Was Sie schon immer über Teneriffa wissen wollten: Erklärungen & Wissenswertes, Tipps & Highlights (German Edition)
genannt wird. Die weiße Mojo-Soße ist die mildeste und enthält zusätzlich meist Mayonnaise und Ziegenkäse. Seltener ist die gelbe „mojo azafrán“, der zerstoßener Safran und Oregano zugesetzt werden.
Mojo fehlt bei nahezu keinem kanarischen Gericht. Zu Fleisch, Pasta und Gemüse wird meist die rote Soße verwendet, zu Fisch häufiger die grüne, manchmal auch die gelbe.
In Afrika bedeutet das Wort „mojo“ übrigens „Glück“…
Was schon die Guanchen in Notzeiten ernährte
„Gofio“ ist das älteste kanarische Nahrungsmittel
H aben Sie schon einmal Gofio probiert? Zugegeben, das ist vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber es ist etwas ganz besonders Teneriffa-Typisches. Gofio ist tatsächlich nur auf den Kanaren bekannt – dort aber das Grundnahrungsmittel Nummer eins und das älteste bekannte Lebensmittel. Es diente den Hirten durch den hohen Sättigungsgrad als Speise und war unverzichtbar in den Zeiten der Hungersnöte.
„Erfunden“ haben es die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen. Sie haben schon zu Urzeiten Getreide zunächst geröstet, erst dann gemahlen und gaben diesem Mehl den Namen Gofio. Weil es vor dem Mahlen geröstet wurde, ist es nahezu unendlich haltbar und muss nicht mehr gekocht oder gebacken werden. Gofio wird mit etwas Wasser oder Olivenöl zu Brei, Knödeln, Laiben oder auch zu Pasten vermengt und kann allein oder als Beilage sowie mit Honig, Rosinen oder Bananen als Nachspeise genossen werden.
Die Guanchen kannten die Vorteile von „Gofio“ und schätzten dessen Haltbarkeit.
Lange Zeit galt Gofio als „Arme-Leute-Essen“, erfährt aber heute, in Zeiten der Öko-Welle, eine Renaissance, denn es enthält weder Konservierungs- noch Farbstoffe, ist zudem reich an Proteinen, Mineralien und Ballaststoffen. Außerdem ist es leicht verdaulich.
In jedem kanarischen Restaurant wird Gofio zu Fisch und Fleisch oder als leckere Crepes angeboten. Einen Versuch ist es wert.
Bananen, so weit das Auge reicht: Im Tal von Orotava gibt es besonders viele Plantagen.
Die gelbe Köstlichkeit
Warum Teneriffa-Bananen besondere Früchte sind
E s gibt noch ein Lebensmittel, an dem Sie bei keinem Teneriffa-Besuch vorbeikommen – weil Sie nämlich dauernd an ihnen vorbei kommen: an den Bananen-Plantagen. Teneriffa ist nicht nur eine Sonnen-Insel, sondern auch eine Bananen-Insel. Überall auf diesem Eiland begegnen Sie den riesigen Plantagen, auf denen die heimische Banane kultiviert wird. Und sie ist wahrlich etwas ganz Besonderes.
Zunächst ein paar grundsätzliche Worte über die gelbe Frucht. Bananen, die zu den Beerenfrüchten zählen, wachsen nicht auf Bäumen, sondern an Stauden. Ihre riesigen Blätter wachsen so dicht aneinander, dass sie wie ein Stamm aussehen, der zwar bis zu sieben Meter hoch werden kann, allerdings eben aus Blättern besteht und nicht etwa aus Holz.
Aus der Mitte dieses „Scheinstammes“ heraus bildet sich der Fruchtstand, aus dem die Blüten entstehen. Aus jeder dieser Blüten wachsen die Bananen-Früchte, und zwar in Händen, die tatsächlich so genannt werden. Etwa acht bis zwölf Hände zu je zehn bis zwölf Fingern (Bananen) bilden ein „Büschel“, das bei der Ernte bis zu 60 Kilo wiegen kann. Deshalb ist der Ernte-Vorgang eine Angelegenheit von starken Männern, die diese Büschel mit bis zu 120 Früchten vorsichtig in Decken packen und auf den Schultern zum Lkw wuchten müssen.
Wussten Sie, dass Bananen ein gewisses Glücksgefühl verursachen können? Sie enthalten nämlich Serotonin, jenen Glücks-Botenstoff, der sich nicht nur auf die Stimmung auswirkt, sondern auch den Schlaf, die Körpertemperatur und den Sexualtrieb reguliert. Dafür sorgen etwa acht Milligramm Serotonin pro 100 Gramm Fruchtfleisch. Das ist erheblich mehr, als jede Schokolade aufweisen kann.
Nun aber zu den kanarischen Bananen: Der Legende nach hat der französische Konsul Sabin Berthelot um 1855 eine neue Nutzpflanze aus Indochina auf Teneriffa eingeführt, die sich schon bald als besonders widerstandsfähige Bananenart erwies. Das hat die Tinerfeños sehr schnell überzeugt, und schon bald veränderten die Plantagen das Landschaftsbild der Insel. Vor allem im Norden entstanden immer neue Anlagen. Allein im Orotava-Tal wird ein Drittel der Gesamtmenge produziert.
Die Teneriffa-Bananen sind kleiner als die in Deutschland übliche Frucht, dafür aber erheblich aromatischer. Kanarische plátanos sind nicht so krumm, haben eine dünnere Schale und weisen einen
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