Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)
rechtzeitig zum Lunch zurück sein. Später würde sie mit Kermit, dem anderen Einstellpferd, ausreiten.
„Harte Arbeit, aber irgendwer muss sie ja machen“, murmelte sie fröhlich vor sich hin, während sie ihre Reitstiefel anzog. Sie cremte sich mit Sonnenmilch ein, setzte ihren Cowboyhut auf und ging zur Haustür. Gerade als sie auf die Veranda trat, fuhr ein inzwischen vertrauter Mercedes vor. Sofort schwand ihre gute Laune.
May Stryker sprang winkend und lächelnd auf der Beifahrerseite aus dem Auto. „Hallo. Ich hoffe, wir kommen nicht ungelegen. Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten.“
„Nein, ich freue mich, Sie zu sehen“, versicherte Heidi ihr. In Mays Fall entsprach das sogar der Wahrheit. Die Frau war einfach entzückend, und wäre sie die Einzige aus der Stryker-Familie, die in diesen Fall verwickelt war, könnten sie sich bestimmt leicht einigen.
Das größere Problem - ein über eins achtzig großes - stieg wesentlich langsamer aus dem Auto aus. Über das Dach des Wagens hinweg schaute Rafe sie an.
„Morgen.“
Schon dieses einzige Wort genügte, um Heidis Magen in Aufruhr zu versetzen.
Daran sind nur die Mädels schuld, erkannte Heidi. All die Gespräche am Vorabend darüber, mit Rafe zu schlafen, hatten sich irgendwie in ihrem Gehirn festgesetzt. Tags zuvor war er einfach nur ein böser Geschäftsmann gewesen, darauf aus, sie zu zerstören. Jetzt war er ein Mann mit einem großartigen Hintern; ein Mann, den sie versuchen sollte, zu verführen, um ihr Haus nicht zu verlieren. Wie erbärmlich.
Geh weg .
Die Worte hatte sie nur gedacht, nicht laut ausgesprochen, aber das änderte nichts an der Intensität ihres Wunsches. Warum er? Warum konnte May nicht einen netten Sohn haben, der verstand, dass Menschen Fehler machten?
„Ich wollte gerade ausreiten“, sagte sie. „Um die Pferde, die hier untergestellt sind, ein wenig zu bewegen.“
May kam auf sie zu. „Das klingt nach Spaß. Wie viele Pferde stehen hier?“
„Die beiden, die Sie auf der Führung gesehen haben.“
„Oh, perfekt. Rafe, warum hilfst du Heidi nicht? Wenn du eines der Pferde reitest, braucht sie nur die Hälfte der Zeit.“
Oder sie könnten auch gemeinsam in die Stadt gehen und sich einer Wurzelbehandlung unterziehen. Das wäre bestimmt auch ein großer Spaß.
Heidi bemühte sich, einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten. „Das ist nicht nötig. Ich schaffe das schon. Außerdem bezweifle ich, dass Rafe den Ausritt genießen würde.“ Oder sich überhaupt auf einem Pferd halten könnte. Obwohl, sie musste zugeben, der Gedanke, ihn im Sattel hin und her rutschen zu sehen, hatte was. Vielleicht würde er herunterfallen, sich den Kopf anschlagen und einen Gedächtnisverlust erleiden. Dann könnte sie so tun, als wäre er nicht wütend auf sie, und all ihre Probleme wären vergessen. Aber das wäre zu schön, um wahr zu sein …
Rafe schaute sie fragend an. „Sie glauben, ich bin der Herausforderung nicht gewachsen?“
„Das habe ich nicht gesagt.“
„Das mussten Sie auch nicht.“ Er beugte sich ins Auto und holte seine Sonnenbrille heraus. Dann zeigte er zum Stall. „Nach Ihnen.“
5. KAPITEL
„Sie müssen das wirklich nicht tun“, protestierte Heidi auf dem Weg zum Stall.
„Ich kenne mich mit Pferden aus.“
„Aber Sie tragen einen Anzug, der vermutlich fünftausend Dollar gekostet hat.“
„Sie vergessen, dass ich hier aufgewachsen bin. Außerdem will ich mir mal das Land meiner Mutter anschauen.“
Er trat an den Zaun der Wiese, auf der Mason und Kermit in der Sonne standen. Mit einem durchdringenden Pfiff erregte Rafe die Aufmerksamkeit der beiden Pferde.
Heidi ermahnte sich, sich nicht beeindrucken zu lassen. Doch leider marschierten die Pferde auf ihn zu, als würden sie von einer unsichtbaren Macht angezogen. Rafe betrat die Wiese.
„Wo sollen die beiden hin?“
„In den Stall.“
Problemlos führte er die Pferde in die Stallgasse. Heidi ließ ihn vorgehen und genoss den Blick auf den Hintern, der so knackig war, wie Charlie angedeutet hatte. Er sah wirklich appetitlich aus. Eher sportlich als flach. Okay, Rafe war ein gut aussehender Mann, aber eine Korallenschlange war auch hübsch anzusehen und trotzdem tödlich.
In der Stallgasse angekommen, machten sie sich beide an die Arbeit. Rafe mochte zwar in einem Hochhaus in San Francisco arbeiten, hatte aber nicht vergessen, wie man ein Pferd sattelte. Nachdem er Mason gestriegelt hatte, legte er gekonnt die Satteldecke
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