Was sich liebt das raecht sich - Roman
wie ihr beide, du und Ace. Aber woher die Stimmen auch immer kommen, hören wir am besten erst mal zu.«
Sie spitzten die Ohren. Ace begriff, was er da hörte, und alle Farbe wich ihm aus dem Gesicht. Es war zu spät. Irgendjemand – wusste der Himmel, wer – hatte sein Gespräch mit Jerry aufgenommen, und jetzt würde Iris auf die denkbar schlimmste Art erfahren, was geschehen war.
Jetzt hörte man Jerry sagen: »Doch es war dein Vater, der diese Information an die Presse weitergegeben hat. Er hat dich in diese Position gebracht, deshalb ist auch er es, der die Verantwortung für alles übernehmen muss.«
Dann antwortete Ace, dessen Stimme durch die Aufnahme ein wenig blechern klang: »Mein Vater hat noch nie die Verantwortung für irgendetwas übernommen. Und wird es auch jetzt nicht tun.« Es folgte eine kurze Pause, aber danach fuhr er fort: »Wie man es auch dreht und wendet, mein Vater hat mich erst auf Iris angesetzt und jetzt will er, dass ich sie fallen lasse, damit er seine kleinlichen Rachegelüste gegenüber diesem Lochlin ausleben
kann. Wenn er krank ist, dann bin ich es auch. Denn ich habe bei der Sache schließlich mitgemacht.«
Iris rang nach Luft, und Luisa klappte die Kinnlade herunter.
Aces Herz trommelte so kräftig gegen seine Brust, dass es ihn nicht gewundert hätte, hätte man es laut gehört.
Dann wandte sich Iris ihm zu und sah ihn aus ihren schmerzgeweiteten bernsteinfarbenen Augen an. »Ace? Das ist doch wohl … bitte sag, dass das nicht wahr ist …«
»Es ist … verdammt, ich kann es dir erklären …«
Luisa warf sich die Hand vor den Mund, als Iris unglücklich das Gesicht verzog.
»W-wie konntest d-du mir d-das antun?«, stammelte sie, und ihre vollen Lippen zitterten. »Du bist nur mit mir zusammen, weil dein Vater dir befohlen hat, mich zu verführen? «
»Du Schwein!«, brüllte Luisa und stürzte sich auf Ace.
Jerry zog sie zurück. »Es ist nicht so, wie es aussieht«, setzte er mit rauer Stimme an. »Ihr habt ja keine Ahnung, was Ace durchgemacht hat.«
Luisa starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Was Ace durchgemacht hat? Erwarte bloß kein Mitgefühl von mir. Das ist einfach grauenhaft.«
Ace packte Iris’ Hand, ertrug es allerdings nicht, als sie völlig leblos zwischen seinen Fingern liegen blieb. »Es ist nicht … so hat es angefangen … das heißt, noch nicht mal das ist wahr.« Er schüttelte den Kopf. »Mein Vater hat gesagt, ich sollte dich verführen, aber bereits, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich dich haben, und zwar nicht, weil das der Wunsch von meinem Vater war.«
Iris wurde schlecht. Sie hatte gedacht, Ace wäre die Liebe ihres Lebens, dabei hatte die Beziehung ihm anscheinend nie auch nur das Mindeste bedeutet, sondern war nichts weiter als ein krankes Vorhaben von Judd.
Plötzlich wurde ihr schmerzlich bewusst, weswegen ihr der Aufenthalt hier in Los Angeles von Judd ermöglicht worden war. Mit ihrem Talent hatte es nicht das Mindeste zu tun, er hatte sie einfach hierhergeschickt, damit sie Aces Charme erlag.
»D-dann ist mein B-bruder also nicht der Einzige, den d-dein Vater versucht hat zu zerstören«, stieß sie zitternd aus.
Aces Herz zog sich zusammen. Er durfte Iris nicht verlieren, durfte es einfach nicht. »Mein Vater ist ein kranker Bastard«, klärte er sie zornig auf. »Aber ich bin nicht wie er. Ich sollte dich dazu bringen, einen Vertrag mit Jett zu unterschreiben und dich danach fallen lassen, doch das habe ich nicht getan.«
Iris starrte ihn mit großen Augen an. Plötzlich kam ihr Ace wie ein Fremder vor. »Soll ich dir dafür vielleicht dankbar sein? Soll ich dir vielleicht die Füße küssen, weil mir die Erniedrigung, auf Befehl fallen gelassen worden zu sein, erspart geblieben ist?«
Ace hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Er hatte keine Ahnung, woher diese Aufnahme kam. Alles, was er wusste, war, dass er tatenlos mit ansehen musste, wie die junge Frau, die er von Herzen liebte, ihm entglitt.
Tränen strömten Iris über das Gesicht. »W-wie konntest du das tun?«, wisperte sie. »Ich d-dachte, d-dass du mich liebst.«
»Das tue ich ja auch«, gab er heiser zurück. »Bitte, Iris, egal, wie alles angefangen hat, ich habe mich sofort in dich verliebt. Das kann Jerry bestätigen.«
Jerry nickte dumpf. Er war völlig schockiert von Luisas hasserfülltem Blick.
»Usted bastardos« , zischte sie die beiden Männer an. »Das ist einfach zum
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