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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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ist ein WASP. Zurückhaltend, leidenschaftslos, trägt konservative Jacketts, trinkt zu viele Gin Tonics. Das ist es!« Bex schob ihr Kopfkissen weg und verschüttete beinahe ihren Kakao. »Gegensätze ziehen sich an. Du bist alles, was er nicht ist! Das sieht er in dir.«
    »Das glaube ich nicht.« Luke konnte warmherzig und lustig sein, wenn er wollte. Und er hatte Gefühle - er schrieb Gedichte. Aber nicht für mich, erinnerte sich Peggy. Und außerdem, was brachte es, darüber nachzudenken, was sie und Luke ineinander gesehen hatten oder nicht? Sie führten keine Beziehung; es war eine finanzielle Vereinbarung. Ich werde mich nicht in Luke Sedgwick verlieben. »Du überraschst mich. Ich hätte nicht gedacht, dass du in solchen Klischees denkst«, sagte sie Bex.
    »Alle Klischees haben einen wahren Kern.«
    »Und du bist Jüdin. Ich schätze, dann bist du ... was eigentlich?«
    »He!« Bex lachte. »Geizig, laut und fordernd. Und, wann kann ich dein Schickimicki-Haus endlich mal sehen?«
    »Du willst es nicht sehen, vertrau mir. Es ist total verfallen.«
    »Würdest du mir dann wenigstens einen Keks holen?«
    Diesmal rollte Peggy mit den Augen, aber sie ging zurück in die Küche und hörte, wie das Handy in ihrer Tasche plötzlich seine Musik spielte. Sie ging ran und wurde von einem ohrenbetäubenden Lärm begrüßt, in dem Lufthörner und eine Lautsprecherstimme hallten.
    »Hey. Ich bin in Philadelphia«, schrie der Anrufer.
    »Brock?«
    »Die Big Eagles spielen heute gegen die Redskins. Es sind noch zwanzig Minuten bis zum Anstoß und die Menge tobt. Muss Vollmond sein.«
    »Brock«, schrie Peggy zurück, »was willst du?«
    »Wie wär's, wenn wir nächste Woche essen gehen?«
    »Wir haben uns getrennt«, bellte sie, vielleicht lauter als nötig, gerade als Josh hereinkam und sich die Kopfhörer aus den Ohren nahm.
    »Hi!« Josh umarmte sie. »Hab dich am Wochenende vermisst.«
    »Wer ist das?« Ein Tuten, das Peggy mitteilte, dass noch ein Anrufer in der Leitung war, übertönte Brocks Frage. Das war typisch: Entweder beachtete sie überhaupt niemand oder die ganze Welt wollte sie gleichzeitig sprechen.
    Josh zwinkerte ihr zu und ging zu Bex, während noch immer leise Musik aus seinen herunterbaumelnden Kopfhörern ertönte. Das Anrufer-wartet-Tuten erklang erneut.
    »Ich habe gerade gehört, wie ein Kerl gesagt hat, dass er dich vermisst hat«, beharrte Brock. »Bist du mit jemand anderem zusammen?«
    »Ja.« Peggys Herz klopfte schneller bei dieser Halbwahrheit. »Es ist aus zwischen uns, Brock.« Sie wechselte zu ihrem anderen Anrufer, schnitt ihr Gespräch mit Brock und damit jedes Relikt ihrer früheren Beziehung mit dem Druck auf eine kleine, aber entscheidende Taste ab.
    Der wartende Anrufer war unverkennbar Miss Abigail.
    »Liebes? Ich hätte gerne die Adresse deiner Eltern in Kalifornien.« Sie musste im Wohnzimmer stehen - stehen, nicht sitzen - und schaffte es offenbar irgendwie, den zwei Pfund schweren Telefonhörer an ihr Ohr zu halten. »Ich möchte sie an Thanksgiving zum Essen einladen. Es wird Zeit, dass wir uns kennenlernen.«
    Peggy versuchte, geistig umzuschalten. Zumindest konnte sie hören, was Miss Abigail sagte. Das alte Telefon der Sedgwicks übertrug alles kristallklar. »Das ist nett von Ihnen, Miss Abigail, aber meine Eltern können an Thanksgiving nicht kommen.«
    Thanksgiving. Peggy hatte sich noch nicht überlegt, was sie während der Feiertage tun würde. In den vergangenen sieben Jahren war sie, weil Brock dann grundsätzlich bei irgendeinem Football-Spiel war, immer mit Bex und Josh bei Bex' Eltern zum Essen eingeladen gewesen. Peggy briet den Truthahn; Bex' Vater, Allen, machte Hackfleischauflauf; ihr lockiger Wirbelwind von Mutter, Sue, rannte herum und suchte nach der Soßenkelle; ihre Schwester Rachel, die Veganerin war, stocherte im Essen herum und schmollte. An Weihnachten reiste Peggy normalerweise allein nach Texas oder Arizona - wo immer ihre Eltern gerade ihren Wohnwagen parkten. Meistens arbeitete Brock während der Feiertage, und auch an Silvester. Sie verbrachte Silvester mit Bex und Josh oder allein mit einem guten Buch.
    »Dann laden wir sie stattdessen an Weihnachten ein«, erklärte Miss Abigail. »Sie werden die Feiertage bei uns verbringen. Ihre Adresse, bitte?«
    Peggy dachte hastig nach und gab Miss Abigail die letzte richtige Postadresse ihrer Eltern, von dem Haus, das sie vor Jahren verkauft hatten. Sie hoffte, dass Lukes Großtante nicht auffallen

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