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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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vor, dass es Ihnen gut tut, sich auf die Kinder einzulassen. Die bringen Sie auf andere Gedanken. Die helfen Ihnen, die Arbeit zu relativieren und loszulassen. Und stellen Sie sich vor, dass Sie nach Hause kommen, wo Sie Ihren eigenen Bereich haben und Ihre eigene Welt aufbauen, dann bekommen Sie Lust darauf, nach Hause zu gehen. Und Sie werden das Miteinander mit den Kindern nicht als Stress erleben. Setzen Sie sich nicht unter Druck, sondern nehmen Sie die Familie als Übungsfeld, die Arbeit loszulassen und in eine andere Welt einzutauchen, die Ihnen gut tut. Solche Bilder brauchen Sie auch für Ihre Arbeit. Gehen Sie nicht mit dem Bild in die Arbeit, dass Sie ausgequetscht werden, sondern mit dem Bild des aufrechten und freien Menschen, der Lust hat, andern zu begegnen und mit ihnen etwas zu unternehmen. Achten Sie auf Ihre Gefühle, wenn Sie zur Arbeit geben. Lassen Sie sich nicht von der Situation bestimmen, sondern setzen Sie der Situation Ihre eigenen Gefühle und Bilder entgegen.
    B eruflich bin ich Vorgesetzte von mehreren Mitarbeiterinnen, für die ich mich voll einsetze. Zu helfen hat immer schon zu meinen Zielen gehört. Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Pflege der Angehörigen bis zum Tod gehörte in meiner Familie zu den Pflichten. Es ging immer darum, zu schauen, wer ist das schwächste Glied und wer braucht Hilfe. Die eigenen Bedürfnisse wurden zurückgestellt. So ist es bis heute. Ich leide allerdings seit einiger Zeit unter starken gesundheitlichen Beschwerden. Die zwingen mich nun, stärker auf mich selber zu schauen. Was soll ich tun?
    Es macht mir
    ein schlechtes Gewissen,
    hinter meinen eigenen
    Ansprüchen zurückzubleiben.
    Gönnen Sie es sich,
    sich eigene Bedürfnisse
    zu erfüllen.
    Sie dürfen dankbar sein für die Werte, die Sie in Ihrer Familie gelebt und gelernt haben. Allerdings haben alle guten Seiten, die wir leben, immer auch eine Schattenseite. Und die Schattenseite besteht darin, dass wir an uns und unseren Bedürfnissen vorbei leben. Das führt jedoch entweder zur Verbitterung und zur Härte oder aber zur Überforderung … In Ihrem Fall zeigt Ihnen Ihr Körper, dass Sie nicht einseitig die Hilfe für andere leben dürfen. Denn sonst würden Siesich überfordern. Sie brauchen sich nun nicht um 180 Grad zu drehen. Das würde für Sie nicht stimmen. Aber Sie sollen die Sorge, die Sie für andere empfinden, nun auch für sich selbst haben. Spüren Sie, was Ihre Grenze ist. Wie Sie schreiben, haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie hinter Ihren eigenen Ansprüchen zurück bleiben. Sie müssen sich nur verabschieden von der Illusion, dass Sie immer nur für andere da sein können. Und Sie müssen sich verabschieden von der Illusion, dass Sie schuldlos durch das Leben gehen können. Sie haben keine Garantie, ob das, was Sie tun, richtig ist, ob Sie sich zu früh abgrenzen und vielleicht doch noch mehr helfen könnten. Ihr Leib zwingt Sie dazu, sich auszusöhnen mit der eigenen Begrenztheit. Entscheiden Sie sich im Hinhorchen auf Ihren Leib und Ihre Seele, wie viel Sie für andere tun wollen und was Sie für sich selbst brauchen an Zeit und Zuwendung. Gönnen Sie es sich, sich eigene Bedürfnisse zu erfüllen. Sie dürfen vertrauen, dass Ihre Prägung Sie schon davor bewahren wird, nur noch auf die eigenen Bedürfnisse zu schauen. Aber genießen Sie es, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Sie sich ein Bedürfnis erfüllen. Wenn sich das schlechte Gewissen trotzdem meldet, dann halten Sie es Gott hin und danken ihm, dass er Ihnen das Leben gönnt. Er spricht auch durch Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu Ihnen. Er zeigt Ihnen, was Sie zum Leben brauchen, damit Sie dann auch für andere da sein können.
    S eit einiger Zeit werde ich gemobbt. Nicht nur meine Kolleginnen sprechen nicht mehr mit mir. Mein Chef verhält sich nur noch verächtlich mir gegenüber. Es sollen Stellen gestrichen werden, und man versucht, mir das Leben so zu verleiden, dass ich von mir aus gehe. Mein Selbstbewusstsein ist total am Boden.
    Wie kann ich
    zu neuer Kraft und zu einem
    halbwegs vernünftigen
    Miteinander kommen?
    Unter Umständen kann
    sogar das Mobbing für Sie
    einen Sinn entfalten.
    Als Mobbingopfer ist man oft der Sündenbock, auf den alle Probleme, aufgeladen werden, die in der Firma unter den Teppich gekehrt werden. Der beste Weg wäre daher, eine Teamsupervision zu beantragen, um die Ursachen des Konfliktes zu erforschen. Aber wenn Ihr Chef Ihnen gegenüber sich nur

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