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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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aufzuziehen.
    »W-wir wussten gar nicht, dass du heute zuhause bleiben würdest.« Kitty, die mit ihrer eleganten Sonnenbrille von Dior und dem leichten pinkfarbenen Sommerkleid aussah, wie wenn sie Urlaub machen würde, reichte Judd ein Glas.
    »Wie ausnehmend britisch du dich gibst«, stellte er sarkastisch fest, nippte an seinem Pimm’s und genoss es, dass Kitty in seiner Gegenwart zu schrumpfen schien. Er sah auf seine Uhr und ging abrupt ins Haus.
    Auf die Minute pünktlich stand Savannah vor der Tür und streckte einen Finger nach der Klingel aus. Sie trug das neue weiße Gucci-Kleid, das ihr Judd vor allem deswegen spendiert hatte, weil es ihre wohlgeformten Schultern und die hübschen Beine vorteilhaft zur Geltung brachte, stöckelte auf hohen Gucci-Riemchensandalen hin und her und fuhr sich nervös mit beiden Händen durch das dunkelrote Haar.

    »Sind sie auf mich vorbereitet?«, fragte sie ihn ungewohnt nervös. Obwohl sie versucht hatte, sich einzureden, dass der breite Graben vor dem Haus für ihren Geschmack viel zu angeberisch war, war er trotzdem ebenso beeindruckend wie der ausgedehnte Marmorboden und die teuren Möbel im Foyer von Brockett Hall. Hier roch es regelrecht nach Dads Millionen, dachte sie. Dann straffte sie die Schultern, denn auch sie war eine Harrington und hatte alles Recht der Welt, in diesem Haus zu sein. Für die arme Kitty wäre ihr Erscheinen wahrscheinlich ein Riesenschock, doch wenn es für Judd in Ordnung war, sie als seine Tochter vorzustellen, wäre es auch für sie selbst okay.
    Sie folgte ihm durchs Haus und blieb am Beckenrand stehen. »Hallo, allerseits. Ich bin Savannah«, grüßte sie gedehnt.
    Als sie den amerikanischen Akzent vernahmen, sahen Elliot und Martha neugierig von ihren Büchern auf. Elliot wurde schlecht. Davor also hatte ihn Ace gewarnt – davor, dass es irgendwo noch eine Schwester gab. Elliot wünschte sich, er hätte nicht auf Ace gehört, sondern seine Mutter informiert und sie auf diese Art vor dieser Erniedrigung bewahrt, aber davon, dass sein Vater seine Tochter derart unverfroren hier zuhause präsentierte, war er völlig überrascht.
    Savannah wartete ungeduldig darauf, dass irgendwas geschah, wie Judd bemerkte. Er hätte es bei niemand anderem geduldet, doch bei ihr fand er es amüsant, wenn sie sich wie ein verwöhntes Gör benahm.
    Unsicher stand Kitty auf. Diese Kleine war ganz sicher nicht Judds neueste Eroberung, ging es ihr unbehaglich durch den Kopf. Wer sie auch immer war, war sie ausnehmend selbstbewusst und sah mit der prachtvollen dunkelroten Mähne, die auf ihren Rücken hing, einfach fantastisch aus.

    »Savannah ist meine Tochter«, meinte Judd und hob lässig sein Glas an seinen Mund. »Ich habe ihre Mutter vor Jahren in New York kennengelernt. Vor einundzwanzig Jahren, um genau zu sein. Ihr Name war Candi. Ich glaube, ich habe dir damals von ihr erzählt.«
    Kitty wurde bleich und stellte vorsichtig ihr Glas auf einen Tisch. Die Erinnerung an die Affäre in New York rief ein Gefühl des Schwindels in ihr wach. Er hatte sich so grausam vor ihr damit gebrüstet, dass sie ihn hatte verlassen wollen, und nur die schallende Ohrfeige, die nicht nur ihren Wangenknochen, sondern auch ihre gesamte Willenskraft gebrochen hatte, hatte sie daran gehindert, es zu tun.
    Jetzt starrte sie Savannah an und sah, dass sie mit ihrem dunkelroten Haar, dem aggressiv gereckten Kinn und den entschlossen dreinblickenden, leuchtend blauen Augen ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten war. Blind vor Tränen wandte sie sich wieder ab und konnte kaum etwas verstehen, als Judd weitersprach.
    »Natürlich wird Savannah bei uns einziehen«, klärte er sie fröhlich auf. »Ihre Sachen werden bald gebracht, und ich erwarte, dass ihr alle sie willkommen heißt. Sie kann schließlich nichts dafür, dass ich ihr Vater bin, und da ihre Mutter nicht mehr lebt, sind wir die einzige Familie, die sie noch hat.«
    Kitty schwankte leicht. »Bitte entschuldigen Sie mich«, sagte sie höflich zu Savannah, ging zitternd Richtung Tür und schaffte es gerade noch rechtzeitig ins Haus, bevor sie sich laut würgend mitten im Esszimmer übergab.
    Entsetzt sprang Elliot auf.
    »Lass sie!«, bellte Judd ihn an.
    »Sie steht unter Schock«, gab sein Sohn zögernd zu bedenken.
    »Das kann ich mir vorstellen«, stimmte Judd ihm unbekümmert
zu und setzte seine Sonnenbrille wieder auf. »Aber sie wird sich daran gewöhnen müssen wie ihr anderen auch.«
    Savannah runzelte die

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