Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
Vom Netzwerk:
sich zu behalten.

20

 
    Ende Januar eröffnete Bath auf der anderen Straßenseite. »Ich wette, dieser Laden hält keine drei Monate durch«, spottete Bex. »Sie können nicht besonders intelligent sein, wenn sie es nicht geschafft haben, rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft zu eröffnen.«
    »Ich glaube, ich schreibe ihnen eine Karte und heiße sie in der Nachbarschaft willkommen.« Peggy wischte eine feine Staubschicht von einem Blatt Ladenbriefpapier, das sie neben der Kasse aufbewahrten.
    »Aber das sind unsere Konkurrenten!«
    »Wir sollten trotzdem höflich sein«, beharrte Peggy. Ihre Zuversicht schwand jedoch, als sie den Gruß überbrachte und sich vorstellte und die Geschäftsführerin, spindeldürr und herrisch, ihn weder las noch sich selbst vorstellte. Ein paar Tage später sah Peggy die Stammkundin von ACME Cleaning Supply, die Frau mit dem Minz-Fußpeeling, mit einer Einkaufstüte in jeder Hand aus Bath herauskommen. Bereits jetzt spürten Bex und Peggy einen Umsatzrückgang.
    Sie erinnerten sich gegenseitig daran, dass die Geschäfte im Winter immer sehr schleppend liefen - Kunden gingen nicht nach draußen, wenn es kalt war, und es war während der vergangenen zwei Wochen extrem kalt gewesen, mit Temperaturen um minus zehn Grad. Als der Monat vorbei war, beneidete Peggy Tiffany, die kurz vor Weihnachten nach Palm Beach geflogen war. Selbst Brock war in Florida und bereitete sich auf den Super Bowl vor.
    Florida. Peggy versuchte, nicht zu viel darüber nachzudenken.
    »Glaubst du, dass, wenn dich ein Mann einmal betrügt, er das immer wieder tun wird?«, fragte Peggy bei ihrem nächsten Massage-Termin. Wie immer war sie froh darüber, mit dem Gesicht nach unten zu liegen und durch das runde Gesichtsloch mit dem Boden zu sprechen.
    »Ich hatte mal einen Freund, der Yoga-Lehrer war. Ich bin ziemlich sicher, dass er mit jeder seiner Schülerinnen geschlafen hat.« Marlene drückte ihre Finger in Peggys Rücken. »Der Mann konnte sein Prana nicht in der Hose behalten. Betrügt dich Brock schon wieder?«
    »Nein, gar nicht. Das war eine theoretische Frage - autsch!«
    »Tut mir leid, Peggy. Du hast den gleichen Knoten in der Schulter wie vor zwei Jahren.«
    Peggy wurde bewusst, dass sie sich lieber dem stellen sollte, was sie störte, anstatt zu versuchen, es wegzumassieren. Im Bus nach Hause rief sie Brock an. Da war nichts, was ihr Misstrauen hätte erregen können. Die hallenden Geräusche des Stadions waren hinter ihm zu hören: Der Lärm und das Rufen der Kameraleute und der Tontechniker, die ihre Geräte aufbauten. Nichts, worüber sie sich Sorgen machen müsste. Er war bei der Arbeit, wie er gesagt hatte. »Ich wollte nur kurz Hallo sagen«, erklärte sie ihm. Ein paar Tage später flog er nach Hawaii, um an dem Surf-Dokumentarfilm zu arbeiten. Danach würde er nach Brasilien fliegen, und dann nach Australien, und er würde bis kurz vor ihrer Hochzeit weg sein.
    Und so würde es in ihrer Ehe bleiben. Sie würde Tage, Wochen, möglicherweise Monate am Stück ohne Brock auskommen müssen. Selbst wenn Brock nicht untreu war - konnte sie die Einsamkeit aushalten? Hatte ihre Mutter recht damit, dass man sich in einer Ehe körperlich nahe sein musste, um zusammenzubleiben?
    Vielleicht war das bei anderen Paaren so, beschloss Peggy, aber sie war Brocks Lebensstil gewohnt.
    Sie fuhr weiterhin an den Wochenenden nach New Nineveh, leistete Miss Abigail Gesellschaft, die immer noch einen Verband und den Gips trug, jedoch längst nicht mehr im Bett lag, und sorgte dafür, dass die alte Dame sich nicht in Schwierigkeiten brachte. Luke kam fast nur zu den Mahlzeiten aus seinem Arbeitszimmer, und Peggy war froh darüber. Je weniger sie ihn sah, desto sicherer war sie, dass es die richtige Entscheidung sein würde, Brock zu heiraten.
    Dennoch konnte sie ihr schlechtes Gewissen gegenüber Miss Abigail nicht beruhigen.
    »Luke wird dich hier brauchen, wenn ich nicht mehr da bin«, verkündete Lukes Großtante an einem Samstagnachmittag, während sie Peggy in der Küche beaufsichtigte.
    Peggy legte Paprika in die Auflaufform, die sie nach einem alten Sedgwick-Rezept vorbereitete. »Aber Sie gehen doch nirgendwohin.«
    »Der Junge würde nichts essen, wenn er niemanden hat, der ihm etwas kocht. Jetzt vermisch den Sellerie und zwei Teelöffel getrocknete Zwiebelflocken, und dann füllst du es in die Auflaufform und gibst Semmelbrösel darauf.«
    Peggy wusste inzwischen, dass es keinen Zweck haben würde, Miss

Weitere Kostenlose Bücher