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Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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trotzdem konnte er ihr nicht vertrauen. Oder ihren Ziegen.
    Er aß den Scone und warf die Papiertüte in einen nahe stehenden Mülleimer. Auf keinen Fall würde er über Heidi nachdenken. Nicht darüber, wie gut sie auf einem Pferd aussah, noch über den Duft nach Vanille und Blumen, der ihm in die Nase gestiegen war, als er ihr aufs Pferd geholfen hatte. Und auch nicht an die kleinen Fältchen, die sich um ihre Augen bildeten, wenn sie lachte, oder daran, wie ihr Körper sich im Einklang mit dem Pferd bewegt hatte. Nein, das würde er nicht tun. Sie war jemand, der ihm im Weg stand, mehr nicht.
    Er wollte gerade zum Holzfachhandel zurückkehren, als eine ältere Frau auf ihn zukam. Sie war sehr adrett angezogen und trug zu ihrem dunkelblauen Hosenanzug eine Perlenkette. Ihr weißes Haar war zu einer dieser fluffigen Watteschöpfe frisiert, die alte Damen zu bevorzugen schienen.
    Als sie ihn anlächelte, blieb er stehen.
    „Rafe Stryker.“
    „Ja, Ma‘am.“
    „Ich bin Bürgermeisterin Marsha Tilson.“
    Rafe erinnerte sich dunkel und runzelte die Stirn. „Sie sind die Lady, die mir das Fahrrad geschenkt hat.“ Sie war außerdem Teil der Gruppe gewesen, die regelmäßig Essen und Kleidung vorbeigebracht hatte, doch ihn als Kind hatte das Fahrrad mehr beeindruckt.
    Ihr Lächeln wurde breiter. „Ja. Wie schön, dass du dich daran erinnerst.“
    „Sie waren sehr freundlich zu uns. Vielen Dank.“
    Die Worte auszusprechen fiel ihm schwer. Selbst nach all dieser Zeit mochte er sich nicht an die Vergangenheit erinnern - als er immer hungrig gewesen war und seine Mutter ständig geweint hatte.
    „Du warst ein beeindruckender kleiner Junge“, sagte die Bürgermeisterin. „So entschlossen, dich um deine Familie zu kümmern. So stolz. Du hast immer dafür gesorgt, dass deine Brüder und deine Schwester sich keine Sorgen machen mussten.“
    Er räusperte sich, nicht sicher, was er dazu sagen sollte. „Ich habe getan, was getan werden musste.“
    „Du warst damals neun oder zehn. Viel zu jung, um so eine große Last zu tragen. Wenn ich das richtig verstanden habe, bist du heute ein erfolgreicher Geschäftsmann?“
    Er nickte.
    „Fool‘s Gold braucht Männer wie dich.“
    „Ich bleibe nicht. Ich bin nur hier, um meiner Mutter zu helfen.“
    Die Augen der Bürgermeisterin funkelten. „Vielleicht schaffen wir es ja, deine Meinung zu ändern. Wir haben hier ein sehr progressives Geschäftsklima. Gleich vor den Toren der Stadt wird ein neues Casino mit Hotel gebaut. The Lucky Lady .“
    Das weckte seine Neugierde. „Davon habe ich noch gar nichts gehört.“
    „Du solltest dir mal anschauen, was sie da machen. Der Bauherr ist Janack Construction.“
    „Von denen hingegen habe ich schon viel gehört.“ Janack war ein multinationales Unternehmen. Sie nahmen die größten Projekte an wie Hängebrücken in Entwicklungsländern und Wolkenkratzer in China. Dass sie hier bauten, sagte eine Menge aus.
    „Danke für die Information.“ Er lächelte.
    „Du könntest gut hierher passen, Rafe.“
    Unwahrscheinlich, aber das würde er ihr aus Höflichkeit verschweigen. Stattdessen wünschte er ihr einen schönen Tag und eilte zum Holzmarkt.
    Dort angekommen, blieb er kurz stehen und holte sein Handy heraus. Er wählte eine vertraute Nummer.
    „Jefferson“, meldete sich sein Freund Dante am anderen Ende der Leitung. Er klang äußerst grimmig.
    „Hast du einen schlechten Tag?“
    „Rafe.“ Dante lachte leise. „Nein. Ich erwartete den Anruf eines anderen Anwalts. Du weißt doch, die richtige Ansprache ist alles. Was ist los? Hast du deine Mutter überzeugen können, wieder in die Großstadt zurückzukehren?“
    „Als wenn das jemals passieren würde.“
    „Sie ist wirklich entschlossen.“
    „Wem sagst du das. Aber erzähl mir lieber was anderes. Was weißt du über das Hotel-Casino-Projekt namens Lucky Lady?“
    Er wartete, während Dante auf seiner Tastatur tippte. Eine Sekunde herrschte Stille, dann stieß Dante einen leisen Pfiff aus. „Beeindruckend.“ Er las die Daten vor: Anzahl der Zimmer, Grundstücksgröße, ungefähre Baukosten. „Janack Construction hat hier alles fest im Griff. Keine Chance für uns, da reinzukommen.“
    „Das müssen wir auch gar nicht.“ Er dachte an die Ranch seiner Mutter und die vielen ungenutzten Hektar Land. „Vielleicht ist mein Aufenthalt hier doch nicht völlig umsonst. Der Hotel-Casino-Komplex braucht Angestellte. Auf keinen Fall gibt es in Fool‘s Gold genügend

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