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Was tun, wenn es brennt?

Was tun, wenn es brennt?

Titel: Was tun, wenn es brennt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Ursula; Schauer Wawrzine
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Faktoren zusammenkommen.

TEIL II
Wirkungen verstehen: Fundiert und kundig um Zusammenhänge wissen

Was passiert bei Stress in Kopf und Körper?
Stress ist nicht gleich Stress
    Stress ist in den letzten 20 Jahren zunehmend in Verruf geraten. Er gilt per se als krank machend, und damit hat er ein Image, das er eigentlich gar nicht verdient. Wäre er ein Mensch, würde der Arme sich herbeigesehnt und gleichzeitig gemobbt fühlen. Stress erfüllt für uns viele Funktionen. Zum einen stellt er uns die Kräfte eines Hochleistungssportlers zur Verfügung, andererseits beschert er uns Herz-Kreislauf-Erkrankungen und schwächt unser Immunsystem, wenn er zum ständigen Begleiter geworden ist.
    Er bringt uns aber auch morgens auf Touren, lässt uns durchhalten, solange wir ein Ziel vor Augen haben, und macht uns sogar glücklich. Gelingt es uns, Stress besser zu verstehen, können wir ihn zu unserem Vorteil nutzen und den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit bis hin zum Burnout gezielt entgegensteuern. Was dabei im Körper vor sich geht, erfahren Sie im nächsten Kapitel. Wie chronischer Stress entsteht und unseren Körper und Geist verändert, finden Sie im Kapitel »Vom Erfolg zur Erschöpfung«.
Wach und konzentriert – ohne Stress geht nichts
    Um zu verstehen, wie unser Körper in Stresssituationen reagiert, bedarf es zunächst eines kurzen Blickes darauf, wie er sich für die Herausforderungen des Tages bereit macht. Bereits morgens beim Aufstehen wird unser Hormonsystem durch das Stresshormon Cortisol aktiviert. Es wird ausgeschüttet und erfüllt seine erste Pflicht, indem es uns wach macht. Über den Tag unterliegt die Cortisolausschüttung Schwankungen und erreicht nach Mitternacht ihren Tiefpunkt. Es ist das wichtigste Stresshormon und für einen gesunden Körper notwendig, da es in viele Prozesse regulierend eingreift. Cortisol wird in der Nebennierenrinde produziert und in die Blutbahnen abgegeben, nachdem es nach einem ausgeklügelten System vom Hypothalamus (Hirnanhangdrüse) über die Hypophyse angefordert wird. Es macht unsnicht nur wach, sondern ist auch dafür verantwortlich, dass sich eine kleine Entzündung nicht im ganzen Körper ausbreitet. Es bewahrt uns sogar vor überschießenden Immunreaktionen wie Allergien.
Veränderung bedeutet Stress
    Wir Menschen leben und agieren in engen Beziehungsgeflechten. Um uns darin zurechtzufinden, müssen wir ohne Unterlass Vermutungen darüber anstellen, wie unsere Mitmenschen reagieren, was sie als Nächstes zu tun gedenken. Handeln sie nicht unseren Vermutungen entsprechend, sind wir irritiert, suchen nach Erklärungen, geraten in Stress. Auch jede Veränderung einer zwischenmenschlichen Beziehung löst in unserem Körper eine mehr oder weniger starke Stressreaktion aus. Neue Situationen und Herausforderungen versetzen uns umgehend in einen besonderen Wachzustand. Dann werden Stresshormone und Neurotransmitter wie Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet, um uns auf Touren zu bringen. Sie sorgen dafür, dass wir uns konzentrieren können, schärfen unsere Wahrnehmung und steigern unsere geistige Leistungsfähigkeit. Ganz nebenbei koordinieren sie noch unsere Motorik und erhöhen den Blutdruck für eine bessere Durchblutung.
    Immer dann, wenn wir unsere gewohnten Pfade verlassen, wenn etwas anders verläuft, als wir es erwarten, aktiviert sich dieses kluge System. Wir schalten unseren Routine-Autopiloten ab und übernehmen das Steuer.
Stress wird nach Bedarf dosiert – mit Veränderungen für Denken und Handeln
    Tritt in einer Situation eine Komplikation im Sinne von »unerwartet« auf, werden Tempo und Wachsamkeit erhöht – der Stress beginnt. Wir kramen nun in unserem bereits vorhandenen Handlungsrepertoire und versuchen auf ein geeignetes Handlungsmuster aus vielen abgespeicherten Erfahrungen zurückzugreifen. Haben wir etwas Passendes in unserem Fundus entdeckt, schreiten wir zur Tat.
    Findet sich nichts Geeignetes, müssen wir kreativ neue Ideen entwickeln und diese auf ihre Tauglichkeit hin überprüfen. Dann müssen wir unsere alten Trampelpfade verlassen, uns neue Wege erschließen und dazulernen – der Stress nimmt zu.
    Geraten wir zusätzlich unter Zeitdruck, können wir nicht mehr lange alle Vor- und Nachteile abwägen oder kreativ werden. In solchen Situationen ist unsere Ratio schlichtweg zu langsam – der Stress nimmt weiter zu. Wenn wir den Weg nicht kennen, gleichzeitig auf der Autobahn gerade einen Lastwagen überholen und

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