Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
erhob sich von der Bank und ging ein paar Meter den Weg hinunter. »Wie bitte?«
»Hast du jemals Feld der Träume gesehen?«, wiederholte Luke.
Rief er an, um sich endlich zu entschuldigen? Wenn ja, war das eine merkwürdige Art, es zu tun. »Ich bin nicht sicher, was du meinst«, sagte sie.
»Feld der Träume. Ein Typ baut ein Baseballfeld in ein Maisfeld ...«
»Ich habe Feld der Träume gesehen.« Dank Brock kannte Peggy unfreiwilligerweise jeden Sportfilm, der jemals gedreht worden war - Rocky, Wie ein wilder Stier, Die Bullen von Dallas. Das war vielleicht das Einzige, was ihr von ihm bleiben würde. Eigentlich war sie schon fast über die Trennung von Brock hinweg. Was die Frage in ihr weckte, wieso sie überhaupt so lange bei ihm geblieben war. Die ersten zwei Wochen waren hart gewesen, aber diese Woche hatte sie nur einmal das Bedürfnis gehabt zu weinen. Ihre Tränen waren flüchtig gewesen, hatten weniger als eine Minute gedauert.
»Hast du geweint?«, fragte Luke in ihrem Ohr.
Sie war verwirrt, es war, als könnte Luke ihre Gedanken lesen. Auf der Bank, wo sie ihn zurückgelassen hatte, sprach Jeremy laut in seinen wiedereingesetzten Ohrhörer. »Habe ich wegen was geweint? Weshalb rufst du an?«
»Hast du bei Feld der Träume geweint?«
»Jeder weint bei diesem Film.« Sie verlor langsam die Geduld. Was hatte das mit seinem Verhalten auf ihrem Hochzeitsempfang zu tun? »Natürlich habe ich geweint.«
»Das dachte ich mir. Gut.« Er legte auf, ohne sich zu verabschieden.
Um sieben hatte Peggy in ihrem neuen alten Zimmer eine akzeptable Ordnung geschaffen, und sie und Bex saßen im Wohnzimmer und stießen auf ihre Wohngemeinschaft und Fruchtbarkeit und den Erfolg des Ladens an. »Und auf dein neues Single-Leben. Und den Tod von Joshs Couch.« Bex ließ ihre Apfelschorle gegen Peggys Champagner klirren. »Kannst du glauben, dass sie schon vom Bürgersteig verschwunden ist? Wer nimmt denn so ein hässliches Ding mit?«
»Vorsichtig. Ich bin noch in Trauer. Und Peggy ist nicht wirklich Single.« Josh, der gerade aus dem Büro nach Hause gekommen war, stellte seine Aktentasche auf eine von Peggys Umzugskisten. Er küsste Bex und gab Peggy einen Kuss auf die Wange, dann wühlte er in einer Schublade in der Küche. »Ich habe über Namen für das Baby nachgedacht.« Er kam mit einer ganzen Hand voller Speisekarten von Bringdiensten zu ihnen und setzte sich neben Bex. »Ich dachte an Shlomo, wenn es ein Junge ist, und Tzeitel, wenn es ein Mädchen ist.« Er drückte Bex so fest, dass Peggy hätte schwören können, Bex' Augen quollen hervor.
»Oh, schön.« Bex lächelte ihn an. »Was, wenn wir zwei Jungs kriegen?«
»Shlomo und Yehuda.«
Bex lachte. »Oder zwei Mädchen? Oder Drillinge?«
»So weit bin ich noch nicht.«
Bex zerzauste ihm das Haar.
Sie führten genau die Beziehung, die Peggy sich immer gewünscht hatte. Wie schon so oft in der Vergangenheit zwang sie sich, nicht eifersüchtig zu sein. »Wart ihr beide immer schon so schrecklich kitschig?«
»Waren wir immer und werden wir immer sein, und jetzt, wo du bei uns wohnst, wirst du kitschige Sachen mitansehen müssen, die dich überraschen und erstaunen werden.« Josh gab seiner Frau einen zweiten, leidenschaftlichen Kuss auf den Mund, dann blätterte er die Speisekarten durch. »Wer hat Lust auf was vom Szechuan Palace?«
»Ich habe eine Verabredung«, platzte Peggy heraus.
Die beiden starrten sie an. »Wann?«, fragte Josh zur gleichen Zeit wie Bex:
»Mit wem?«
»Nächste Woche.« Peggy blätterte ziellos durch die Speisekarten, während sie über ihren Nachmittag berichtete. Lukes Anruf erwähnte sie nicht und auch nicht, dass sie nur zugestimmt hatte, als Jeremy sie ein zweites Mal zum Essen einlud, weil ihr plötzlich ein Bild von Luke durch den Kopf geschossen war, wie er mit der rothaarigen Frau auf dem Foto ein Glas Wein trank.
Als sie fertig war, brachte Bex einen Toast aus. »Auf Neuanfänge.«
»Neuanfänge.« Peggy prostete Bex zu. Was spielte Luke schon für eine Rolle?
»Aber du bist verheiratet«, sagte Josh.
Bex seufzte. »Ich glaube, Peggy weiß das, Schatz.«
Die Apfelernte war seit letzter Woche vorbei, doch mit dem klassischen Enthusiasmus der Städter - die mit der ausgeprägten Annahme geboren worden waren, dass jedes Bedürfnis in einem nahe gelegenen Laden oder Club oder Restaurant befriedigt werden konnte, ganz egal, wie spät es gerade war oder was gerade Saison hatte - bestanden Peggy und
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