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Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Zeugnis großer Handwerkskunst aus einer Zeit, als die Feinarbeiten alle noch von Hand ausgeführt wurden. Ein Page eilte auf ihn zu. Rafe schaute zu den geschnitzten Doppeltüren, die in die Lobby führten.
    Vor Jahren, als er noch klein gewesen war, hätte er sich niemals vorstellen können, in einem Haus wie diesem zu übernachten. Jetzt stieg er einfach aus seinem Wagen und nahm das Ticket entgegen, das ihm der Parkpage gab, als täte er das jeden Tag. Was er auch wirklich tat - und trotzdem verlor es für ihn nie seinen Reiz.
    Er holte die kleine Lederreisetasche aus dem Kofferraum und ging zu seiner Mutter, die bereits ebenfalls ihren Wagen verlassen hatte. May betrachtete das Haus mit einem Lächeln auf den Lippen.
    „Ich erinnere mich an das Hotel.“ Ihre Augen funkelten. „Es ist so wunderschön. Bleiben wir wirklich hier?“
    „Ja, so ist es am bequemsten.“
    „Du brauchst ein wenig mehr Romantik in deinem Leben.“
    „Na, das ist doch mal ein Projekt für dich.“
    Sie lachte und berührte sanft seine Wange. „Oh Rafe, ist es nicht schön, wieder zurück zu sein? Als ich so durch die Stadt gefahren bin, wusste ich gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Liebst du hier nicht auch alles? Ich bedaure es so sehr, dass wir von hier fortziehen mussten. Wir waren hier so glücklich.“
    Er nahm an, dass er das auf gewisse Weise tatsächlich gewesen war, aber damals hatte es nur einen Gedanken für ihn gegeben: Fool‘s Gold zu verlassen. Doch diese Unterhaltung würde er nicht mit seiner Mutter führen.
    „Sobald du deine Ranch zurückhast, kannst du wieder glücklich sein.“ Er nahm ihren Koffer und begleitete sie ins Hotel.
    Die Lobby war ein großer, nach oben hin offener Raum. Die Wände waren mit geschnitzten Paneelen vertäfelt, und der Kronleuchter bestand aus teurem irischen Kristall. Rafe war nicht sicher, woher er das wusste oder warum er sich daran erinnerte, aber er tat es.
    May blieb stehen und drückte sich unbewusst die Hände aufs Herz, als sie sich mit großen Augen umschaute. Rafe ging derweil zur Rezeption und meldete sie an.
    „Es sollten zwei Zimmer reserviert sein“, sagte er. Seine tüchtige Assistentin hatte sich darum gekümmert.
    „Ja, Mr Stryker. Für Sie und Ihre Mutter ist jeweils eine Suite im zweiten Stock reserviert.“ Die junge Frau im blauen Anzug reichte ihm ein paar Papiere zum Unterschreiben, dann erklärte sie ihm kurz, wo das Restaurant zu finden war und dass der Zimmerservice rund um die Uhr zur Verfügung stand.
    Er war im Moment allerdings mehr an einem Drink interessiert. Nach einem kurzen Blick zur Bar sammelte er seine Mutter ein und geleitete sie in den Fahrstuhl.
    „Ich brauche nur ein kleines Zimmer“, sagte sie auf der Fahrt in den zweiten Stock.
    „Hm, hm.“
    „Ich bin sicher, dass wir mit Glen und Heidi zu einer Lösung kommen. Und dann brauche ich gar kein Hotel mehr.“
    Sie stiegen aus, und Rafe blieb vor der ersten Tür stehen. Er steckte die Schlüsselkarte in den Schlitz. „Mom, glaubst du wirklich, dass du auf der Ranch wohnen willst, wenn sie dir gehört? Sie liegt mitten im Nirgendwo.“ Seine Mutter war erst Mitte fünfzig; trotzdem war er nicht sicher, ob sie sich ganz allein da draußen wohlfühlen würde. „Das Haus ist alt und vermutlich nie renoviert worden.“ Er dachte an das Dach und die abblätternde Farbe und spürte die ersten Anzeichen von Kopfschmerzen.
    May tätschelte ihm den Rücken. „Es ist süß, dass du dir Sorgen machst, Rafe, aber ich komme schon klar. Seitdem wir sie vor beinahe zwanzig Jahren verloren haben, wollte ich auf die Ranch zurückkehren. Ich gehöre dorthin. Sie wiederzusehen war magisch. Ich will mir dort ein Zuhause erschaffen. Du wirst schon sehen, alles wird gut.“
    Er hatte keinen Zweifel, dass sie vor Gericht gewinnen würden. Dafür würde Dante schon sorgen. Aber zwischen einem Sieg und einer wirklichen Lösung lagen Welten. Seine Mutter hatte die Tendenz, Dinge unnötig zu verkomplizieren.
    „Ich möchte Glen gerne im Gefängnis besuchen“, verkündete sie, als sie die Suite betraten.
    „Beweisstück A“, murmelte er und sah hilflos zu, wie seine Einschätzung der Lage Gestalt annahm.
    „Ich fühle mich schlecht, dass er dort eingesperrt ist.“ Ihr warmer Blick wurde kühler. „Du hättest nicht gleich die Polizei rufen müssen.“
    „Er hat das Gesetz gebrochen.“
    „Ich weiß, und ich weiß es auch zu schätzen, dass du dich um mich kümmerst, aber ich denke, wir sollten

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