Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
nur, dass ich morgen vorbeikomme«, sagte Peggy zu Sue.
»Bis dann«, meinte Sue. »Und ich freue mich schon sehr auf die Hochzeit.«
»Ich auch.« Peggy meinte es so. Es würde befreiend sein, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und endlich nur noch nach vorn zu sehen.
Sie ging wieder ins Brattie's. »Es ist Mitternacht - jetzt ist es noch genau eine Woche bis zu unserer Hochzeit«, meinte Brock. Er küsste sie auffordernd auf den Mund und drückte sein Becken gegen ihrs. »Komm mit zu mir. Ich halte das nicht mehr aus.«
Sie konnte nicht mit ihm schlafen - noch nicht. Sie wusste nicht warum, aber sie konnte nicht, bis sie verheiratet waren. Mit dem Gefühl, prüde zu sein, löste sie sich von ihm, drückte mit den Händen gegen seine Brust. »Es ist doch nur noch eine Woche.«
Am Samstag wachte Luke schon im Morgengrauen auf, obwohl er (oder gerade weil er) fast die ganze Nacht mental Tennis gespielt hatte. Als er durch den großen Salon kam, entdeckte er Quibble, der genau wie in Lukes Hauszusammenbruch-Tagträumen auf dem Kaminsims saß. Das Haus blieb stehen. »Du benimmst dich, als würde das Haus dir gehören.« Luke kraulte den Kater liebevoll unter dem Kinn. »Schade, dass du gesetzlich verpflichtet bist, hier zu leben, sonst würde ich dich mitnehmen.« Wohin er nach Hartford gehen würde, wusste Luke noch immer nicht, aber Quibble drängte nicht auf eine Antwort.
Um neun standen Luke und Angelo auf dem Dach mit einem Eimer voller Teer, eingehüllt in den schweren Geruch von heißem Asphalt. Der nächste Schritt nach der Abdeckplane war, die undichten Stellen damit zu überdecken, und es war nur eine temporäre Reparatur - in sechs Monaten oder einem Jahr würde es wieder reinregnen. Wie schon so oft, seit er Abbys Testament gelesen hatte, fragte sich Luke, wie der magere Sedgwick-Familienfonds die Kosten für die Instandhaltung des Silas Sedgwick House auf Dauer decken sollte. Mayhew hatte recht: Luke sollte das Testament anfechten. Er grübelte kurz über die Idee nach und verwarf sie dann. Das Haus zu behalten wäre eine schreckliche Entscheidung, getroffen in einem irrationalen Moment. Selbst mit dem Geldsegen von Budget Club konnte er sich dieses Haus nicht leisten.
Luke stellte den Besen zum Verteilen des Teers ab, lehnte sich über die Balustrade des Dachgangs und sah über die Baumwipfel zur Gemeindewiese hinüber. Die Demonstranten versammelten sich bereits, und sie wurden von den Wochenendgästen aus New York verstärkt, die für den Sommer zurückgekehrt waren. Ihre Rufe drangen entfernt zu ihnen hinüber. Luke wartete, bis Angelo aufsah, dann deutete er mit einer teerverschmutzten Hand auf die Gemeindewiese. »Wolltest du hingehen? Ich kann das hier alleine beenden.«
Angelos Stiefel hinterließen klebrige schwarze Fußspuren, als er herüberkam und über die Bäume blickte. »Nein. Sieht aus, als hätten sie genug Leute ...«
»Hör zu, wegen Budget Club ...« Luke verspürte den ungewohnten Drang, sich zu rechtfertigen. »Annette und du, ihr stammt ursprünglich nicht aus New Nineveh. Und die meisten Leute da unten auf der Wiese auch nicht. Ich respektiere, dass ihr alle nach New Nineveh gekommen seid, weil es eine hübsche kleine Stadt ist, und dass ihr gerne wollt, dass es so bleibt. Und ich weiß, dass es für euch schwer zu verstehen ist, warum wir Einheimischen so versessen darauf sind, sie zu veräußern.«
Angelo hob den Kopf ein Stück - es war ein ausreichendes Nicken, um sich mit dem einverstanden zu erklären, was Luke sagte, aber nicht so heftig, dass es einen Streit provoziert hätte.
»Mir fällt das auch schwer. Meine Familie hat diese Stadt aufgebaut. Wir haben das Gemeindehaus gebaut, das Gericht und den Uhrenturm, alles im Namen des Fortschritts. Wenn mein Urururgroßvater noch leben würde, dann nehme ich an, dass er das hier auch Fortschritt nennen würde. Ich kann dir nur sagen, dass das Land alles ist, was mir geblieben ist. Meine Entscheidung habe ich nur aus finanziellen Gründen getroffen. Wenn ich auf andere Weise von etwas leben und trotzdem noch schreiben könnte, dann würde ich es tun.«
»Keine Sorge, Luke«, meinte Angelo. »Du musst tun, was du tun musst.«
Luke fühlte sich nach seinem Geständnis befreit. »Noch eins. Mayhew wird sich nach jemandem umsehen, der sich um das Haus kümmert, wenn ich ausgezogen bin. Nach jemandem, der regelmäßig kommt, die Katze füttert, nach dem Rechten sieht und die notwendigen Reparaturen am Haus
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