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Was soll denn aus ihr werden?

Was soll denn aus ihr werden?

Titel: Was soll denn aus ihr werden? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Hauswirte zu finden? Er glaubt ja, er komme wieder zu euch. Hat man viel mit ihm zu tun?«
    »Gar nicht«, entgegnete Marie Lene, »und wer ihm im Haus die Sache regiert, ob du oder ich, kann ihm ja einerlei sein. Für die groben Arbeiten und das Auslaufen hast du ja ein Mädchen genommen. Am Morgen geht er früh zur Kur weg und bleibt oben, beim Kurhaus, bis um 9 oder 10 Uhr. Da hast du alle Zeit, seine Zimmer zu ordnen, das ist die Hauptsache. Die Mahlzeiten nimmt er alle drüben im Gasthaus ein. Dazu geht er leise aus und ein und hält sich still. Er ist ruhig und schweigsam und sagt kaum ein Wort zu dir, außer der höflichen Begrüßung, die er nie vergißt.«
    »Und dabei macht er Augen, daß man denken muß, die schauen ganz durch dich hindurch und kommen auf deinem Rücken wieder heraus«, ergänzte Niki Sami das Bild und lachte laut auf, indem er sich seine Schilderung vergegenwärtigte.
    »Da ist etwas Wahres dabei«, sagte Marie Lene, »Niki Sami hat's hinter den Ohren, und manchmal sagt er auch etwas, das gescheiter ist, als er selber merkt. Esist wahr, daß der Doktor so durchdringende Augen hat, wie ich noch keine gesehn habe, aber Augen, die man doch gern sieht, das kann man nicht anders sagen. Die Nonna ist auch dafür, daß du ihm die Zimmer zusagest, du könnest keinen Mieter bekommen, der besser in dein Haus passe, als der stille, ruhige Herr.«
    Dorothea fand, wenn alle, die den Herrn nun schon drei Sommer durch gekannt und auch selbst im Hause gehabt hatten, so für seine Aufnahme stimmten, so hätte sie ja keinen Grund, dagegen zu sein. So trug sie denn gleich Marie Lene auf, den Brief, der an diese gerichtet war, dem Herrn in bejahendem Sinne zu beantworten.
    »Kommst du gleich mit?« fragte Marie Lene, von ihrem Sessel aufstehend, »oder was hast du im Sinn, Niki Sami?«
    »Komme nicht mit«, entgegnete dieser. »Heut hab' ich im Sinn, der Base Dorothea den Fleck nicht zu räumen, bis sie mir sagt, an welchem Tag sie und die Tochter nach Ardez heraufkommen, daß ich mich richten kann.«
    »Wir spazieren einmal an einem schönen Nachmittag zu euch hinauf, Vetter, zu richten brauchst du ja doch nichts«, meinte Dorothea.
    »Zu uns brauchen die Leute nicht zu Fuß zu kommen, man kann anspannen«, sagte Niki Sami und fuhr so vergnüglich mit seinen Händen in den weiten Taschen herum, daß ein großes Gerassel darinnen entstand, er mußte ein gutes Teil seiner Habe mit sich führen.
    »So, so, ihr habt's gut im Sinn miteinander. So macht's aus und berichtet dann auch ein wenig, wie's gegangen ist, daß man auch etwas davon hat«, sagte Marie Lene im Fortgehen.
    Niki Sami begann nun, Dorothea zu drängen, daß sie ihm den Tag bezeichne, da man sie einmal in Ardez erwarten könne, der Pate habe auch gesagt, die Basen besinnen sich lange, bevor sie's wagen. »Der Pate hat es ja auch noch nie gewagt, zu uns zu kommen«, warf Dori ein.
    »Ja, daran ist immer das Bein schuld, er sagt's wenigstens«, gab Niki Sami zurück; »er ist bequem geworden und steht nicht mehr gern vom Fleck aus. Da kann er das angegriffene Bein gut brauchen, so als Grund, warum er nicht dahin und dorthin kommen kann. Aber es wundert ihn grausam, wie die Basen aussehen, ich habe schon so dann und wann ein Wort der Beschreibung fallen lassen.«
    Bei diesen Worten zwinkerte Niki Sami ganz schlau mit den Augen gegen Dorothea hin, so, als wollte er andeuten, daß die Beschreibung nicht übel ausgefallen sei. Dori schlug nun vor, der Besuch sollte noch ein wenig aufgeschoben werden, die Mutter sage ja immer, wie schön es droben in Ardez und in der Umgebung sei, und nun müsse ja alles mit jedem Tag noch schöner werden. Wenn dann das Gras in allen Wiesen, und die Blumen an den Halden recht draußen seien, dann müßte man die Fahrt machen. Niki Sami sah ein, daß er sich noch eine Weile gedulden mußte, bis er mit seinem Fuhrwerk erscheinen könne, denn auch Dorothea war derselben Meinung, die Fahrt müsse noch verschoben werden. Sie dankte aber freundlich für die Einladung und zeigte folche Freude über die Aussicht, an einem schönen Frühlingstag so durch das Land zu fahren, daß der Vetter sich mit dem leidigen Verschieben wieder ein wenig aussöhnte. Aber ohne ein bestimmtes Versprechen wollte er doch nicht gehen; ein solches wollte er nun einmal haben, sagte er, und wenn er bis morgen auf dem gleichen Fleck darauf warten müßte. Da sagte Dori, die Mutter habe ihr erzählt, bei Ardez und droben bei der Ruine wachsen so viele

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