Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Erbschaft von einem entfernten Verwandten. Es war der einzige etwas wackelige Teil ihres Plans. Da ihre Familie überhaupt nicht reich war, konnte sie sich nicht vorstellen, dass irgendjemand glauben würde, ein Cousin vierten Grades um zwei Ecken habe ihr eine Lastwagenladung Geld hinterlassen. Aber Brock interessierte sich eigentlich nie für Details. Mit etwas Glück würde er sich zu sehr freuen, um Fragen zu stellen.
»Oh, okay.« Jon-Keith fing an, Peggys Haar mit Plastikspangen zu unterteilen. »Dann schläfst du also ein Jahr lang mit diesem Luke Wie-hieß-er-noch-gleich und heiratest dann Brock. Wagst du es dann noch, Weiß zu tragen?«
»So wird es nicht sein.« Ihr Arrangement mit Luke war rein geschäftlich. Da Lukes Großtante nur noch die Treppe bis in ihr Schlafzimmer im ersten Stock bewältigen konnte, würde Peggy ein eigenes Schlafzimmer im zweiten Stock bekommen, weit weg von Luke, und Miss Abigail würde nichts davon mitbekommen. Sie würden nicht miteinander schlafen. Das war eine Grundvoraussetzung. Peggy wusste, dass Luke sich genauso wenig für sie interessierte wie sie für ihn. Als er ihrem Vorschlag schließlich zugestimmt hatte, war das völlig emotionslos geschehen.
»Selbst wenn wir wollten, wir könnten nicht«, erklärte Peggy Jon-Keith. »Denn sonst könnten wir die Ehe nicht annullieren lassen, wenn es vorbei ist.«
Bex war auch nicht so begeistert von Peggys Plan zur Rettung des Ladens, wie Peggy es erwartet hätte.
»Du bist verrückt«, bellte Bex' geisterhafte Stimme aus der Gegensprechanlage des Hauses, in dem sie und Josh wohnten. »Ich meine, du bist generell verrückt, aber Angst-vor-allem-und-jedem-verrückt, nicht Alle-Vorsicht-in-den-Wind-schlagen-verrückt.« Peggy nahm das Sixpack Bier, das sie mitgebracht hatte, in die andere Hand und wartete darauf, dass Bex mit ihrem Vortrag zum Ende kam. »Niemand tut so etwas«, fuhr Bex fort. »Ich würde so etwas nicht tun, und ich würde viel mehr machen als du.« Die Tür öffnete sich summend, und Peggy lief die Treppen hinauf bis in den vierten Stock, wo Bex, die wütend an einem halb gegessenen Stück Pizza nagte, und Josh, der einige Dokumente in der Hand hielt, auf dem Flur vor Joshs geöffneter Wohnungstür standen.
Peggy gab Josh das Bier. »Dein Honorar.« Sie sah Bex an. »Das war's dann mit der gesunden Ernährung?«
»Ich kann nichts dafür. Durch die Pille habe ich die ganze Zeit Heißhunger. Ich bin noch nicht mal schwanger und verwandle mich schon in einen Wal.« Bex biss von ihrer Pizza ab und fuhr mit vollem Mund fort: »Du solltest Angst haben. Du kennst den Typen doch nicht mal! Warum hast du keine Angst? Josh, sag ihr, dass sie Angst haben soll.«
»Auf keinen Fall.« Bex' Mann hob ein Stück Peperoni vom Boden auf. »Ich bin hier die neutrale Schweiz, alles klar?«
»Gehen wir rein.« Peggy trat zwischen ihren Freunden durch in die Wohnung. Drängte Bex sie nicht immer, mal etwas zu wagen? Peggy hatte überhaupt keine Angst vor dem, was gerade passierte. Keine Angst - wie normale Menschen. Sie fühlte sich losgelöst, so als sähe sie sich einen wilden Film an, in dem sich die beherzte Heldin Peggy Adams darauf vorbereitet, morgen nach Connecticut zu fahren und dort ihr brandneues Doppelleben zu beginnen. Oder ein ergreifendes Drama, an dessen Ende die mutige Peggy den Laden rettet, ihrer geliebten besten Freundin hilft und am Ende den Mann heiratet, den sie in Wahrheit liebt. Die einzige Schwierigkeit würde sein, Miss Abigail davon zu überzeugen, dass Luke und sie tatsächlich verrückt nacheinander waren, wie richtige Frischverheiratete, die ihrer Ehe eine Chance geben wollten und nicht nur die Zeit absaßen, um den Preis zu gewinnen. Das würde in der Tat hart werden.
»Die Bedingungen der Vereinbarung sind in Ordnung.« Josh umarmte Peggy und gab ihr die Papiere. »Ich habe sie auch jemandem aus Connecticut gezeigt, den ich kenne, und er sagt, das ist alles korrekt. Dieser Anwalt, Andy, hat übrigens einen Cousin, der zusammen mit deinem neuen Wochenend-Ehemann in Yale war. Er sagt, Sedgwick ist ganz okay.«
Bex ließ sich auf Joshs kratzige karierte Couch fallen. »Ich arbeite also jedes Wochenende, damit du mit einem Kerl zusammenleben kannst, der ganz okay ist.«
»Ein Kerl, der ganz okay ist und auf einer Goldmine sitzt«, meinte Josh. »Andy hat den Wert des Hauses überprüft. Nach der letzten Steuerschätzung ist es ungefähr drei Millionen wert.«
»Drei Millionen Dollar!« Bex
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