Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
wir etwas mitbringen sollen?«
Ihre Reaktion entsetzte ihn. Auf gar keinen Fall wollte er den Samstagnachmittag damit verbringen, Hubbard, der in Yale gewesen war, und Eaton, der in Harvard gewesen war, zuzuhören, wie sie die alten Zeiten wieder aufleben ließen und sich mit zunehmendem Alkoholpegel immer heftiger darüber stritten, wessen Alma Mater die bessere war. »Machst du dir überhaupt was aus Football?«, fragte er Peggy.
Luke hörte das Klicken einer Tür, und der Lärm im Hintergrund klang mit einem Mal gedämpft, so als wäre Peggy in einen kleinen privaten Raum gegangen. »Ich war noch nie bei einem Parkplatz-Picknick«, sagte sie. »Das klang immer so, als würde das viel Spaß machen.«
»Es macht keinen Spaß.« Von der Wand gegenüber bohrten sich Elizabeth Coe Sedgwicks gemalte Augen in seine.
Peggy sagte: »Wir beide sollten öfter was unternehmen.«
»Warum?« Er stellte sich vor, wie sie unter der Woche dasselbe zu ihrem Freund sagte.
»Ich würde auch gerne ein paar Leute zu Thanksgiving zu uns einladen. Die Fiorentinos vielleicht. Sie wirken nett.«
Trotzig hielt er dem durchdringenden Blick des Porträts stand. »Ich fände es besser, wenn wir zu dritt bleiben würden.«
»Warum? Damit wir zitternd im Dunkeln sitzen und dieses Hühnchen-Kartoffel-Chips-Zeug essen können?«
»Wir werden einen Truthahn braten. Aber was ist falsch an einem Hühnchen-Chips-Auflauf?«
Peggy machte ein komisches Geräusch, eine Art Lachen, gemischt mit einem Niesen.
»Ich möchte nur keinen großen Aufwand«, sagte Luke. »Je mehr wir unter Leute gehen, desto größer wird das Risiko, dass wir einen Fehler machen und uns verraten.«
»Gut.« Peggy nieste - diesmal war es definitiv ein Niesen. »Keine Gäste an Thanksgiving. Aber wir gehen zu diesem Parkplatz-Picknick.«
Peggy schüttelte den Kopf und nieste zum mindestens zwanzigsten Mal, als sie zurück in den Laden ging, froh darüber, der erstickenden Algebra der Gerüche im Lagerraum entkommen zu sein: Zitrone und Patschuli hoch Bergamotte mal Strandhafer plus Vanille plus Orange plus grüner Tee minus Gardenien im Quadrat. Sie stellte das Telefon auf die Station neben der Kasse zurück.
»Woher hast du die Blumen?« Bex, die gekommen war, kurz bevor Peggy mit dem Telefon in den Lagerraum gegangen war, stand neben dem Schaufenster und tat so, als wäre sie eine Kundin, nahm Sachen in die Hand und betrachtete sie. Ihre Theorie war, dass Kunden wie Lemminge waren - sie kamen eher herein, wenn andere Leute schon drin waren.
»Von einem Vertreter.« Peggy wollte Bex von ihrem kurzen Gespräch mit Brock erzählen, von ihrem Gefühl, dass er versuchte, sie zurückzugewinnen. Sie war nicht sicher, wie sie anfangen sollte. Bex war so froh über ihre Trennung.
»Mann, haben wir ein Glück«, meinte Bex. »Wer war das am Telefon?«
»Luke. Mr. Uncharmant. Gott sei Dank sind wir nicht wirklich ein Paar. Wenn ich ihn nicht zwingen würde, mal auszugehen, würde er sein Arbeitszimmer, glaube ich, überhaupt nicht verlassen.«
»Männer.« Bex seufzte. »Sobald ein Mann mit einer Frau zusammen ist, wird sie seine einzige Freundin. Nur wir bewahren sie davor, einsame Wölfe zu werden.«
»Brock war kein einsamer Wolf.« Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt, um das Thema anzusprechen. »Er hatte immer jede Menge Freunde.«
Bex ging nicht darauf ein. »Übrigens ...« Sie deutete auf den jetzt leeren Laden auf der anderen Straßenseite, in dem sich früher Black and White Books befunden hatte. Ein ZU-VERMIETEN-Schild hing im Fenster. »Ich habe mich nach der Miete für den Laden da erkundigt.«
»Wie viel?« Peggy gestattete sich ein bisschen zu hoffen.
»Sagen wir einfach, dass wir uns das unter gar keinen Umständen jemals leisten können. Unsere Mieterhöhung ist im Vergleich dazu ein echtes Schnäppchen. Du hast doch nicht vor, deinen Deal mit Luke rückgängig zu machen, oder?«
»Keine Chance.« Luke war vielleicht ein einsamer Wolf mit einer Schwäche für rote Füchse, aber für die Hälfte von drei Millionen Dollar konnte Peggy damit leben.
»Du bist unsere Lebensretterin.« Bex betrachtete nachdenklich ihr eigenes Schaufenster. »Wie sollen wir eigentlich dieses Jahr für Thanksgiving dekorieren?«
Thanksgiving erinnerte Peggy daran, dass sie ihrer Schwiegergroßtante immer noch eine gefälschte Nachricht von ihrer Mutter schicken musste, in der sie die Einladung, Weihnachten in Sedgwick House zu verbringen, höflich ablehnte. Es
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