Was Soll Ich Tun
Vergangenheit umgehen, werden Sie immer freier von diesen alten Bildern. Und Sie können sich neue Bilder suchen, heilsame Bilder, wie die Bibel sie uns zeichnet, die Ihnen gut tun und die Ihre Wunden heilen.
Ich habe in meinem Leben gegenüber einem Menschen, der es gut mir meinte, Schuld auf mich geladen. Ich komme davon nicht los.
Wie kann ich darauf
vertrauen, dass Gott mir
vergibt, wenn nicht einmal
ich selber mir vergeben kann?
Letztlich geht es darum,
uns mit unserem menschlichen
Sein auszusöhnen, das immer
auch brüchiges Sein ist.
Der Weg geht umgekehrt: Wir sollen vertrauen, dass Gott uns vergibt. Das soll uns helfen, dass wir uns selbst vergeben. Es ist leichter, an Gottes Vergebung zu glauben, als sich selbst zu vergeben. Jesus hat uns immer wieder versichert, dass Gott ein barmherziger Gott ist. Gott vergibt uns die Schuld. Doch in uns ist ein unbarmherziger Richter, das eigene Über-Ich, das uns ständig verurteilt, wenn wir unseren eigenen Normen und Vorstellungen nicht gerecht werden. Sie dürfen also darauf vertrauen, dass Gott Ihnen vergeben hat und immer wieder vergibt. Halten Sie Ihre Unfähigkeit, sich selbst zu vergeben, in das Erbarmen Gottes hinein. Und dann fragen Sie sich, warum Sie sich nicht vergeben können. Ich vermute, dass Sie an Ihrem Idealbild festhalten. Sie können sich nicht vergeben, weil Sie an einem bestimmten Bild von sich festhalten, das durch Ihr Verhalten zerbrochen ist. So sollten Sie sich von diesem Bild verabschieden, das Sie sich von sich gemacht haben. Das tut weh. Aber wenndieses Bild zerbrochen ist, sollten Sie sich fragen: Wer bin ich wirklich? Sie sind weder perfekt, noch schlecht. Sie sind durchschnittlich wie wir alle, mit Stärken und Schwächen. Söhnen Sie sich mit sich selbst aus, so wie Sie sind, so wie Sie Ihnen Ihr Verhalten aufgezeigt hat. Wenn Sie Abschied genommen haben von Ihrem hohen Idealbild, werden Sie in sich eine neue innere Freiheit erfahren. Und Sie werden die Gaben in sich entdecken, die Gott Ihnen geschenkt hat. Sie werden neuen Frieden in sich spüren. Diese innere Freiheit und diesen Frieden wünsche ich Ihnen von Herzen.
Vielleicht gibt es noch einen anderen Grund für Ihre Unfähigkeit, sich selbst zu vergeben. Wir alle würden gerne unser Leben lang mit einer weißen Weste herumlaufen. Doch im Lauf der Zeit bekommt diese weiße Weste dunkle Flecken. Damit müssen wir uns aussöhnen. So, wie wir gerne leben möchten, mit einer unbefleckten Weste, immer tadellos, ohne jede Schuld, geht es nicht. Letztlich geht es darum, uns mit unserem menschlichen Sein auszusöhnen, das immer auch brüchiges Sein ist.
Ich wurde nach einem selbstverschuldeten Unfall, bei dem meine Frau ums Leben kam, aus einem Zustand, in dem ich schon klinisch tot war, wieder reanimiert. Ich leide immer noch seelisch unter dem Verlust meiner Frau. Da ich überzeugt bin, dass es ein Leben nach dem irdischen Tod gibt, frage ich mich: Warum musste ich zurück ins Leben? Bei Gott wäre alles gut!
Warum musste ich
zurück ins Leben?
Sie werden Ihre Trauer
verwandeln können in ein neues,
intensives Leben, ein Leben,
mit dem Sie zum Segen werden
für andere Menschen.
Warum Sie zurück mussten, kann ich Ihnen auch nicht sagen. Und ich verstehe Ihren Wunsch, im Tod mit Ihrer Frau eins zu werden. Das wäre für Sie leichter gewesen. Aber Sie sind nun reanimiert worden. Ihnen ist ein neues Leben geschenkt worden, auch wenn es sehr schmerzlich ist. Und so würde ich fragen: Wie soll ich dieses Leben leben, das Gott mir neu geschenkt hat? Und was ist die Botschaft meiner Frau, die nun bei Gott ist? Was will sie mir sagen? Welche Spur möchte ich mit meinem Leben in diese Welt eingraben? Wie kann ich hier leben ohne meine Frau? Ihre Frau ist Ihnen von Gott her zur Begleitung gegeben. Sie dürfen mit ihr innerlich sprechen, was sie Ihnen wünscht und was sie Ihnen rät. Die Trauer um den Tod Ihrer Frau können Sie nicht überspringen. Aber die Trauer will Sie in eine neue Beziehung zu Ihrer Frau bringen, die nun im Tod vollendet ist. Siekönnen sich fragen: Was ist das Wesen meiner Frau? Was ist ihre Botschaft? Wonach hat sie sich gesehnt? Was ist das einmalige Bild, das sie gelebt hat, das aber erst jetzt im Tod ganz offenbar geworden ist? Und fragen Sie sich: Wer bin ich selbst? Was ist mein Auftrag in dieser Welt? Warum hat Gott mir diese Jahre noch geschenkt? Welche Botschaft möchte ich den Menschen um mich herum sagen? Und was möchte ich von meiner Frau in
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