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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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Lochlin für einen Augenblick beinahe neidisch war. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er selbst zum letzten Mal derart relaxt und glücklich gewesen war.
    Tavvy lehnte sich erneut auf ihre Schaufel und sah Lochlin forschend an. Zwischen ihnen hatte sich ein Graben aufgetan, und das hasste sie. Es war, als wäre alles aus
dem Gleichgewicht geraten, seit Judd Harrington zurückgekommen war. Die Veränderung war Lochlin deutlich anzusehen. Er hatte unattraktive Ringe unter den Augen und derart tiefe Furchen in der Stirn, wie wenn sie jemand mit einem Traktor überquert hätte.
    »Allmählich ist die Arche Noah weniger ein Hobby als ein Fulltime-Job für dich«, stellte er fest. »Vielleicht sollte ich mich einfach aus meinem Geschäft zurückziehen und bei dir anfangen.«
    »Das klingt wunderbar. Aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass du jetzt schon in Rente gehst.«
    »Nein?« Er sah sie aus müden grünen Augen an. »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    Tavvy runzelte die Stirn. Er klang nicht wie er selbst. Und seit wann war er so dünn? Selbst der Kragen seines Hemdes wirkte irgendwie zu weit.
    »So schlimm?«, fragte sie in besorgtem Ton.
    Lochlin runzelte die Stirn. Was sollte er sagen? Dass er den Verdacht hatte, bei Shamrock wollte ihm jeder ein Messer in den Rücken rammen oder ihn auf andere Weise ruinieren? Dort keinem Menschen mehr vertraute, nicht mal Erica? Ihm war klar, dann hielte Tavvy ihn im besten Fall für paranoid.
    »Hat sich Charlie wieder mal bei dir gemeldet?«, erkundigte Tavvy sich sanft. Sie wusste, wie verletzend dessen Wechsel für Lochlin gewesen war.
    Er schüttelte den Kopf. »Hör zu, ich kann es ihm als Künstler nicht verdenken, dass er zu Jett gegangen ist. Offensichtlich haben sie ihm etwas angeboten, was bei mir nicht zu erwarten war.« Trotzdem verdüsterte sich sein Blick. »Aber du willst sicher wissen, ob ich mich als Freund von ihm im Stich gelassen fühle. Allerdings, das tue ich. Und selbst Leo scheint im Augenblick auf Distanz zu mir zu gehen«, stellte er mit bemüht neutraler Stimme
fest. Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie groß seine Enttäuschung wirklich war. Bisher waren Charlie, Leo und er immer wie die drei Musketiere füreinander da gewesen, jetzt kam er sich jedoch vor wie Athos, der von Aramis und Porthos einfach seinem Schicksal überlassen worden war.
    Tavvy stellte ihre Schaufel fort. » Iris hat heute Morgen angerufen«, meinte sie.
    »Ach ja? Wie geht es ihr?« Lochlin sah sie ängstlich an.
    »Sie amüsiert sich königlich«, beeilte Tavvy sich, ihn zu beruhigen. »Aber sie arbeitet auch hart, und Luisa kümmert sich um sie. Anscheinend gehen sie bald zu irgendeinem großen Event, auf das sie sich schon riesig freuen – irgendetwas von Toyota.« Was sie nicht verriet, war, dass Iris ihren Fragen während des Gesprächs nach Kräften ausgewichen war. Tavvy kannte ihre Tochter, und sie war sich sicher, dass sie irgendwas vor ihr verbarg.
    Lochlin atmete erleichtert auf. »Das ist toll. Ich habe nämlich vor lauter Angst um sie seit ihrem Abflug kaum ein Auge zugekriegt.«
    Tavvy starrte auf Pembleton, das mit seinen Terrakotta-Steinen, die wirkten wie dicke Scheiben Ingwerbrot, und mit seinen romantischen turmähnlichen Schornsteinen warm und einladend aussah. Doch sosehr sie ihr Zuhause liebte, fragte sie sich plötzlich, ob ihr Mann vielleicht den Eindruck hatte, dass er dort gefangen war.
    »Warum fahren wir nicht einfach weg?«, schlug sie deshalb völlig unerwartet vor.
    »Was? Wohin?«
    Sie verzog den Mund zu einem Lächeln. »Keine Ahnung, ganz egal. Vielleicht nach Frankreich oder so. Du und ich mit ein paar Flaschen guten Wein inmitten blühender Lavendelfelder.« Sie berührte seinen Arm. »Wie in den alten Tagen, was meinst du?«

    Einen Moment lang huschte ein wehmütiger Ausdruck über sein Gesicht, ehe er unter der Last der Verantwortung die Schultern wieder hängen ließ. »Ich kann jetzt unmöglich freimachen. Nicht, solange alles derart … in der Schwebe ist.«
    Tavvy starrte enttäuscht an ihm vorbei. »Alles hat sich verändert, stimmt’s? Seit Judds Rückkehr ist … nichts mehr, wie es war, nicht einmal wir zwei.«
    Lochlin spannte seinen Arm unter ihren Fingern an. »Sag das nicht, das halte ich nicht aus. Ich ertrage den Gedanken nicht, dass er sich zwischen uns drängt.«
    »Dann lass nicht zu, dass er das tut«, bat sie und sah ihm wieder ins Gesicht. »Was auch immer Judd tut oder versucht, wir

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