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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Affären die kalte Schulter gezeigt, weshalb er so oft wie möglich in die Arme der New Yorker Stripperin geflüchtet war. Er umklammerte das Bild und erinnerte sich daran, wie er einmal heimgekommen und dort über die gepackten Taschen seiner Frau gestolpert war. Die dumme Kuh hatte gedacht, sie könnte einfach gehen – eine schwachsinnige Vorstellung, die ihr im Handumdrehen von ihm ausgeprügelt worden war.

    »Wie geht es Candi?«, fragte er in beiläufigem Ton, doch zu seiner Überraschung interessierte es ihn tatsächlich, was aus ihr geworden war. Er hatte immer eine gewisse Schwäche für sie gehabt, denn eine beweglichere Zunge als die ihre hatte er noch nie erlebt …
    »Sie ist tot.« Savannah unterzog ihn einer Musterung. Mein Vater, dachte sie verwundert und bedachte ihn mit einem, wie sie hoffte, möglichst distanzierten Blick, obwohl sie insgeheim von seinem egoistischen Gebaren und von seiner Dominanz beeindruckt war. Die meisterhafte Art, auf die er seine Assistentin und seine Geliebte bei ihrem Erscheinen rausgeworfen hatte, hatte ihr gezeigt, dass alle vor ihm krochen und er das eindeutig gewohnt war.
    Auch Judd sah sich Savannah noch einmal genauer an. Er hatte schon immer eine Tochter haben wollen, und jetzt hatte dieser Wunsch sich offenbar erfüllt. In ihrer äußeren Erscheinung und in ihrem Auftreten erkannte er sich selbst. Sie war kühn und selbstbewusst und auf ihre eigene Art sicher genauso skrupellos wie er. Das sah er ihren Augen an; der direkte Blick, mit dem sie ihn bedachte, drückte Arroganz und gleichzeitig Berechnung aus.
    »Wie viel?«, fragte er sie ruhig und sah sie durchdringend aus seinen blauen Augen an.
    »Was?«
    »Wie viel willst du von mir haben?«, wiederholte er. »Spiel hier nicht die Naive, sondern nenn mir deinen Preis.« Er zog seine roten Brauen hoch und fragte sich, ob er ihr wirklich mit dem Scheckbuch vor der Nase würde herumwedeln müssen, ehe sie verstand. »Du bist schließlich hier, um mich zu erpressen, oder etwa nicht?«
    »Nein.« Zum ersten Mal, seit sie erschienen war, drückte ihr Gesicht ein leichtes Unbehagen aus. »Das heißt, natürlich will ich was von dir, aber keine Abfindung oder so.«

    Judd stieß einen entnervten Seufzer aus. Natürlich wollte dieses Mädchen Geld – weshalb zum Teufel wäre es wohl sonst hier aufgetaucht?
    »Als Erstes möchte ich … ein Teil der Familie sein«, erklärte Savannah und überraschte sich mit diesen Worten selbst. Wie bitte? Der Gedanke, dass sie mit den anderen Harringtons eine glückliche Familie spielen wollte, war ihr selber völlig neu.
    Judd verschränkte seine Finger und dachte eilig nach. Bildete sich dieses Mädchen etwa allen Ernstes ein, er würde es mit offenen Armen willkommen heißen und es obendrein noch bitten, zu ihm, Kitty und den anderen nach Brockett Hall zu ziehen?
    Plötzlich aber fand er den Gedanken durchaus amüsant. Kitty würde Gift und Galle spucken, wenn er sich erdreistete, das Produkt eines seiner Seitensprünge in ihr Haus zu bringen, und Sebastian würde wahrscheinlich vor Eifersucht vergehen.
    Er sah, wie Savannahs Blick auf eins der handsignierten Fotos an der Wand neben dem Schreibtisch fiel.
    »Du willst eine Karriere in der Musikbranche«, realisierte er und unterzog sie einer neuerlichen Musterung. Ohne jeden Zweifel hatte sie etwas: Ihr langes dunkelrotes Haar war ungewöhnlich, ihr Gesicht war mehr als hübsch, sie hatte eine schlanke, sportliche Figur und die Geschmeidigkeit von einer Tänzerin, ging es ihm durch den Kopf. Hoffentlich war sie nicht in die Fußstapfen der Mutter als Stripperin getreten, dachte er. Es hatte ihm schon nicht gefallen, dass Candi sich für ein paar Scheine ausgezogen hatte, doch er ließe ganz bestimmt nicht zu, dass auch seine Tochter sich von irgendwelchen perversen alten Männern auf die nackten Titten starren ließ.
    Savannah sah ihn herausfordernd an.
    »Sing«, verlangte er.

    »Was?«
    Er wies auf einen Fleck neben der Tür und zog spöttisch die Brauen hoch. »Los. Sing, tanz, tu, was du auch immer tust. Du hast dir ja wohl nicht ernsthaft eingebildet, du könntest das Casting einfach überspringen, nur weil du meine Tochter bist?«
    Zitternd stand Savannah auf, fuhr sich mit den Händen durch das Haar, kniff die Augen zu und stellte sich vor, sie wäre bei einem Casting in New York.
    Sie öffnete den Mund und sang ihre eigene Version von Britneys neuestem Hit. Dazu tanzte sie eine selbst einstudierte Choreografie, schwang

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