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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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Familie beibringen. Wie es schien, sollte man eine Ehe, und wenn es nur eine Vernunftehe auf Zeit war, nicht auf die leichte Schulter nehmen.
    »Ich habe nicht gut geschlafen.« Luke hob seine Tasse an und starrte hinein, als hoffte er, dass mehr Kaffee darin erscheinen würde. »Es war nicht besonders ruhig hier letzte Nacht. Ich konnte dich auf deiner Seite des Hauses reden hören.«
    Peggy spürte, wie sie errötete. Sie hatte nicht gewusst, dass Luke ein Telefongespräch bis in sein Zimmer hören konnte. Schlimmer noch, wenn er mitgehört hatte, dann musste er wissen, dass ihre Eltern über ihn Bescheid wussten - dass es nun noch zwei Leute mehr gab, die sie mit ihm zusammen belügen musste.
    »Ich fühlte mich wirklich schrecklich. Ich habe versucht, diese Beziehung geheim zu halten ...« Sie brach mit schlechtem Gewissen ab, weil sie ihre Vereinbarung »Beziehung« genannt hatte. Luke würde glauben, dass sie ihn mochte. Sie blickte zur Tür und hoffte, Miss Abigail würde auftauchen und sie daran erinnern, dass es Zeit für die Kirche wurde. »Ich meine, ich habe versucht, dieses Leben in New Nineveh von meinem, na ja, meinem echten Leben zu trennen. Ich hatte so gehofft, dass diese beiden Welten nicht aufeinandertreffen.« Sie seufzte. »Was sollen wir mit meinen Eltern denn an Weihnachten bloß machen?«
    »Mit deinen Eltern?« Lukes Gesichtsausdruck wechselte von müde und schlecht gelaunt zu verwirrt.
    »Genau«, sagte sie. »Wenn sie herkommen.«
    Luke starrte sie an. »Deine Eltern kommen zu Besuch? Hierher?«
    »Ja, Luke. Hierher.« Sie konnte seine Verwirrung nicht verstehen. Hatte er nicht gerade behauptet, er hätte ihr Gespräch mitgehört? »Deine Großtante hat meinen Eltern geschrieben, dass wir geheiratet haben. Natürlich wollen sie dich jetzt kennenlernen. Wie sollen wir mit diesem Besuch also umgehen?«
    Lukes Gesicht war weiß. »Ich hätte niemals zustimmen sollen. Das ist mehr als unehrlich. Das ist moralisch falsch.« Er stand auf und lief aus dem Zimmer, aber Peggy griff nach seinem Ärmel, verletzt, weil er ihr das Gefühl gab, dass nur sie eine korrupte Betrügerin war. Und da hatte sie doch tatsächlich gedacht, sie wären jetzt Freunde, während er offensichtlich immer noch das Schlimmste von ihr glaubte.
    Aus der Ferne konnte man bedächtige Schritte hören: Miss Abigail näherte sich endlich.
    »Glaubst du« - Peggy sprach leise - »mir gefällt es, das liebende Paar zu spielen? Glaubst du, ich genieße es, deine Großtante zu belügen und deine Freunde und meine Eltern? Glaubst du, ich würde mir nicht jeden Tag wünschen, das hier wäre vorbei?«
    »Guten Morgen, Abby«, sagte Luke.
    Peggy ließ seinen Ärmel los. Miss Abigail stand da in ihrem schäbigen Stoffmantel, der sie unmöglich warm halten konnte, wenn heute ein so kalter Tag war wie gestern. Die alte Frau sah von Peggy zu Luke und wieder zurück. »Guten Morgen«, sagte Peggy, erstarrt unter Miss Abigails forschendem Blick.
    »Es wird Zeit für die Kirche, Peggy«, sagte Miss Abigail schließlich. »Ich hoffe, ihr habt beide gut geschlafen?«

 
    Später am Nachmittag packte sich Peggy so warm ein, wie es ihre Garderobe hergab, und lud gerade draußen zitternd ihre Taschen ins Auto, als Luke aus dem Garten kam. Er trug einen Köcher mit reflektierenden Pflöcken über der Schulter, die wie Pfeile aussahen; Peggy wusste, dass mit diesen Pflöcken die Ränder der Einfahrt markiert wurden, um dem Schneepflug den Weg zu weisen, wenn der Winter kam. Er gab ihr die Hälfte des Bündels und sagte: »Wir hätten das schon vor Wochen tun sollen, als der Boden noch weich war - nach gestern ist er jetzt vermutlich fast gefroren.«
    Peggy seufzte innerlich und verbrachte die nächste halbe Stunde damit, Luke zu helfen, die Pflöcke zu setzen. Als sie fertig waren, bedankte er sich nicht bei ihr, sondern meinte: »Lass uns aufs Dach gehen. Da ist eine undichte Stelle, die ich mir schon die ganze Zeit ansehen wollte.«
    »Ich kann nicht. Ich muss zurück in die Stadt.«
    »Ich verstehe.« Er war nicht glücklich. Das konnte sie sehen. Er steckte die Hände in die Taschen. Gegenüber auf der Main Street fuhr ein grüner Käfer langsam vorbei, als ahne er, dass es gleich ein interessantes Gefecht auf dem Rasen von Sedgwick House geben würde.
    »Was ist los mit dir?« Peggy verstand es einfach nicht. Sie hatten sich gestern so toll verstanden. Was war anders? Es schien ihn zu verärgern, dass sie gestern Nacht telefoniert hatte. Dann

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