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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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wird. Der wirkt total natürlich und ist härter und vor allem cooler als der billige Quatsch, den man unbekannten Solokünstlern, die nicht selber für sich schreiben können, für gewöhnlich gibt.«
    Savannah zuckte ruckartig mit der Schulter. Sie merkte, worauf Darcy hinauswollte, und möglicherweise waren ihre Vorschläge sogar genial. Sie konnte sich sogar widerstrebend eingestehen, dass sie wahrscheinlich vor Freude völlig außer sich gewesen wäre, hätte Judd ihr die Ideen
präsentiert. So aber war sie sauer, weil der Vater gleich nach ihrem Auftauchen einfach verschwunden war, und nichts wäre ihr gut genug, bis er wieder da wäre und sie die ihr gebührende Aufmerksamkeit von ihm geschenkt bekam.
    »Die Haare sind okay«, räumte sie ein und blickte Darcy kurz aus ihren blauen Augen an.
    Gott, sie war genau wie Judd, ging es Darcy durch den Kopf. Hatte genau denselben kalten, herablassenden Blick, reckte ebenso herausfordernd das Kinn, strahlte dasselbe grenzenlose Selbstvertrauen aus …
    Bevor Darcy jedoch ihre Pläne für Savannahs Karriere weiter ausführen konnte, betrat Heidi ohne anzuklopfen ihr Büro, bedachte sie mit einem bösen Blick und stellte Savannah einen Starbucks-Kaffeebecher hin.
    »Caramel Macchiato, richtig?«
    »He, danke, Heidi.« Savannah nahm einen vorsichtigen Schluck. »Mmmm. Das Zeug schmeckt einfach super.«
    »Ja, nicht wahr? Ist auch meine Lieblingssorte.« Heidi bedachte die junge Frau mit einem warmen Lächeln, behandelte Darcy aber weiterhin wie Luft.
    Savannah stellte kess ihre Stiefel auf der Schreibtischplatte ab. »Oh, das tut wirklich gut. Erinnert mich total an daheim.« Dann wurde ihr jedoch klar, dass hoffentlich bald Brockett Hall ihr neues Zuhause wäre, und sie korrigierte sich: »Ich meine, an New York.«
    »Von dem Zeug wirst du in Zukunft etwas weniger trinken müssen, wenn du ein Popstar werden willst«, klärte Darcy sie gehässig auf. Was war diese Savannah für ein impertinentes Weib. Warum in aller Welt sollte sie sich ein solches Benehmen gefallen lassen müssen? Wahrscheinlich war noch nicht mal Judd diese Art von Stress auf Dauer wert. Und Heidi kroch dem Mädchen so tief in den Arsch, dass sie wahrscheinlich ihre Zähne für sie putzen
könnte, tobte Darcy innerlich. Dann holte sie tief Luft und führte weiter aus: »Zeitschriften können nämlich ganz schön unerbittlich sein, wenn jemand, der im Rampenlicht steht, einen fetten Arsch bekommt. Nur zu deiner Information …«
    Savannah bedachte sie mit einem bitterbösen Blick. »Ich stehe aber noch nicht im Rampenlicht.«
    Auch Heidi schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Ich finde es wirklich ungesund, wenn sich ein junges Mädchen nicht gelegentlich was Süßes leisten kann. Wollen Sie etwa behaupten, Savannah wäre fett?«
    »Ja, wollen Sie das behaupten?«, fragte auch Savannah in herausforderndem Ton.
    Darcy musste sich zusammenreißen, denn sonst wäre sie vor lauter Zorn geplatzt. Sie ballte ihre Fäuste unter dem Tisch, damit es niemand sah.
    Savannah war die Unterhaltung leid, aber sie machte sich eine gedankliche Notiz, Darcy in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken, wenn ihr Vater aus den Staaten wiederkam. Entschlossen stand sie auf. »Ich habe mich lange genug mit einer kleinen Nummer unterhalten«, meinte sie und freute sich, als ein interessanter Violettton Darcys Wangen überzog. »Auch wenn die Nummern, die Sie mit meinem Vater schieben, offenbar nicht übel sind.«
    Darcy zuckte zusammen, als hätte ihr Savannah einen Schlag verpasst. »Wie kannst du es wagen, du …«
    Doch das Mädchen winkte ab. »Ab jetzt rede ich nur noch mit dem Obermotz persönlich. Nicht Sie, sondern mein Vater sollte sich um meine Karriere kümmern, darum spreche ich in Zukunft auch nur noch mit ihm.«
    Sie stolzierte hocherhobenen Hauptes aus dem Raum, und Heidi, die sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen konnte, lief ihr eilig hinterher.
    Frustriert schlug Darcy mit der Faust auf ihren Tisch.
Wann, zum Teufel, käme Judd endlich zurück und nähme sich seiner wild gewordenen, unverschämten Tochter an?
    Sie wirbelte mit ihrem Stuhl herum und starrte aus dem Fenster. War sie wohl einzig deshalb so nervös und angespannt, weil sie Judd vermisste? Wenn sie ehrlich war, war das ganz sicher nicht der Grund. Schließlich war Judd Harrington bei weitem nicht der aufmerksamste Mann, dem sie je begegnet war. Er war aggressiv und anspruchsvoll und ging wie selbstverständlich davon aus, dass sie ihm

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