Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
Sekunden wurde ihr klar, dass er nicht so sehr daran interessiert war, über die Ziegen zu reden, als vielmehr einfach das Thema zu wechseln. Geschickt ist anders, dachte sie. In Gedanken ließ sie noch einmal Revue passieren, was May hatte sagen wollen, und erkannte, dass er sie davon abhalten wollte, über Clay zu reden.
    „Sollten Sie Ihre Meinung ändern …“, murmelte sie und überlegte, ob es in der Familie wohl irgendwelchen Ärger gab.
    Glen nahm vier saubere Tassen aus dem Schrank.
    May lächelte ihn an. „Sie kennen sich in der Küche aber gut aus.“
    „Ich lebe schon sehr lange allein. Ein Mann tut, was er tun muss. Sie hier“, er zeigte auf Heidi, „trat in mein Leben, als sie drei war. Das süßeste kleine Ding, aber ihr Daddy war schon lange erwachsen, und ich hatte alles vergessen, was ich je über Kindererziehung gewusst hatte. Zumal ich bei meinen nicht oft daheim war. Ich war ein Mann, der jede Gelegenheit genutzt hat, abzuhauen. Darauf bin ich nicht stolz. Trotzdem habe ich es mit Heidi einigermaßen hinbekommen, und wir sind eine Familie geworden.“
    May seufzte. „Was für eine zauberhafte Geschichte. So viele Männer hätten sich vor der Verantwortung gedrückt.“
    Heidi unterdrückte ein Stöhnen. Obwohl es stimmte, dass Glen sie aufgenommen und erzogen hatte, wusste sie, dass er mit der Geschichte May beeindrucken wollte. Ihr Großvater hatte schon immer gewusst, wie man mit den Ladys umging. Unglücklicherweise sah seine Erfolgsbilanz, was langfristige Beziehungen anging, eher bescheiden aus. Sie würde ihn daran erinnern müssen, dass er der guten May bereits zweihundertfünfzigtausend Dollar gestohlen hatte. Ihr noch dazu das Herz zu stehlen würde ihnen nicht wirklich weiterhelfen.
    Glen schenkte Kaffee ein. Heidi holte die Milch aus dem Kühlschrank und fragte, ob jemand Zucker wolle. Rafe trank seinen Kaffee natürlich schwarz.
    „Ist das Ziegenmilch?“, fragte May und nahm das kleine Milchkännchen in die Hand.
    „Ja.“
    „Ich kann es kaum erwarten, sie zu probieren.“ Sie nahm einen Schluck und lächelte. „Perfekt. Ehrlich gesagt ist alles perfekt. Soweit ich das beurteilen kann, gibt es keinen Grund, warum es uns nicht gelingen sollte, einen Kompromiss finden.“
    „Mom“, setzte Rafe an.
    Seine Mutter winkte ab. „Ich will es so, Rafe. Ich will ein Teil der Ranch sein, und ich glaube nicht, dass es einen Grund gibt, warum Heidi und Glen nicht auch ein Teil davon sein sollten. Es ist genügend Platz für alle da.“
    Heidi gefiel der Gedanke an einen Kompromiss, aber ein abschließendes Urteil würde sie erst fällen, wenn sie Mays Bedingungen gehört hatte. Oder genügend Geld beisammenhatte, um May auszuzahlen. Obwohl Letzteres vermutlich länger dauern würde.
    „An was hatten Sie denn da gedacht?“, fragte sie deshalb.
    „Mir schweben ein paar Renovierungen vor“, antwortete May lächelnd. „Der Stall und die Zäune müssen repariert werden. Das Haus …“ Sie schaute zu den veralteten Küchengeräten. „Die waren schon alt, als ich hier gewohnt habe. Was habe ich diesen Ofen gehasst.“
    „Ich auch“, gab Heidi zu. „Auf einer Seite heizt er gar nicht.“
    „Also muss man alles ständig umdrehen. Ich erinnere mich. Außerdem muss gestrichen werden, und einige Räume könnten auch einen neuen Fußboden gebrauchen.“
    „Nun mal langsam“, schaltete Rafe sich ein. „Wir sollten nichts überstürzen.“
    May kniff die Lippen zusammen. „Es tut mir leid, Rafe, aber ich warte seit zwanzig Jahren darauf, auf diese Ranch zurückzukehren. Jetzt bin ich endlich hier. In meinem Alter kann ich es mir nicht erlauben, langsam zu machen.“
    „In Ihrem Alter.“ Glen schüttelte den Kopf. „Sie sind doch kaum den Teenagerjahren entwachsen und viel zu jung für mich. Was eine echte Schande ist.“
    May nickte keck. „Ich habe vier erwachsene Kinder.“
    „Obwohl ich Rafe hier sitzen sehe, kann ich es kaum glauben.“
    Ein Muskel in Rafes Kiefer zuckte. „Vielleicht könntest du eine Liste machen.“
    Alle starten ihn an.
    „Mit allem, was du auf der Ranch gerne tun würdest“, erklärte er.
    „Gute Idee“, sagte seine Mutter.
    „Selbst ein blindes Huhn findet ab und zu ein Korn“, murmelte er.
    Heidi verbarg ihr Grinsen hinter der Kaffeetasse und überlegte, dass sie Rafe vielleicht ein wenig voreilig jeglichen Sinn für Humor abgesprochen hatte. Sosehr sie May auch mochte, ahnte sie doch auch, dass es nicht ganz leicht würde, mit der älteren

Weitere Kostenlose Bücher