Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
Nur-an-den-Wochenenden-Deal. So ein Arrangement würde jedem Mann gefallen. Nur schade, dass es nicht für ewig ist. Sie zieht doch irgendwann hier runter, oder?«
»Irgendwann.«
Luke wurde immer besser im Lügen und Ausweichen. Gestern hatte Ernestine Riga ihn gefragt, wann Peggy und er Kinder haben wollten, und er hatte hastig das Thema auf die New Nineveh Home Tour gebracht. Ernestine hatte ihre Frage völlig vergessen und ihm sofort in epischer Breite über die Reparaturen und Ausbesserungen Bericht erstattet, die sie und ihr Mann vornahmen, um den ehemaligen Sedgwick-Kutschenschuppen für sein gesellschaftliches Debüt vorzubereiten. Wie paradox, hatte Luke gedacht: Dieses besser erhaltene Sedwick-Haus gehörte nicht mehr den Sedgwicks.
»Genieß deine Freiheit, solange du kannst«, meinte Hubbard. »Wo wir gerade von Peggy sprechen, Liddy und ich wollen, dass ihr beide mit zum Yale-Harvard-Football-Spiel kommt. Wir picknicken natürlich wieder auf dem Parkplatz, wie immer. Topher und Carrie kommen auch.«
»Oh, ich weiß nicht«, meinte Luke.
»Entspann dich, Sedgwick. Schließlich wollen wir doch alle nur deine kleine Frau besser kennenlernen.« Hubbard ging zielstrebig zum Scotch hinüber und rief durch den Raum: »Ich hoffe, du hast Kubaner für die ganze Runde mitgebracht, Planky?«
Die besonderen Gerichte waren im Twig mit Kreide auf eine riesige Tafel an der hinteren Wand geschrieben. Jeremy musste den Kopf drehen, um sie zu lesen, und während er das tat, betrachtete Peggy seinen Nacken. Wie schnell ihr alles aus ihren Single-Zeiten wieder einfiel, als Bex und sie das Nacken-Nägel-Schuhe-System entwickelt hatten, um Männer zu bewerten. Jeremy hatte sich schon einen Punkt für seine Nägel verdient: Sie waren weder abgekaut noch schmutzig noch manikürt. Seine Schuhe waren grenzwertig: die Absätze waren nicht abgelaufen, aber es waren Motorradstiefel - angeberisch, fand Peggy, es sei denn, er fuhr tatsächlich Motorrad. Ein halber Punkt. Blieb nur noch sein Nacken: War er ordentlich rasiert oder schmuddelig und ungepflegt? Sie lehnte sich über den Tisch, um besser sehen zu können.
Jeremy drehte sich wieder um. »Das Straußen-Carpaccio klingt gut.« Peggy fuhr zurück und stieß mit dem Ärmel die Tischkerze um. Die Kerze sengte das Tischtuch an, bevor Jeremy die Flamme mit seinem Salatteller löschte und grinste. »Keine Frau hat jemals das Restaurant abgefackelt, um einem Essen mit mir zu entgehen.« Er klappte seinen digitalen Apparat auf, blickte darauf und legte ihn dann mit dem Bildschirm nach unten auf den Tisch.
Peggy zog einen Punkt für den Apparat ab, zwei dafür, dass er in einer Gegend wohnte, die viel zu trendy war, und noch einen für das Straußen-Carpaccio, das einfach nur grässlich klang. Aber sie gab ihm zwei für selbstironischen Humor und beschloss, dass sie schon erste Verabredungen gehabt hatte, die viel schlimmer gewesen waren. Jeremy und sie hatten unglaublich viel gemeinsam. Er war auch Unternehmer, installierte mit seiner Firma bei kleineren Unternehmen Computernetzwerke. Er war ein Jahr nach ihr nach New York gezogen. Als sie ihn fragte, wo er aufgewachsen sei, sagte er: »In Sunnyvale, Kalifornien. Das ist in der Nähe von ...«
»San Jose.« Vielleicht lag es an der Pille, die sie genommen hatte, aber sie konnte spüren, wie sie sich entspannte und in die Situation einfand. »Ich habe da ein paar Jahre gelebt.«
Sie erfuhren voneinander, dass sie an rivalisierenden High Schools gewesen waren und dass Peggys Basketballtraining eine halbe Meile von Jeremys Haus entfernt stattgefunden hatte. »Leben deine Eltern noch dort?«, fragte sie, nachdem die ein Meter achtzig große, kahlrasierte Bedienung ihnen die Vorspeise gebracht hatte.
»Sie haben alles verkauft und sind nach Costa Rica gezogen.« Jeremy verzog das Gesicht. »Ich weiß, was du jetzt denkst. Normale Menschen würden etwas so Verrücktes nicht tun.«
»Die gesamte Pension meiner Eltern steckt in einem Wohnwagen mit einem Aufkleber, auf dem steht: ›Der Fahrer hat kein Geld bei sich - er ist verheiratet!‹ Peggy aß eine Gabel von dem Salat. Es war eine Schande, dass sie so konservative Sachen bestellt hatte. Nach Wochen der hohen WASP-Küche hätte sie ruhig mal was riskieren können. »Ich glaube, sie sollten sich stattdessen einen Aufkleber holen, auf dem steht: ›Der Fahrer hat kein Geld bei sich - er hat alles für diesen Wohnwagen verballert!‹«
»Ich glaube, wir sind uns total
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