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Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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waren in der gleichen Lage wie sie, was ihre Freundschaft nur noch verstärkt hatte.
    Um sie herum plätscherte die Unterhaltung vor sich hin. Eine Sekunde lang gestattete Heidi sich, an eine andere Freundschaft zu denken - eine, die beinahe so gut gewesen war wie die Kameradschaft, die sie mit diesen drei Frauen hier verband. Melinda, jahrelang ihre beste Freundin, wäre jetzt achtundzwanzig. Doch sie war sechs Jahre zuvor gestorben. Ein sinnloser, tragischer Verlust.
    „Alles in Ordnung mit dir?“, erkundigte sich Annabelle.
    Heidi nickte und schob die Erinnerungen beiseite. Sie würde später trauern - wenn sie allein war. Im Moment wollte sie die Zeit mit ihren Freundinnen genießen.
    Jo kehrte mit den Drinks zurück und versprach, dass das Essen auch bald kommen werde. Als sie wieder zum Tresen ging, beugte Annabelle sich zu Heidi vor.
    „Fang am Anfang an und erzähle uns alles. Was hat die Richterin wirklich gesagt?“
    Heidi nippte an ihrer Margarita. „Zusammengefasst meinte sie, dass wir die Ranch teilen müssen und nett zueinander sein sollen, bis sie entschieden hat, wie das Problem zu lösen ist.“ Sie erklärte die Einzelheiten dieses vorübergehenden Arrangements, das ausdrücklich auch die von May vorgeschlagenen „Verbesserungen“ enthielt.
    „Ich verstehe das nicht“, sagte Charlie. „Warum will May Stryker Geld in eine Farm stecken, die ihr vielleicht nie gehören wird?“
    „Ich denke, sie hat großes Vertrauen, was das Urteil der Richterin angeht“, gab Heidi zu. Der Gedanke, ihr Zuhause zu verlieren, setzte ihr sehr zu. „Ich sage mir die ganze Zeit, dass May zum Glück eine sehr nette Frau ist und Glen wenigstens nicht im Knast sitzt.“
    „Warum ist sie so heiß auf die Ranch?“, wollte Annabelle wissen. „Warum kauft sie nicht irgendwo anders etwas?“
    „Sie haben da mal gewohnt“, erklärte Nevada. „Das ist schon lange her. Ich war noch ein Kind und glaube nicht, dass irgendeiner der Stryker-Jungs in meiner Klasse war. Ich glaube, der Jüngste, Clay, war ein Jahr älter als wir.“ Nachdenklich runzelte sie die Stirn. „Es gab auch noch eine wesentlich jüngere Schwester, an die ich mich aber kaum erinnern kann. Ich weiß allerdings noch, dass die Familie sehr arm war. Ich meine, so arm, dass sie manchmal nichts zu essen hatten. Meine Mom wollte ihnen die Kleidung zukommen lassen, aus der meine Brüder herausgewachsen waren, aber nachdem alle drei sie getragen hatten, war sie meist zerschlissen. Mom hat jedoch öfter Essen vorbeigebracht. Und Spielzeug. Die ganze Stadt hat die Familie quasi adoptiert.“
    Heidi konnte sich nicht vorstellen, dass der stolze Rafe jemals Almosen von jemandem angenommen hatte. „Das muss für die Familie sehr schwierig gewesen sein. Vor Gericht haben sie erzählt, dass der alte Mann, dem die Ranch gehörte, versprochen hatte, sie nach seinem Tod May zu überlassen. Doch stattdessen hat er sie entfernten Verwandten vererbt. Jetzt ist sie also zum zweiten Mal darum betrogen worden.“
    Nevada zog Heidi kurz in ihre Arme. „Du hast nichts falsch gemacht. Das war Glen. Ich weiß, er hat versucht, einem Freund zu helfen, und jetzt begibst du dich seinetwegen in die Schusslinie. Du wirst das durchstehen. Wir sind bei dir. Sag uns, wie wir dir helfen können.“
    Heidi war froh darüber, dass ihre Freundinnen davon ausgingen, dass getan wurde, was getan werden musste, und damit wäre das Problem gelöst. Das war einer der vielen Gründe, warum sie Fool‘s Gold so mochte und warum sie bis zum bitteren Ende um ihr Zuhause kämpfen würde. Dass Rafe und seine Mutter mehr Geld zur Verfügung hatten, war egal. Sie hatte Menschen, die zu ihr standen.
    „Meine Anwältin will, dass ich mit ihm ins Bett gehe“, gab sie zu und trank ihre Margarita mit Schuss in einem Zug aus. Als sie geschluckt hatte, sah sie, dass die drei Frauen sie anstarrten.
    „Hat sie auch gesagt, warum?“, wollte Charlie wissen.
    „Sie meinte, das würde ihn mir gegenüber erweichen.“
    Charlie hob die Augenbrauen. „Wenn er weich wird, machst du was verkehrt.“
    Die vier Frauen schauten einander an und brachen dann in schallendes Gelächter aus.
    Als sie sich wieder etwas beruhigt hatten, ließ Annabelle sich gegen die Rückenlehne der Bank sinken. „Du musst wirklich gut sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand zweihundertfünfzigtausend Dollar zahlen würde, um mit mir zu schlafen.“
    „Hast du einen Preis, mit dem du dich wohlfühlst?“, hakte Charlie

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