Was sich liebt das raecht sich - Roman
Zahlen von Shamrock mit dem Ellenbogen hin. »Mein Dad liegt noch immer im Krankenhaus, wo er künstlich am Leben erhalten wird, mit Shamrock geht es den Bach hinunter, und ich habe mich bisher kaum mit den finanziellen und rechtlichen Aspekten auseinandergesetzt, wie man die Firma noch retten könnte.« Er füllte Nudeln und Garnelen auf zwei Teller und trug sie zum Tisch.
Schuldbewusst sah Darcy die Papiere durch und setzte sich. »Die Zahlen sehen doch schon wieder besser als noch vor zwei Wochen aus. Aber Wunder kannst du in so kurzer Zeit wohl kaum erwarten.« Es schockierte sie, wie sehr die Dinge Lochlin offenbar entglitten waren. Judds Rückkehr nach England und der Angriff auf sein Unternehmen hatten ihn anscheinend wirklich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. »Hast du etwas Neues aus dem Krankenhaus gehört?«
Shay schüttelte den Kopf und hob sein Weinglas an den Mund. »Nein. Selbst Mum muss sich inzwischen alle Mühe geben, um nicht völlig zu verzweifeln, doch wir dürfen die Hoffnung einfach nicht aufgeben. Dad ist ein Kämpfer, und er wird bestimmt wieder völlig gesund. Er muss es einfach werden.«
»Armer Lochlin.« Da sie spürte, dass ihr Shay nicht glaubte, fügte sie hinzu: »Das meine ich wirklich ernst. Ich wollte nie, dass so etwas passiert.«
»Tut mir leid. Ich bin sicher, dass du das nicht wolltest.«
Sie rieb sich die Arme, weil sie plötzlich fror. »Es war einfach dumm von mir, dass ich mich überhaupt jemals mit diesem Typen eingelassen habe, aber ich hatte keine Ahnung, was Judd für ein Mistkerl ist.«
»Das wussten wir alle nicht«, erklärte Shay und machte eine Pause. »Hör zu, lass uns die Vergangenheit vergessen und nach vorne sehen.« Er wies auf die Berichte, an denen er gerade saß. »Ich will einfach endlich mit diesem Zeug vorankommen. Leo wird sich wegen der Verträge und der anderen juristischen Sachen bei mir melden, doch ich komme einfach nicht weiter, bis er das endlich tut.« Er schob ihr die Salatschüssel über den Tisch, und als sich ihre Hände dabei zufällig berührten, zuckten sie zusammen, als hätte ihnen das Gefäß einen elektrischen Schlag verpasst.
Darcy riss die Hand zurück und pikste eine Garnele mit der Gabel auf. »Warum lässt du mich dir nicht helfen?«, fragte sie und schob sich die Garnele in den Mund. Sie war in Knoblauchbutter getränkt, zerging ihr auf der Zunge und schmeckte einfach wunderbar.
Shay schenkte ihnen beiden nach und schwieg.
»Du traust mir nicht«, stellte sie tonlos fest und legte ihre Gabel auf den Tisch. »Natürlich nicht, denn warum solltest du?«
»Kannst du mir das verdenken?«
Darcy fuhr zusammen, aber ihre Erfahrung in der Branche und das Wissen, das sie über Jahre hinweg angesammelt hatte, mussten doch was zählen, oder etwa nicht?
»Also gut, ich sehe, ich muss dich erst davon überzeugen, dass ich auf deiner Seite bin.« Sie trank einen Schluck von ihrem Wein und dachte nach. »Nun, lass mich überlegen. Ich kann dir meine Erfahrung und meine Kenntnisse in der Musikbranche anbieten, aber – was vielleicht noch wichtiger ist – ich kenne Judd und weiß, wie der Kerl tickt.«
Shay hörte ihr schweigend zu.
»Zum Beispiel hat er mir von seinem Plan erzählt, Shamrock in der Presse in Misskredit zu bringen, allerdings
weiß ich schon genau, wie wir den Spieß umdrehen können, damit er am Ende dämlich aus der Wäsche guckt.« Langsam erwärmte sich Darcy für das Thema und fuhr mit eindringlicher Stimme fort: »Außerdem habe ich Kontakte in der Branche, die dir wirklich helfen könnten, und vielleicht gelingt es mir sogar, ein paar der Künstler, mit denen Judd Verträge machen will, dazu zu bewegen, dass sie nicht zu ihm, sondern zu Shamrock gehen. Wenn du dich mit Judd anlegen willst, musst du wissen, dass bei ihm nicht viel hinter der tollen Fassade steckt. Dass er zwar einen auf großen Macker macht, aber nicht wirklich was zu bieten hat.« Sie zog eine Grimasse und fügte hinzu: »Wenn man so über ihn spricht, ist er nicht wirklich furchteinflößend, nicht?«
Obwohl Shay ehrlich beeindruckt war, behielt er seine ausdruckslose Miene bei. »Ich glaube, langsam sehe ich, inwieweit du mir helfen kannst.«
»Ich könnte dir von hier aus helfen und mit niemand anderem sprechen als mit dir. Niemand bräuchte was von unserer Zusammenarbeit zu erfahren. Betrachte mich meinetwegen einfach als deine stille Partnerin.«
Shay starrte sie ungläubig an, doch sie zuckte mit den Schultern und wollte
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