Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Obstplantage sterben, und Tiffany, die irgendwo in einer anderen Reihe war, würde erst zurückkommen, wenn es zu spät war. Sie versuchte kurz und flach zu atmen, dann holte sie tiefer Luft.
Sie hatte Luke auf der Attrappen-Brücke einen Heiratsantrag gemacht. Sie hatte seine beiden Hände in ihre genommen und ihm in die Augen gesehen, und ihr Gesicht hatte sich in seiner Brille gespiegelt. »Willst du mich heiraten?« Es war über ihre Lippen gekommen, aber als die Frage draußen war, wusste sie, dass sie es ernst meinte. Und als er sofort antwortete, hatte sie gewusst, dass er es ebenfalls ernst meinte. In einem Moment absoluter Klarheit hatten sie die Zukunft in ihrer beider Augen gesehen.
Peggy legte eine Hand gegen die kühle, raue Rinde eines Apfelbaums und musste lächeln. Keine Folge von Ereignissen passte weniger zu Leuten wie Luke und ihr.
Verdammt. Das waren starke Martinis gewesen.
Sie wollte gerade Tiffany rufen und ihr vorschlagen aufzugeben, als sie ein letztes Mal in den Baum hinauf sah. Da war er. Sie umrundete den Baum - der Apfel war von allen Seiten perfekt.
»Ich habe einen gefunden!«, rief Peggy und dachte nicht mehr an Luke. Tiffany kam mit dem Apfelpflücker angerannt und zeigte ihr, wie sie ihn unter den Apfel halten und am Griff ziehen musste, sodass sich der Metallrand um den Apfel schloss und er in das Netz fiel.
Luke sah sie auf den Hügel zulaufen. Sie hielten den Stock zwischen sich, und ein kleines Objekt schwang darin hin und her.
Seit gut zehn Minuten folgte Ver Planck Milo, der im Kinder-Zickzack über den Parkplatz lief. Ver Plancks Augen leuchteten erleichtert auf. »Sieh mal, wer wieder da ist, Sportsfreund.«
»Hallo, Schätzchen!« Tiffany winkte.
»Mummy!« Das Kind begann steifbeinig zu rennen, trat in eine Reifenspur und fiel nur wenige Meter von Luke entfernt flach auf den Bauch. Luke rührte sich nicht. Er sah zu Ver Planck und dann zu Milo, der wieder aufstand und verblüfft auf den Matsch auf seinen pummeligen Seesternhänden starrte.
»Baby!«, kreischte Tiffany. Sie ließ den Apfelpflücker fallen, rannte die wenigen Meter auf den Hügelkamm und nahm Milo in die Arme, drückte seine schlammige Vorderseite gegen ihre Jacke.
Milo fing an zu weinen. Tiffany sah ihren Mann an - vorwurfsvoll, fand Luke.
Er fühlte sich genötigt, Ver Planck zu verteidigen. »Milo geht es gut«, sagte er Tiffany und versuchte, sie zu beruhigen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Peggy den Hügel erklomm.
»Warum hast du ihn nicht aufgehoben?« Tiffany sah ihn wütend an, während Milo weiterschrie.
Peggy war außer Atem. »Was ist passiert?«
»Es ist nichts.« Luke wusste, wie schnell Peggys Sorge sich in Panik verwandeln konnte, wenn nicht jemand gesunden Menschenverstand zeigte. »Milo ist ein bisschen gefallen. Es geht ihm gut.«
Die Ver Plancks waren jetzt beide ganz aufgeregt; Tiffany hielt das weinende Kind an ihre Brust gepresst, und Tom schob sie beide zum Auto.
Peggy holte den Apfel aus dem Netz. Sie ging zu den Ver Plancks und ließ Luke mit dem Apfelpflücker stehen. Er sah, wie sie sich dem Trio vorsichtig näherte und Milo den Apfel so hinhielt, wie man es bei einem scheuen Tier tun würde.
Zu Lukes Überraschung hörte Milo plötzlich auf zu schreien. Er streckte eine matschige Hand aus. Tiffany nutzte die Gelegenheit, um sie mit einem feuchten Tuch aus einer Plastikbox sauber zu wischen.
»Ist der nicht schön? Deine Mummy und ich haben ihn für dich gepflückt«, sagte Peggy beschwichtigend, als wäre es das Natürlichste auf der Welt für sie, ein schreiendes Kind zu beruhigen.
»Halten.« Milo streckte die Finger weit auseinander. Tiffany wischte ihm das tränennasse Gesicht ab.
»Möchtest du den hübschen Apfel festhalten?« Peggy gab ihn dem Jungen, und Luke sah, wie Tiffany lautlos das Wort Danke formte.
Auf der Farm, auf der es selbsterzeugte Produkte zu kaufen gab, wartete Peggy mit Tiffany beim Auto, während Luke und Tom den jetzt friedlichen Milo zu den Kühen mitnahmen. Peggy hatte es nicht eilig zurückzukommen. Sie fürchtete sich vor dem leeren Nachmittag, der sie in Sedgwick House erwartete, genauso wie vor der Rückfahrt mit dem schweigenden Luke.
»Bist du wirklich aus Queens?«, fragte sie Tiffany. »Oder hast du vorhin nur einen Witz gemacht?«
»Oh, das war kein Witz«, meinte Tiffany. »Man behauptet nicht einfach so, dass man aus Queens kommt.«
Peggy holte tief Luft, nahm ihren Mut zusammen. »Kannst du ein Geheimnis
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