Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)
Ich will es instand setzen. Selbst wenn ich die Ranch nicht behalten darf, möchte ich einen Teil von mir dort einbringen. Ich will, dass es besser ist, weil ich etwas dafür getan habe.“
Rafe ließ sich in den Clubsessel auf der anderen Seite des großen Couchtischs fallen und unterdrückte ein Stöhnen. „Das bedeutet genau was?“
Ihr Blick wurde weicher und glitt in die Ferne irgendwo hinter ihm.
„Ich will mir hier ein Zuhause aufbauen. Oh Rafe, wir hatten so viele wundervolle Jahre in Fool‘s Gold. Ich weiß, das Geld war immer knapp, und wir hatten nicht immer das Neueste von allem, aber wir waren eine Familie.“
Er ignorierte, dass seine Erinnerungen an die Vergangenheit und ihre sehr wenig gemeinsam hatten. „Die Ranch zu kaufen dreht die Zeit nicht zurück, Mom. Deine Kinder werden nicht mit einem Mal wieder klein sein.“
„Ich weiß, aber seitdem wir vor all den Jahren hier weggezogen sind, träume ich von der Castle Ranch.“ Sie schaute ihn an. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich weiß, dass du es hier nicht leicht hattest. Du hast dich um mich und um alle anderen gekümmert. Du warst noch ein kleiner Junge und hattest nie die Chance, einfach Kind zu sein.“
„Mir ging es gut. Du warst eine tolle Mutter.“
„Das hoffe ich, aber trotzdem bin ich meinen Fehlern gegenüber nicht blind. Du hast dir Sorgen um mich gemacht. Vielleicht kannst du deshalb heute nicht glücklich sein.“
Sehnsüchtig dachte er an einen schönen Rechtsstreit mit einer anderen Firma oder daran, einen Vertragsabschluss zustande zu bringen, obwohl alles dagegensprach. So etwas gefiel ihm. Wobei beinahe alles besser wäre, als mit seiner Mutter über seine Gefühle zu sprechen.
„Ich bin sehr glücklich.“
„Nein, bist du nicht. Du arbeitest nur. Es gibt niemanden in deinem Leben.“
„Ich habe viele Menschen um mich herum.“
„Aber niemand Besonderen. Du musst dich mal verlieben.“
„Ich war verliebt.“ Und das war nicht so toll, wie alle immer behaupteten.
Er hatte eine kluge Wahl getroffen - so schien es zumindest. Er hatte sich für eine junge Frau entschieden, die perfekt für ihn sein sollte. Sie war hübsch, klug und fürsorglich gewesen und hatte ihn unterstützt. An ihr war er mehr interessiert gewesen als an allen anderen Frauen, die er bis dahin getroffen hatte, und hatte sich sogar vorstellen können, mit ihr alt zu werden. Wenn das keine Liebe war, was dann?
Ihre kurze, zwei Jahre dauernde Ehe endete, als seine Frau vorschlug, sich scheiden zu lassen, und er kaum mehr als ein vages Gefühl empfand, versagt zu haben.
„Du warst nicht verliebt“, widersprach seine Mutter. „Liebe ist mächtig. Sie haut einen um. Du bist nie umgehauen worden.“
„Na gut. Aber ich werde so jemanden finden, also bin ich glücklich.“
May rümpfte die Nase. „Du hast eine Partnervermittlung eingeschaltet, Rafe. Wer tut so etwas? Was weiß diese Nina schon über dich? Wenn die Zeit reif ist, wirst du die Richtige schon finden. Genau wie ich deinen Vater gefunden habe.“
„Mom“, setzte er an.
„Nein. Du hörst mir jetzt zu, denn du weißt, dass ich recht habe. Du musst jemanden finden, für den du bereit bist, alles zu riskieren.“
Als wenn das jemals passieren würde. „Ich werde die richtige Frau finden“, versprach er. „Wir werden heiraten und Kinder bekommen.“
Wenn er sich nicht so unbedingt Kinder wünschte, würde er überhaupt nicht darüber nachdenken, noch einmal zu heiraten. Aber er war doch so konservativ, dass er eine Familie gründen wollte. Da er das allein nicht geschafft hatte, suchte er sich jetzt Hilfe bei einem Profi. Für ihn waren die Dienste einer Partnervermittlung nichts anderes, als seine Reisen in einem Reisebüro zu buchen oder sich beim Autokauf beraten zu lassen. Wenn er in einem Bereich nicht der Beste war, suchte er sich denjenigen, der es war. Nina hatte eine beinahe perfekte Erfolgsstatistik.
„Es würde mir gefallen, Enkelkinder zu haben.“ Mays Lächeln kehrte zurück. „Stell dir nur vor, ich wohne auf der Ranch und du kommst mich mit deiner Familie besuchen.“
Eine ganz besondere Form der Hölle, dachte er. „Ja, sicher, Mom, das wäre super.“ Geschickt wechselte er das Thema. „Bist du dir mit der Ranch sicher? Willst du sie wirklich haben?“
„Ja. Ich will dort leben. Vielleicht lege ich mir ein paar Tiere zu, aber auf jeden Fall einen Garten. Ich könnte mein eigenes Obst und Gemüse anbauen.“
„Nicht solange die Ziegen
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