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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Schluck Schnaps … der hilft gegen die Kälte. Keine Angst, ich bin kein Alki oder so.«
    Elliot war wie gebannt von ihren langen, dunklen Wimpern, den niedlichen Grübchen und den blitzenden grünen Augen, und so nahm er ihr den Flachmann wortlos ab, zuckte aber zusammen, als der fruchtige Alkohol durch seine Kehle rann. »Ich weiß nichts von einem Geheimnis«, meinte er. »Ich weiß nur, dass mein Vater deinen Vater hasst.«
    Caitie nickte und zündete sich mit klappernden Zähnen eine Mentholzigarette an. »Wir müssen der Sache auf den Grund gehen. Die Sache ist ziemlich aufregend, doch ich kann diese ganze Geheimniskrämerei nicht ausstehen. Weißt du, ich bin die Art von Mensch, die den Dingen auf den Grund gehen muss.«
    Elliot lächelte. »Ist das nicht einfach eine Umschreibung dafür, dass du neugierig bist?«
    Kichernd blies Caitie den Rauch ihrer Zigarette aus. »Natürlich ist es das. Also, hast du sonst schon irgendwen hier in der Gegend kennengelernt?« Ehe er ihr eine Antwort geben konnte, nahm sie seinen Arm. »He, du solltest in meine Theatergruppe kommen.« Sie sah, dass er zusammenfuhr, und versicherte ihm eilig: »Nein, nein, wirklich, es ist total lustig! Du lernst haufenweise neue Leute kennen, und wir haben immer jede Menge Spaß. Hugo, der Typ, der die Gruppe leitet, hatte früher ein Engagement am Old Vic, was unglaublichen Eindruck auf uns alle macht, und aus irgendeinem Grund scheint er zu denken, ich hätte tatsächlich Talent.« Sie machte eine Pause und atmete tief ein. »Weißt du, ich will Schauspielerin werden«, informierte sie ihn ernst. »Eine ernsthafte Schauspielerin. Wie mein Idol Kate Winslet. Oder wie Judi Dench.«
    Elliot bewunderte ihren Glauben an sich selbst. Er
wünschte, er könnte auch seine eigene Zukunft bereits derart deutlich vor sich sehen, aber, ehrlich gesagt, hatte er keinen blassen Schimmer, was einen für ihn geeigneten Beruf betraf. Sein Vater hatte ihm immer erklärt, dass er ein Nichtsnutz war, und sosehr er darum kämpfte, diese Worte nicht zu glauben, hatten sie ihn in Bezug auf seine Fähigkeiten unsicher gemacht. Schauspielerei wäre bestimmt kein Hobby, das sein Vater ihm empfehlen würde, doch Elliot war nicht in der Stimmung, immer nur der brave Sohn zu sein.
    »Also gut. Ich werde darüber nachdenken«, erklärte er deshalb und genoss den rebellischen Funken, der bei diesen Worten in ihm aufgeflackert war. Er sah Caitie an. Er mochte sie. Er hatte keine Ahnung, ob auf diese Art, aber schließlich hatte er bisher noch nie ein Mädchen auf diese Weise gerngehabt. Sein Magen zog sich zusammen. In den letzten Jahren hatte er sich viele Gedanken um sich selbst gemacht und fand es furchtbar, nicht zu wissen, was oder wer er war. Vielleicht fände er es ja mit Caities Hilfe bald heraus, dachte er hoffnungsvoll.
    »Oh, da ist Jasmine. Sie ist meine beste Freundin. Du wirst total von ihr begeistert sein.« Ein Mädchen mit weich schimmerndem braunem Haar und sonnengebräuntem Gesicht kam auf sie zu. »Hör zu, in ein paar Wochen findet ein Vorsprechen in der Theatergruppe statt. Du könntest ja hinkommen und sehen, ob du mitmachen willst.« Sie drückte ihm einen zerknitterten Zettel mit zwei Masken in die Hand. »Wir spielen dieses Jahr Romeo und Julia – das wäre doch perfekt für uns, findest du nicht auch?«
    Jas trat auf die beiden zu und sah Elliot mit einem scheuen Lächeln an. »Hi. Nett, dich kennenzulernen. Wie ich sehe, hat dich Caitie schon dazu überredet, bei unserer Theatergruppe mitzumachen.«

    »Ja. Nun, ich werde sehen, ob ich kommen kann.« Elliot erkannte in ihr einen Seelenverwandten, Jas war offenbar genauso schüchtern wie er selbst. Während seine beiden neuen Freundinnen in die andere Richtung gingen, zog er sein Handy aus der Tasche und schickte seinem Bruder eine deutlich munterere Nachricht als ursprünglich geplant zurück.
    »Guck, was du über die Familienfehde in Erfahrung bringen kannst!«, rief ihm Caitie über ihre Schulter zu und zog Jas hinter sich her. »Gott, er ist einfach ein toller Typ, Jas, findest du nicht auch? Es ist mir egal, dass er ein Harrington ist. Er ist mein Romeo, das weiß ich ganz genau.«
    Jas schüttelte den Kopf. Sie war Caities Schwärmereien gewohnt, und Elliot sah eindeutig super aus. Trotzdem hegte Jas die ernsthafte Befürchtung, dass Caitie sich bei diesem Elliot die Finger verbrennen könnte.
     
    Iris wühlte verzweifelt in ihrer Handtasche nach ihrem Handy, wobei ihr Nutmeg, der

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