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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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nicht hieß, dass er ihm je würde verzeihen können. Dafür hatte dieser Fiesling einen viel zu großen Schaden angerichtet, aber trotzdem hatte Lochlin nach dem Herzinfarkt seinen Seelenfrieden wiederentdeckt.
    Er war ruhiger, glücklicher und – auch wenn er damit einem billigen Klischee entsprach – schlicht und einfach dankbar, dass er noch am Leben war. Es war verblüffend, wie sehr die Leben der Maguires und der Harringtons inzwischen miteinander verwoben waren, doch er kämpfte nicht mehr dagegen an. Caitie hatte in Elliot Harrington, der eindeutig völlig anders als sein Vater war, einen guten Freund gefunden, Shay leitete Shamrock wie ein echter Profi, und anders als er selbst, der er bereits, bevor Judd auf der Bildfläche erschienen und zu seinem Rachefeldzug angetreten war, erschöpft und ausgelaugt gewesen war, bordete sein Sohn vor Energie, neuen Ideen und frischen Konzepten nur so über. Und da er – beruflich und anscheinend auch privat – mit Darcy Middleton verbandelt
war, ginge es mit Shamrock sicher weiter steil bergauf.
    Er holte sich eine frische Limonade an der Bar. Iris war das Einzige von seinen Kindern, um das er auch weiterhin in Sorge war. Sie war mit einem großen Erfahrungsschatz, aber infolge der gescheiterten Beziehung zu Ace Harrington auch mit einem gebrochenen Herzen aus den Staaten heimgekehrt. Er konnte es ihr nicht verdenken, dass sie sich in Ace verliebt und ihnen verheimlicht hatte, mit dem Sohn von Judd zusammen zu sein. Denn er wusste aus Erfahrung, wie es war, sich in einen Menschen zu verlieben und für diese Liebe alles zu riskieren, was einem im Leben wichtig war. Lochlin war sich sicher, die Gefühle seiner Tochter – und bestimmt auch die von Ace – mussten echt gewesen sein. Deshalb blieb ihm nur zu hoffen, dass es irgendwann zu einem Wiedersehen zwischen den beiden kam.
    Sein Magen zog sich kurz zusammen, als er daran dachte, dass sie alle unglückselige Bauern in Judds kranker Schachpartie gewesen waren. Er schüttelte bedauernd den Kopf, warf einen Blick auf seine Uhr und sah, dass Tavvy länger als geplant im Stall geblieben war. Unbehaglich stellte er die Limonade fort, schalt sich dann aber dafür, dass er mit seiner Sorge übertrieb. Was sollte Tavvy schon passieren? Schließlich war sie nur bei ihrem Pferd.
     
    Tavvy stellte die Laterne auf den Rand der Box des neuen Fohlens und strich mit der Hand über sein Fell. Sie hatte das Tier in dem Stall untergebracht, der Pembleton am nächsten lag, weil der Umbau ihrer alten Scheune noch nicht abgeschlossen war. Der Stall war riesengroß, aber auch ein wenig kühl, und aus dem Grund breitete sie eine Decke über dem zitternden Fohlen aus. »Schon gut, Engel. Hier kann dir niemand etwas tun.« Sie hörte ein Geräusch,
und da sie dachte, dass es Lochlin war, rief sie, ohne sich umzudrehen: »Ich bin gleich fertig, Schatz.«
    »Ganz schön lange her, seit du mich zum letzten Mal ›Schatz‹ genannt hast«, stellte eine ihr bekannte Stimme fest.
    Sie wirbelte herum. »Judd. Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst abgereist.«
    Als er aus dem Schatten trat, fiel das Licht der Deckenlampen auf sein rötlich blondes Haar. »Ich? Ich würde nie einfach so gehen. Ich bin noch mal zurückgekommen, um zu holen, was rechtmäßig mir gehört.« Trotz des zerknitterten weißen Hemds, das über seiner dunklen Hose hing, war er eine stattliche Erscheinung. Irgendwie sah er in seinem ungepflegten Zustand noch finsterer als gewöhnlich aus. Er war bereits furchteinflößend, wenn er sich unter Kontrolle hatte, aber jetzt …
    »W-was rechtmäßig dir gehört?«, wiederholte sie zitternd seinen letzten Satz. Dann entdeckte sie in seiner Hand die fast leere Whiskeyflasche, machte ängstlich einen Schritt zurück, legte schützend eine Hand auf die weiche Mähne ihres Fohlens und schaute sich hektisch im Stall nach einer Waffe um.
    Judd sah an ihr herab. »Du, Tavvy. Wer oder was denn sonst? Es ging die ganze Zeit um dich. Deinetwegen bin ich hierher zurückgekommen, habe Darcy dazu gebracht, dafür zu sorgen, dass dein Sohn gefeuert wird, Shamrock in den Ruin getrieben und Ace und deine wunderschöne Tochter Iris zusammengebracht.« Er verzog verächtlich das Gesicht.
    »Sag das nicht«, stammelte sie entsetzt, als sie erkannte, dass sie die Verantwortung nicht nur für all das Elend ihrer Kinder, sondern auch für Lochlins Krankheit trug. All das war nur geschehen, weil Judd sie nicht in Ruhe lassen konnte, wurde ihr

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