Was sich liebt das raecht sich - Roman
hatte, sowie einen Teil von meinen Aktien verkauft.« Sie blickte vor sich auf den Boden, denn sie hatte einfach nicht den Mut, Shay bei ihren nächsten Worten ins Gesicht zu sehen. »Das habe ich für dich getan.«
»Das … ist … einfach unglaublich«, stieß Tavvy mit rauer Stimme aus. »Mir war gar nicht klar, dass Sie so … vermögend sind.«
Darcy zuckte mit den Schultern. »Ich hatte immer diese unglaubliche Angst davor, von jemand anderem abhängig zu sein.« Sie wandte sich verlegen ab. »Ich wollte mich nie darauf verlassen müssen, dass mich jemand unterstützt, deshalb habe ich einen Großteil meines Geldes im Verlauf der Jahre investiert. Aber das ist jetzt vollkommen egal. Ich wollte nur beweisen, dass ich nicht mehr die alte Darcy … dass ich nicht mehr Judds Handlangerin bin.«
Shay starrte sie ungläubig an. »Das hast du für mich getan? Warum?«
»Als Zeichen meiner … Loyalität«, antwortete sie, brach dann allerdings plötzlich ab. Sie wünschte sich, sie könnte ehrlich zugeben, dass der Kauf von Jett weniger ein Zeichen der Loyalität als der Liebe gewesen war. Doch was hätte ihr das schon gebracht? So, wie er sie anschaute, hatten das, was sie getan hatte, und ihr Zusammensein mit Judd sie seiner Meinung nach für alle Zeit beschmutzt.
»Wow.« Shay überflog die Dokumente, die er in den Händen hielt. »Du hast sogar deine Wohnung in Kensington verkauft?«
Sie nickte stumm.
»Woher sollen wir wissen, dass Sie das nicht nur getan haben, um uns alle hinters Licht zu führen?«, fragte Erica in vorwurfsvollem Ton. »Woher sollen wir wissen, dass dies nicht wieder irgendein gemeiner Plan ist, mit dem Sie und Judd die Maguires endgültig fertigmachen wollen?«
»Erica.« Tavvy legte eine Hand auf ihren Arm. »Ich bin davon überzeugt, dass sie die Wahrheit sagt.«
Darcy wusste einfach nicht, wie sie die anderen überzeugen könnte, und so schüttelte sie hilflos ihren Kopf. »Shay? Du glaubst mir doch auch, oder?«
Offen gestanden war er völlig sprachlos, doch bevor er ihr erklären konnte, dass ihre großzügige Geste ihn völlig überwältigt hatte, stürzte sie mit Tränen in den Augen aus dem Zelt.
»Scheiße. Jetzt denkt sie, dass ich ihr nicht traue.«
»Tut mir leid, Shay«, murmelte die Assistentin und kam sich wie eine gemeine Hexe vor. »Ich dachte wirklich, dass sie uns noch mal über den Tisch ziehen will.«
»Ich weiß. Mir ging dieser Gedanke auch kurz durch den Kopf, machen Sie sich also keine Vorwürfe.« Shay raufte sich das Haar. Seine Skepsis hatte Darcy ebenso verdammt wie Ericas unverhohlene Vorwürfe, aber mit ihrem Geständnis, dass sie Jett erstanden hatte, hatte sie ihn einfach völlig überrascht. Das war die Erklärung für die Heimlichtuerei, wenn er sie an ihrem Laptop hatte sitzen sehen, und die Tatsache, dass Jett von ihr aus dem Verkehr gezogen worden war, zeigte, wie sehr Shamrock ihr am Herzen lag.
Und weshalb hatte sie sich für den Kauf den Namen Phönix zugelegt? Es war einfach erstaunlich, doch sie tickten
wirklich völlig gleich. Er hatte ihr gegenüber nicht erwähnt, dass er Music Mode gebeten hatte, dieses Bild für den Artikel über Shamrock zu verwenden, und wenn sie nicht zufällig den Vorabdruck gelesen hätte, hätte sie unmöglich wissen können, dass auch ihm der aus der Asche aufgestiegene Vogel eingefallen war.
Shay stellte sein Glas auf einen Tisch, verließ das Zelt und traf Darcy vor dem Bluebell Cottage an, wo sie mit zitternden Lippen in Richtung des sternenübersäten Himmels blickte.
»Ich habe mich unglaublich angestrengt, um dir zu beweisen, dass du mir vertrauen kannst«, stieß sie heiser aus.
»Ich weiß.« Er trat direkt vor sie, und als er die Sternbilder am rabenschwarzen Himmel sah, kam er zu dem Ergebnis, dass dies sicher nicht der rechte Augenblick für eine Runde »Schmuddelsternbildraten« war. »Wusstest du, dass Darcy ein irischer Name ist?«, setzte er stattdessen an.
Sie sah ihn fragend an.
»Er bedeutet die Dunkle .« Er strich mit einem Finger über ihren vollen Mund. »Du hast also einen irischen Namen und hast dir den Namen Phönix zugelegt, ohne zu wissen, dass Shamrocks Comeback von mir in Music Mode mit demselben Bild beschrieben worden ist. Diese beiden Dinge sagen mir, dass wir beide mehr Gemeinsamkeiten haben, als wir vielleicht denken.«
Darcy hielt den Atem an.
»Und da ich vor allem ständig an dich denken muss, seit ich dir zum ersten Mal begegnet bin, gehe ich einfach davon aus,
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