Was Soll Ich Tun
Freundin zu organisieren.
Vor einigen Jahren habe ich eine Entscheidung getroffen, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt hat. Wenn ich damals richtig gehandelt hätte, wäre ich die vielen finanziellen Sorgen los, die mich für meine Familie heute mit Zukunftsangst erfüllen. Ich kann nachts oft nicht schlafen, weil ich immer um diese Fehlentscheidung kreise und es zieht mich oft tagelang nach unten.
Was kann ich tun, um von
dieser Selbstzerfleischung
loszukommen?
Solange Sie um Ihre
Schuldgefühle kreisen und sich
mit Selbstvorwürfen zerfleischen,
kommen Sie nicht an Ihre
eigene Kraft heran.
Sie müssen zuerst betrauern, dass Sie diese Fehlentscheidung getroffen haben. Sie hat Sie in eine schwierige Situation gebracht. Das tut weh. Aber dann versuchen Sie, durch den Schmerz des Betrauerns in den Grund Ihrer Seele zu gelangen. Dort werden Sie nicht nur die Fehlentscheidung antreffen, sondern mit Ihrer Kraft in Berührung kommen. Fragen Sie sich, wie Sie heute auf diese Entscheidung reagieren können. Vielleicht hatte diese Entscheidung auch den Sinn, dass Sie sich neuen Herausforderungen stellen, dass Sie Seiten an sich kennengelernt haben, die Ihnen gut tun. Doch solange Sie um Ihre Schuldgefühle kreisen und sich mit Selbstvorwürfen zerfleischen, kommen Sie nicht an Ihre eigene Kraft heran. Sie weichen mit den Schuldgefühlen gerade Ihrer Wahrheit und IhremLeben aus. Fragen Sie sich also, welche Herausforderung in Ihrer Situation steckt. Und dann nehmen Sie die Herausforderung an. Sie werden spüren, dass Sie dadurch stärker werden und dass Sie neue Wege entdecken werden, wie Sie für sich und Ihre Familie gut weiterleben können. In dem Prozess des Betrauerns geht es darum, sich von den Illusionen zu verabschieden, die Sie sich vom Leben gemacht haben. Vielleicht bestand eine solche Illusion darin, dass Sie glaubten, Ihr Leben im Griff zu haben, dass alles gut gehen müsse. Wenn Sie Abschied genommen haben von Ihren Illusionen, können Sie vielleicht auch das Gute entdecken, in das Sie Ihre Entscheidung hinein geführt hat. Vielleicht ist Ihre Familie dadurch zusammengewachsen und hat andere Werte für sich entdeckt als nur Geld und Sicherheit.
Ich habe eine sehr streng religiöse Erziehung „genossen“, die von Angst und Geboten, sicherlich nicht von Freiheit und Vertrauen geprägt war. Ich bin immer noch wütend auf die Menschen, die mein Leben so verbogen und meine Lebensfreude so lange verschüttet haben. Das waren nicht nur meine Eltern, sondern auch bigotte Priester und Lehrer an einer sogenannten „christlichen“ Schule. Wie kann ich von meiner Wut loskommen? Und vor allem:
Wie kann ich endlich
wirkliche Freiheit gewinnen?
Sie sollen die Wut verwandeln
in eine trotzige Kraft.
Die Wut ist die Kraft, mich von denen zu distanzieren, die mich verletzt haben. Sie sollen die Wut dazu benutzen, die Menschen, die Ihnen die Lebensfreude geraubt haben, aus sich hinauszuwerfen. Und Sie sollen die Wut verwandeln in eine trotzige Kraft: „Ich kann selber leben. Ich brauche euch und eure bigotte Lebenshaltung nicht. Ich spüre in mir Freude. Die lasse ich mir von euch nicht rauben.“ Und dann sollen Sie sich fragen, was Ihre Eltern, die Priester und Lehrer dazu gebracht hat, so von Gott und vom Menschen zu sprechen. Welche Angst steckte dahinter? Was haben diese Menschen mit ihrer religiösen Einstellung unterdrückt? Wovor hatten sie Angst? Solche Fragen führen dazu, diese Menschen nicht als Monster zu sehen, sondern selber alsängstliche Menschen, die für sich einen Weg gesucht haben, mit dem, was ihnen solche Angst machte, einigermaßen zurechtzukommen. Sie sollen aber heute Ihren Weg finden, mit sich und Ihrem Leben zurechtzukommen. Sie müssen sich innerlich von diesen Menschen verabschieden und in sich hineinhorchen. Wonach sehne ich mich? Was trägt mich? Wenn Sie die allzu enge Religion aus sich hinauswerfen, sollen Sie nicht Ihre religiösen Wurzeln mit ausreißen. Sonst fehlt Ihnen etwas. Fragen Sie sich: Wo gibt es in mir auch gesunde religiöse Wurzeln? Wem traue ich? Und dann lesen Sie selbst in der Bibel oder in religiösen Büchern und fragen sich, nach welcher Art von Spiritualität Sie sich sehnen. Die alten Bilder werden immer wieder in Ihnen auftauchen. Aber dann schauen Sie sie an und sagen sich: Ich kenne euch. Ihr stammt von meinen Eltern, von diesem Priester, von diesem Lehrer. Ich lasse euch bei ihnen. Ich traue meinem Gefühl. Wenn Sie so mit Ihrer
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