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Was soll denn aus ihr werden?

Was soll denn aus ihr werden?

Titel: Was soll denn aus ihr werden? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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lachend.
    »Ich auch; denk dir aus, wie ich's meine«, sagte Melchior.
    Jetzt trat Dorothea mit einem vollbesetzten Kaffeebrett in die Stube ein.
    »Wir sind noch nicht fertig mit der Bekanntschaft«, rief ihr Melchior entgegen, »aber wir wollen sie schon fortsetzen, nicht Dori?«
    »Ja, das wollen wir«, gab diese so freundlich lächelnd zurück, daß Melchior sehen konnte, es mußte ihr auch recht sein. Dorothea wollte nun gerne wissen, ob der alte Freund den Sommer wieder in der Nähe zubringen werde und vernahm mit Befriedigung, daß Melchior den Garten vom Kurhaus wieder übernommen und nun bald zu arbeiten beginnen werde. Auch einige andere Gärten in der Umgegend hatte er, wie schon manchen Sommer durch, zu besorgen. So würde er meistens in der Nähe sein, und man könnte wohl manchmal wieder zusammentreffen, meinte Melchior. Als er sich erhoben und dann nach wiederholtem, herzlichem Händedrücken sich entfernt hatte, sagte Dori lebhaft: »Der gefällt mir, Mutter, viel besser als alle Verwandten miteinander.«
    Dorothea erschrak ein wenig über den Ausspruch; so durfte man doch eigentlich seine Verwandtschaft nicht hintansetzen, und dann, wenn jemand ein solches Wort hörte, was konnte daraus werden! Ihr Schrecken wurde noch größer bei dem Gedanken, Dori könnte vor anderer Ohren sich so aussprechen. »Du solltest nicht so mit den Worten herausfahren, Dori«, sagte sie, »man sagt hier nicht alles so gerade heraus. Und dann mußt du doch sehn, wie gut und freundlich die Nonna ist, das solltest du auch anerkennen und erwidern.«
    »Ja, ja, das tu' ich wirklich, Mutter, die Nonna ist mir recht lieb, aber«, setzte Dori eifrig hinzu, »die Basen habe ich nichts desto lieber, wenn ich sehe, wie du dich immer vor ihnen in acht nehmen mußt und sie halb fürchtest und halb verehrst.«
    Aber Dorothea wollte nichts auf die Basen kommen lassen und sagte, sie sei ja selbst schuld, daß sie so unsicher sei und ihren Weg nicht fest gehe, wie die andern es tun können. Dori sollte aber durchaus die Verwandten alle lieben und achten.
    Das Osterfest war noch im Schnee gefeiert worden. Jetzt hingen die dicken, grauen Wolken über den Pisoc herein, und ganze Ströme von Regen stürzten ins Tal herunter und schwemmten die hohen Schneehaufen fort. Dann kam die Sonne mit mächtigen Strahlen heraus, und auf allen Wiesen und drüben am Wald, an allen Hecken, überall quoll das helle Grün heraus und funkelte in der Maisonne. Niki Sami schlenderte mit vergnügtem Gesicht durch den erfrischenden Frühlingswind und milden Maisonnenschein gegen Schuls hinab. Er war in der besten Laune. Endlich war der ewige Unterricht doch zu einem Abschluß gekommen, und man konnte in ungestörtem Frieden ein Stündchen mit den Basen verleben. Er trat in das Haus an der Halde ein. Die Base Marie Lene war drinnen. Sie hatte einen Brief gebracht, den Dorothea eben aufmerksam durchlas.
    »Setz dich, Vetter«, sagte Dori, den Eintretenden begrüßend,»es ist ein Brief von einem Kurgast, der unsere zwei Zimmer haben will.«
    »Niki Sami kennt ihn schon, es ist der Doktor Strahl, der schon dreimal da war«, bemerkte die Base Marie Lene.
    Dorothea hatte fertig gelesen. »So weißt du ja schon, wie er ist, wenn er schon in drei Sommern die Zimmer bewohnt hat«, sagte sie zu Marie Lene gewandt; »ihr würdet mir also raten, ihn ins Haus zu nehmen, du und dein Mann?«
    »Du kannst gar keinen bessern finden, wenn du einmal einem Kurgast die Zimmer geben willst«, entgegnete eifrig die Base, »und ich wüßte nicht, warum du es nicht tätest. Wir mußten mehr zusammenrücken mit unsern drei Buben, als ihr es müßt, und wir konnten es ganz gutmachen. Du hast eine schöne Einnahme für die Zimmer, und die Zimmer hast du ja gar nicht nötig.«
    »Warum braucht denn der zwei Zimmer, er wird doch wohl nur in einem schlafen, oder wechselt er in der Nacht?« fragte Niki Sami auflachend, beim Gedanken an diesen Umzug mitten in der Nacht.
    »Man kann in einem Zimmer auch noch etwas anderes tun, als nur schnarchen, wie du tust, sobald du in dem deinen anlangst«, antwortete Marie Lene schnell. »Das ist ein gelehrter Herr, der im Tag manche Stunde auf seinem Zimmer sitzt und schreibt und studiert, auch oft am Abend tut er das noch. So muß er ein frisches Zimmer zum Schlafen haben, das versteht man wohl.«
    »Schon im Juni will er kommen, schreibt er, also recht bald«, sagte Dorothea wieder. »Glaubst du, daß es ihm nichts macht, Marie Lene, nicht mehr dieselben

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