann sehen, wo ich bleibe. Aber mal im Ernst, glaubst du, ich hätte einen Todeswunsch?« Sie zog ihr T-Shirt hoch und wies auf ihren blauen Bauch »Ich habe meine Lektion auf die harte Tour gelernt.«
    Shay hielt den Atem an. Er hasste es, Darcys Verletzungen zu sehen, und deshalb blickte er ihr eilig wieder ins Gesicht. Was hatte sie nur an sich, dass er sie in seine Arme ziehen und küssen wollte, bis sie kaum noch Luft bekam?
    Darcy biss sich auf die Lippe und räumte die leeren Teller fort. Shay sollte kein Mitleid mit ihr haben, daher bereute sie bereits zutiefst, dass er von ihr auf ihre blauen Flecken hingewiesen worden war, und fuhr, um ihn davon wieder abzulenken, möglichst schnell mit ihrem ursprünglichen Thema fort. »Tja, ich habe schon jede Menge Ideen, wie du Shamrock wieder in die schwarzen Zahlen bringen kannst. Als Erstes sind da ziemlich viele Künstler, die Judd abgewiesen hat, und zwar nicht, weil sie nicht gut genug gewesen wären, sondern einzig und allein, weil er seine Urteilskraft durch seine Arroganz hat trüben lassen.«
    Shay betrachtete sie fasziniert. Immer wenn sich ihre Gedanken überschlugen, zog sie unbewusst die Nase kraus, und das war wirklich süß.
    Sie aber war noch immer in Schwung. »Und ich weiß auch schon, wie du die Absatzzahlen steigern kannst und wie Charlies Comeback aussehen soll. Wir können jede Menge Kohle sparen, wenn ich die Kontakte nutze, die ich bei einer Grafikfirma habe, und dann müssen wir dafür sorgen, dass die Presse für das Unternehmen wirbt. Außerdem
könnte ich die Dinge zwischen Dev und dir wieder ins Lot bringen.« Sie errötete, und als Shay weiterschwieg, sah sie ihn fragend an. »Was ist?«
    »Nichts. Ich bin nur froh, dass du an Bord gekommen bist.« Und das war wirklich wahr. Der Gedanke, Shamrock ganz allein zu retten, hatte ihm ein bisschen Angst gemacht, und dass ihm ab jetzt jemand zur Seite stand, der so gut beschlagen war wie sie, war einfach wunderbar. Jetzt brauchte er nur noch mit den lächerlich sentimentalen Gedanken aufzuräumen, die sein Hirn umnebelten, seit sie in seinem Häuschen eingezogen war.
    Darcy legte ihre Hände um den Stiel von ihrem Glas. Gott sei Dank war Shay bereit, ihr eine Chance zu geben, überlegte sie. Jetzt könnte sie sich ganz auf ihre Arbeit konzentrieren, und dann dächte sie vielleicht nicht mehr darüber nach, dass sie sich, je öfter sie mit ihm zusammen war, um so hoffnungsloser in ihn zu verlieben schien.
     
    Iris stand auf der Bühne und zitterte wie Espenlaub. Angesichts der Tausende von Zuschauern und der unzähligen Kameras, die auf sie gerichtet waren und ihr deutlich machten, dass Millionen von Menschen live erleben würden, wie sie sang, fielen ihr die Worte ihres Liedes, das sie bereits tausendmal gesungen hatte, einfach nicht mehr ein.
    Sie umklammerte nervös das Mikrofon. Sie hatte sich bereit erklärt, dieses Konzert zu geben, weil sie Pia nicht enttäuschen wollte und weil Shay darauf bestanden hatte, dass sie sang. Er hatte ihr klargemacht, es wäre völlig sinnlos, sofort heimzukommen, da der Zustand ihres Vaters unverändert und ihre Karriere wirklich wichtig war.
    Sie atmete tief ein. Ihre Karriere war ihr augenblicklich vollkommen egal, doch sie hatte das Gefühl, als ob sie Pia etwas schuldig wäre, denn die Frau hatte sehr viel für sie
getan. Unter anderem hatte sie massiv ihre Beziehungen spielen lassen, damit ihre Schülerin die Möglichkeit bekam, auf diesem Konzert zu singen, das zu Ehren einiger der weltweit größten Friedensaktivisten abgehalten wurde und daher ein prestigeträchtiges Ereignis war. Iris wusste, sie hätte verrückt

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